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Die verschollene Flotte: Die Wächter: Roman (German Edition)

Die verschollene Flotte: Die Wächter: Roman (German Edition)

Titel: Die verschollene Flotte: Die Wächter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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etwas in ihrer Mitte, während sie sich auffällig langsam bewegten. Es handelte sich um einen länglichen Behälter aus einer durchsichtigen Substanz, ungefähr zwei Meter lang und je einen Meter breit und hoch.
    Darin befand sich …
    »Bei den Vorfahren!«, keuchte Senatorin Suva. »Ein Mensch?«
    Dr. Nasr ging zu dem Behältnis, das von den Tänzern langsam und behutsam auf dem Boden abgelegt wurde. Er betrachtete den Menschen darin, dann zog er ein Instrument von seinem Gürtel, hielt es über das Behältnis und betrachtete die Anzeigen. »Ein Mensch, der vor sehr langer Zeit verstorben ist. Der Körper ist so in diesem Behälter aufbewahrt worden, dass er durch natürliche Mumifizierung erhalten geblieben ist. Der Körper steckt in einer Art Schutzanzug. Es gibt keine Anzeichen für äußere Gewalteinwirkung. Wie er gestorben ist, kann ich so nicht sagen, aber auf jeden Fall hat ihn niemand brutal getötet.«
    Ein weiterer Tänzer kam dazu und hielt ihm einen wesentlich kleineren Behälter hin, der im Gegensatz zu dem ersten nicht transparent war.
    Dr. Nasr nahm die Schachtel entgegen und deutete eine respektvolle Verbeugung an, dann öffnete er sie, griff hinein und holte ein paar kleine Gegenstände heraus. »Weiß jemand, was das darstellt?«
    Einer der Erdrepräsentanten trat vor und nahm eines der Objekte behutsam an sich. »Alte Datenspeichermedien. Selbst wenn sie geschützt aufbewahrt worden sind, ist es sehr unwahrscheinlich, dass die darauf enthaltenen Daten noch gelesen werden können. Aber vielleicht können wir noch irgendwelche Bruchstücke retten.«
    »Und das?« Dr. Nasr hielt einen metallenen Anstecker hoch, der im Sonnenschein farbenprächtig funkelte.
    Weitere Personen aus der Gruppe von der Erde traten vor und musterten den Anstecker, dann hielt einer von ihnen ihn Geary und den anderen hin. »In der alten Sprachform steht darauf Operation Long Jump geschrieben.«
    »Und was für eine Operation war das?«, wollte Geary wissen, der den Anstecker ansah, aber nicht berührte, da es ihm nicht richtig erschien, ein historisches Objekt mit seinen Fingern anzufassen.
    »Ich überprüfe das.« Ein anderer Erdrepräsentant tippte etwas auf einem Daten-Pad ein. »Es findet sich dazu nur wenig, weil die Geheimhaltung aus früheren Zeiten und die Zerstörung großer Datenbestände viele Informationen unwiederbringlich ausgelöscht haben. Was unsere Historiker zusammentragen konnten, besagt, dass die Operation Long Jump einer der ersten Versuche war, den Sprungraum zu benutzen, um zu anderen Sternensystemen zu gelangen. Etliche Schiffe gingen bei diesen Experimenten verloren, manche unbemannt, manche mit menschlichen Piloten. Die Erfahrungen aus den späteren Anläufen ergaben, dass in den Anfangstagen zu weit entfernte Systeme anvisiert wurden, die über die Fähigkeiten der damaligen Sprungantriebe hinausgingen.
    »Sie haben den Sprungraum nie wieder verlassen«, flüsterte Desjani entsetzt. Wenn es eine Sache gab, mit der man einen Matrosen aus der Ruhe bringen konnte, dann die Vorstellung, den Sprungraum nicht mehr verlassen zu können. »Sie sind während des Sprungs gestorben. Mögen die Lebenden Sterne ihnen gnädig sein. Bis ins Gebiet der Tänzer … das wäre ein Sprung, der Jahrzehnte gedauert haben muss. Dieser Pilot muss gestorben sein, lange bevor sein Schiff endlich in den Normalraum zurückkehrte. Er kann nicht genug Wasser und Lebensmittel an Bord gehabt haben. Auch die Lebenserhaltung wird keinesfalls so lange durchgehalten haben. Ganz zu schweigen davon, dass er völlig allein im Sprungraum nach so langer Zeit ohnehin wahnsinnig geworden sein wird.«
    »Wie gesagt, Anzeichen für Gewalteinwirkung gibt es nicht«, wiederholte Dr. Nasr. »Auch nicht selbst zugefügt. Vielleicht ist die Sauerstoffversorgung oder ein anderes wichtiges System ausgefallen.«
    »Aber das Schiff mit diesem Piloten an Bord hat schließlich wieder den Sprungraum verlassen«, stellte Desjani klar. »Nur wie?«
    »Wer weiß das schon?«, entgegnete Desjani. »Warum sollte irgendwer ein Experiment durchführen wollen, bei dem es darum geht, einen Menschen in den Sprungraum zu schleudern, wenn man nicht davon ausgehen würde, dass er irgendwo wieder auftaucht? Kein Mensch würde sich auf so etwas einlassen, wenn sich erst einmal herumgesprochen hat, was einen erwartet. Und man würde auch nicht vollautomatische Schiffe für so etwas opfern.«
    »Vielleicht war das Schiff zufällig weit hinter seinem eigentlichen

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