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Die verschollene Flotte: Die Wächter: Roman (German Edition)

Die verschollene Flotte: Die Wächter: Roman (German Edition)

Titel: Die verschollene Flotte: Die Wächter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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Sie Zeit für ein Gespräch?«
    »Bei Ihnen oder bei mir?«, fragte ihr Bild, das nahe seinem Schreibtisch auftauchte.
    »So ist das schon in Ordnung.« Wenigstens musste er sich so keine Sorgen machen, sie könnten abgehört werden. »Wie geht es Commander Benan?«
    »Ruhiggestellt.«
    »Oh …«
    »Und jetzt fragen Sie sich, warum ich nicht vor Verzweiflung in Tränen aufgelöst bin, weil mein Mann ruhiggestellt worden ist?«, gab sie zurück. »Weil das für ihn der beste Zustand ist, in dem er sich momentan befinden kann. So kann er sich keinen Ärger einhandeln, und um ehrlich zu sein – was bei mir bekanntlich eher ungewöhnlich ist –, kann ich so mit ihm derzeit besser zurechtkommen. Wir sind auf dem Heimweg, und zu Hause werden wir in der Lage sein, uns mit seinem Zustand zu befassen.«
    Er betrachtete Riones Bild und fragte sich, was genau sie mit dieser letzten Bemerkung meinte. Es war milde ausgedrückt, dass sie die mentale Blockade aufgehoben wissen wollte, und auch, dass sie sich an denjenigen rächen wollte, die für diese geistige Blockade verantwortlich waren. Obwohl Geary sie nun schon seit so vielen Monaten kannte, war er sich noch immer unschlüssig, wie weit Rione gehen würde, um das in die Tat umzusetzen, was sie sich vorgenommen hatte. Er wusste nur, dass er nicht derjenige sein wollte, der ihre Rache zu fürchten hatte. »Ich habe versprochen, dass diese Blockade aufgehoben wird, und dafür werde ich auch sorgen.«
    »Und notfalls werden Sie dabei sogar dem Großen Rat der Allianz drohen? Nein, das müssen Sie mir nicht versprechen. Ich werde dem Großen Rat selbst drohen, und jeder wird wissen, dass ich es ernst meine. Wollten Sie mich nur sprechen, um zu erfahren, wie es mir geht?«
    »Zum Teil ja«, antwortete er. »Aber ich wollte auch Ihre Meinung zur Führungsriege von Midway erfahren, nachdem wir jetzt eine Woche Abstand zu ihnen haben.«
    »Meinen Sie Iceni und Drakon oder auch noch andere?«
    »Nur die beiden«, sagte er, »die selbst ernannte Präsidentin und der frischgebackene General. Ich glaube, die zwei sind die Einzigen in diesem Sternensystem, die wirklich zählen.«
    »Ich würde sagen, da irren Sie sich. In diesem System wirken verborgene Kräfte. Ich konnte es mir nur aus der Ferne ansehen, aber ich bin mir dessen sicher.«
    Geary sah sie zweifelnd an. »Lieutenant Igers Geheimdienstteam hat bei der Analyse der Situation in Midway nichts Derartiges feststellen können.«
    Sie lächelte ihn verächtlich an. »Lieutenant Iger ist gar nicht mal so schlecht, wenn es um das Sammeln von Daten geht. Aber politische Analysen? Ich glaube, die sollten Sie sich lieber von jemandem anhören, der sich mit Politik nicht nur als außenstehender Beobachter befasst. Ich glaube auch, dass Sie das bereits wussten, denn sonst hätten Sie mich nicht nach meiner Meinung gefragt, obwohl Igers Bericht Ihnen längst vorliegt.«
    »Wollen Sie sagen, da ist eine Konterrevolution in Planung, um das System von innen heraus wieder unter die Kontrolle der Syndiks zu bringen? Oder eine Revolution gegen die von Iceni und Drakon begonnene Revolution, damit das Sternensystem zwar unabhängig bleibt, aber nicht länger von den beiden geführt wird?«
    »Das weiß ich nicht. Aber in der Tiefe lauern Monster, Admiral. Kennen Sie diesen Spruch?« Rione lehnte sich nach hinten und schloss kurz die Augen. »Weder Iceni noch Drakon sind dumm oder naiv. Aber keiner von ihnen ist allwissend und allsehend.«
    Sie machte die Augen wieder auf und sah nachdenklich zur Seite. »Ich habe den sehr intensiven Eindruck, dass Präsidentin Iceni keinem präzisen Plan folgt, sondern spontan reagiert. Ihre Haltung hat immer noch viel von einem typischen Syndik-CEO, was mich zu der Ansicht brachte, dass sie nur einen anderen Titel, aber keine andere Funktion einnehmen wollte.«
    »Genau das, was man von einem Syndik-CEO erwarten sollte«, sagte Geary. »Sie will eine Alleinherrscherin sein.«
    »Ja, ich glaube, das wollte sie. Aber sie hat bereits Dinge zugelassen, die kein Syndik-CEO je erlaubt hätte. Es scheinen echte Reformen in Angriff genommen worden zu sein. Iceni kann das alles natürlich auch nur vortäuschen, trotzdem sagt mir mein Gefühl, dass sie tatsächlich Veränderungen umsetzen will, auch wenn das in ihrem ursprünglichen Plan nicht vorgesehen war.«
    Er dachte darüber nach und verglich es mit seinem eigenen Eindruck von Iceni. »Eine interessante Einschätzung. Und General Drakon?«
    »Ah, General Drakon.«

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