Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die verschollene Flotte: Ein halber Sieg: Roman (German Edition)

Die verschollene Flotte: Ein halber Sieg: Roman (German Edition)

Titel: Die verschollene Flotte: Ein halber Sieg: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
Vom Netzwerk:
anderes als eine Syndik zu sehen, und jeder Nicht-Syndik hatte für diesen Einsatz ein solches Dankeschön von ihm verdient. »Auf die Ehre unserer Vorfahren. Geary Ende.«
    Eine weitere Nachricht musste übermittelt werden. »Captain Smythe, ich gehe von einer positiven Reaktion auf unsere Anfrage aus, hier im System ein paar Rohstoffe abzubauen. Bereiten Sie dafür alles Notwendige vor und machen Sie sich mit Ihren Schiffen schon mal auf den Weg zu den Asteroiden, auf denen Sie graben wollen.«
    Aus einem unerfindlichen Grund folgten die Spinnenwölfe seit dem Ende der Schlacht den Hilfsschiffen, wobei sie von Zeit zu Zeit komplexe Manöver untereinander oder zwischen den Allianz-Schiffen hindurch flogen. Das Flottenpersonal bezeichnete diese Aktionen mittlerweile als Tänze, deren Zweck ein Rätsel war, die aber zumindest dafür sorgten, dass sich die Moral unter den Menschen etwas besserte. Seit die Spinnenwölfe es geschafft hatten, das auf eine von Menschen bewohnte Welt gerichtete kinetische Bombardement abzulenken, wurden sie als willkommene Besucher angesehen, weniger als Fremde, die irritierten und Besorgnis auslösten.
    Niemand schien mehr den Begriff »GeV« zu benutzen, stattdessen hörte Geary die Besatzung häufig von den »Tänzern« reden, was stets in einem lobenden oder bewundernden Tonfall geschah. Geary war es zunächst gelungen, die Bezeichnung GeV für die Spinnenwölfe weitgehend aus dem Sprachgebrauch zu verbannen, und jetzt hatten sie sich durch ihr eigenes Verhalten den respektvollen Namen Tänzer verdient.
    Nachdem die Nachricht an Smythe verschickt worden war, ließ sich Geary in seinen Sessel sinken und wünschte, er hätte etwas mehr Schlaf bekommen, ehe seine Aufgaben ihn zurück auf die Brücke geholt hatten.
    »Keine Verschnaufpause für die Todmüden?«, fragte Rione.
    »Offenbar nicht. Was gibt es?«
    »Unser derzeit liebster Syndik-CEO hat sich endlich dazu entschlossen, uns den Gefallen zu tun, mit uns Kontakt aufzunehmen.«
    »Oh, das ist ja wunderbar«, stöhnte Geary, setzte sich gerader hin und kniff ein paar Mal die Augen zusammen, um die Müdigkeit zu vertreiben. »Und wie übel ist es?«
    »Ich habe die Nachricht noch nicht gesehen, sie ist an Sie adressiert. Aber sie sollte gut sein«, merkte Rione an.
    CEO Boyens sah eigentlich noch genauso aus wie bei ihrer letzten Begegnung, als sie ihren hochrangigen Gefangenen nach dem Ende der Kriegshandlungen freigelassen hatten. Damals hatte er noch angemessen finster dreingeblickt, jetzt dagegen lächelte er auf fast dieselbe einstudierte Weise wie alle CEOs der Syndikatwelten. Als hätte er erkannt, dass sein Publikum diese Geste längst als aufgesetzt durchschaut hatte, versuchte Boyens vielleicht, auf eine etwas ehrlicher wirkende Art zu lächeln.
    »Man könnte ja meinen, wir sind in einer Bar und er will mich anmachen«, meinte Desjani.
    »Ist das das richtige Lächeln dafür?«, fragte Geary.
    »So in etwa. Es hat bei mir nie funktioniert, wenn ich was getrunken hatte, also kann es erst recht nicht funktionieren, wenn ich nüchtern bin. Wollen Sie behaupten, Sie sind noch nie in einer Bar angemacht worden?«
    »Ich glaube, darauf sollte ich besser nicht antworten.« Er verstummte, als Boyens in ernstem Tonfall zu reden begann.
    »Admiral Geary, ich bin Ihnen zutiefst dankbar dafür, dass Sie abermals bei der Verteidigung dieses Sternensystems gegen die Enigma-Rasse mitgeholfen haben. Im Namen der Regierung der Syndikatwelten spreche ich Ihnen dafür meinen Dank aus.«
    »Ihnen«, murmelte Desjani. »Nicht der Allianz und auch nicht dieser Flotte, sondern nur Ihnen .«
    Hätte Tanya ihn nicht darauf aufmerksam gemacht, wäre ihm diese feinsinnige Unterscheidung vermutlich gar nicht aufgefallen.
    »Admiral, nachdem Sie nun Ihre Arbeit hier beendet haben, werde ich Ihnen gern eine meiner mobilen Einheiten zur Verfügung stellen, damit sie Sie durch das Gebiet der Syndikatwelten zurück zur Allianz eskortiert. Ich bin mir sicher, Sie können es kaum erwarten, wieder nach Hause zu kommen.«
    Desjani lachte leise. »Sie müssen nur darauf achten, liebe Freunde und Verbündete, dass Ihnen nicht die Tür in den Rücken fällt, wenn wir sie hinter Ihnen zuschlagen. Da habe ich ja noch lieber mit den Kiks zu tun.«
    »Selbstverständlich«, redete Boyens weiter, »werden Sie diesen Rückweg mit einem kurzen Besuch auf Prime verbinden wollen, damit der Friedensvertrag um die neuen Gegebenheiten ergänzt wird und damit Sie uns jene

Weitere Kostenlose Bücher