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Die verschollene Flotte: Die Wächter: Roman (German Edition)

Die verschollene Flotte: Die Wächter: Roman (German Edition)

Titel: Die verschollene Flotte: Die Wächter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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Schulterabzeichen an ihrer Uniform. »Bodentruppen. Luft-und Raumwaffe.«
    »Regelmäßige Flüge in der Atmosphäre? Stürme, Wind und Nebel? Besser Sie als ich.«
    Die Shuttle-Pilotin lächelte nur kurz. »Manchmal ist es brenzlig, aber nichts, womit wir nicht klarkommen könnten. Ich arbeite für General Drakon, und er schickt seine Mitarbeiter nirgendwohin, wo er nicht auch selbst hingehen würde.«
    »Was genau machen Sie für General Drakon?«, wollte ein Marine wissen.
    »Vor allem Unterstützung der planetaren Verteidigung und der Bodenstreitkräfte. Ich war auch beim Einsatz bei Taroa, wo wir dabei mitgeholfen haben, das Syndikat aus unserem Sternensystem zu vertreiben. General Drakon hat uns diesen Transport übertragen, weil die mobilen Streitkräfte … ich wollte sagen, die Midway-Kriegsflotte nicht über so viele Shuttles verfügt.«
    Die Allianz-Offiziere sahen sich untereinander an, dann fragte einer von ihnen: »Was war das vorhin mit den Schlangen? Sie sprachen davon, Sie hätten die Schlangen getötet.«
    »Ja, Schlangen. Agenten des Inneren Sicherheitsdienstes. Die Geheimpolizei des Syndikats.« Die Pilotin machte eine Miene, als wollte sie angewidert ausspucken, aber dann fuhr sie fort: »Die haben überall das Sagen gehabt. Sie haben alles beobachtet, jedem über die Schulter geschaut. Wenn man etwas falsch gemacht hatte oder wenn sie einen einfach nur verdächtigten, verschleppten sie ihn in ein Arbeitslager. Manchmal machten sie das einfach, weil sie Spaß daran hatten, völlig ohne Verdacht. Wir haben sie getötet. Wir haben dieses System von ihnen befreit.« Sie straffte die Schultern und erklärte mit Nachdruck: »Wir sind sie los. Lieber sterben wir, als dass wir ihnen noch einmal die Kontrolle überlassen. Niemand besitzt uns, kein Unternehmen, kein CEO, niemand. Niemals wieder.«
    »Sie sind keine Syndiks?«, warf ein weiterer Offizier ein, der keinen Hehl aus seiner Skepsis machte.
    »Nein! Nie wieder! Wir sind frei, und wir lassen uns nicht noch einmal vom Syndikat versklaven.« Sie wandte sich zum Gehen, sah aber die Allianz-Offiziere noch einmal an, wobei sie wieder etwas zögerlich wirkte. »Sie … Ich möchte Ihnen danken.«
    »Tut mir leid, wenn wir Ihnen nichts dazu sagen können, was mit Ihrem Bruder geschehen ist.«
    »Sie haben mir gesagt, was Sie wissen, und das ist sehr viel mehr als das, was ich bislang wusste.« Sie hielt kurz inne, dann salutierte sie auf die Syndik-Weise, indem sie die rechte Faust an die linke Brust legte. Ehe die Allianz-Offiziere sich entscheiden konnten, ob sie den Salut erwidern sollten oder nicht, hatte die Pilotin sich auch schon weggedreht und ging zurück zu ihren Kameraden.
    »Hey«, rief in dem Moment ein Allianz-Offizier.
    Die Pilotin zuckte zusammen, als hätte jemand auf sie geschossen, und wandte sich wieder zu der Gruppe um.
    »Verraten Sie mir eines.« Der Tonfall des Offiziers war unüberhörbar feindselig, aber es schwang auch Verständnislosigkeit mit. »Eines habe ich nie begriffen. Warum? Warum um alles in der Welt haben Sie die Allianz angegriffen?«
    »Wir? Sie angegriffen? Wir haben nichts …«
    »Nicht jetzt, sondern damals. Vor hundert Jahren. Warum haben die Syndikatwelten diesen verdammten Krieg überhaupt angefangen?«
    Diesmal stand die Pilotin da und starrte den Mann verdutzt an. Schließlich erwiderte sie mit erstickter Stimme: »Uns wurde gesagt, Sie haben angefangen. Die Allianz hat die Syndikatwelten angegriffen. Das hat man uns so beigebracht.«
    »Aber wir haben nicht …« , wollte der Offizier aufgebracht widersprechen.
    »Nein, nein. Ich glaube Ihnen jedes Wort! Unsere Regierung hat uns immer nur angelogen, warum sollte sie dann ausgerechnet in diesem einen Punkt die Wahrheit sagen?«
    Sie machte auf dem Absatz kehrt und ging mit unsicheren Schritten zurück zu den anderen Piloten.
    Geary sah Desjani von der Seite an und versuchte, ihre Reaktion einzuschätzen, doch Tanyas Gesicht verriet keine Regung. »Wie ist Ihr Eindruck?«, fragte er schließlich.
    Desjani zuckte mit den Schultern. »Wenn sie ihre Einstellung gegenüber den Syndikatwelten nur vortäuscht, dann ist sie eine begnadete Schauspielerin.«
    »Ja, das ist mir aufgefallen. Als sie von den, ähm, Schlangen sprach, da hörte sich das an, als hätte sie ein paar Agenten persönlich die Kehle aufgeschlitzt.«
    »Warum haben sie dann für die Syndikatwelten gekämpft?«, fragte sich Desjani zornig. »Sie haben die Syndikatwelten gehasst, sie haben diese

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