Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die verschollene Flotte: Ein halber Sieg: Roman (German Edition)

Die verschollene Flotte: Ein halber Sieg: Roman (German Edition)

Titel: Die verschollene Flotte: Ein halber Sieg: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
Vom Netzwerk:
verstehen, was ich gerade gesagt habe?«
    »Es ist zu hoffen, dass sie in der Lage sind, die Einstellung des Sprechenden zu erfassen«, sagte Rione, doch es klang nicht so, als würde sie selbst daran glauben.
    Desjani hatte auf ihrem Display verschiedene Dinge durchgerechnet, wobei sich ihre Finger flink über die Tasten und Anzeigen bewegt hatten, um die Berechnungen zu steuern. Nun zeigte sie auf die Darstellung der fremden Streitmacht. »Wir befinden uns in einer Position vor ihnen, die es ihnen erlaubt, sich uns in den Weg zu stellen, ganz gleich welchen Sprungpunkt wir wählen. Laut Schätzung unserer Steuersysteme dürfte die Armada der Bärkühe zwischen einer halben und einer vollen Stunde benötigen, um zu wenden und uns durch den Sprungpunkt zu folgen.«
    »Eine halbe bis eine volle Stunde?« Geary sah auf die Uhr. »Wir befinden uns inzwischen seit gut zwanzig Minuten in diesem System.«
    »Sollen wir beschleunigen, um auf Abstand zum Sprungpunkt zu gehen?«, wollte Desjani wissen.
    »Damit würden wir uns deren Formation nähern«, gab Geary zu bedenken. »Das könnte als aggressiver Akt aufgefasst werden.«
    »Wenn sie uns angreifen wollen, werden sie das so oder so machen.«
    Nachdrücklich schüttelte er den Kopf. »Ich werde die Situation nicht eskalieren lassen, nur weil das sowieso passieren könnte. Die Vorstellung, zwischen diesen beiden Flotten in der Falle zu sitzen, ist schon unerfreulich genug. Aber noch schlimmer wäre es, wenn wir auch noch selbst dafür sorgen würden, dass wir in diese Falle gehen.«
    Sie hielt inne und kam zu dem Entschluss, dass Geary nicht einlenken würde, woraufhin sie sich wieder ihrem Display zuwandte. »Dann werde ich meiner Crew befehlen, sich zurückzuhalten. Die Reaktionen dieser Aliens werden wir erst in gut zwei Stunden sehen können, und wenn die Bärkühe hier auftauchen, haben sie noch eine lange Strecke vor sich, während wir uns überlegen können, wo wir uns von ihnen einholen lassen.«
    Diesmal nickte er nur. An eine große Schlacht gegen die Bärkühe wollte er lieber gar nicht denken, doch er wusste, dass er genau das tun musste. Er konnte nicht zulassen, dass eine solche Streitmacht ihnen bis in das von Menschen kontrollierte Gebiet folgte. Aber vorher musste er in Erfahrung bringen, ob sie das tatsächlich vorhatten. Womöglich waren die Bärkühe ja schon zufrieden damit, dass sie die Menschen aus dem Pandora-System verjagt hatten.
    Allerdings durfte er dabei nicht vergessen, dass er den Führer dieser Armada mit seinen ständigen Kurswechseln zur Weißglut getrieben haben musste. Und er durfte erst recht nicht vergessen, wie wütend der darüber sein musste, dass die Flotte ihm auch noch entkommen war.
    Es dauerte noch einmal fünfundzwanzig Minuten, bis die Flotte – die vom Sprungpunkt gut sechs Lichtminuten entfernt war – die Antwort auf die Frage erhielt, was die Bärkühe beabsichtigten. Warnsymbole blinkten auf den Displays auf, als die Sensoren der Flotte deren Kriegsschiffe als aus dem Sprungpunkt kommend registrierten. Sie hatten die Verfolgung der Allianz-Flotte also nicht abgebrochen.
    »Ich will schwer hoffen, dass diese Kerle da vor uns auf unserer Seite stehen«, sagte Desjani leise.

Sechs
    Dies war eine der Gelegenheiten, bei denen die gewaltigen Entfernungen im All einfach nur frustrierend waren. Da eine Streitmacht unbekannter Aliens sich vor ihnen befand und eine zweite sich von hinten näherte, deren feindselige Absichten ihnen nur zu vertraut waren, wollte Geary etwas unternehmen. Irgendetwas. Aber er konnte nur warten, ohne zu wissen, wie die neue fremde Spezies auf die Ankunft der Menschen reagieren würde. Ihm war mehr als bewusst, dass jede Aktion von seiner Seite falsch ausgelegt werden könnte. Unterdessen hatte die Armada der Bärkühe erneut beschleunigt und näherte sich der Allianz-Flotte. Zumindest in dieser Hinsicht spielten die immensen Entfernungen Geary in die Hände, denn selbst wenn die Bärkühe auf über 0,2 Licht beschleunigten, würde es Stunden dauern, um die Schiffe der Menschen einzuholen.
    »Captain, wir empfangen etwas von vorn«, meldete der Komm-Wachhabende. »Ein sich wiederholendes Funksignal auf etlichen Frequenzen gleichzeitig.«
    Rione lachte laut auf. »Die wollen mit uns reden.«
    »Vielleicht wollen sie uns ja nur sagen, dass sie uns umbringen werden«, murmelte Desjani, dann fragte sie ihren Wachhabenden: »Nur Audio oder auch Video?«
    »Eindeutig Video, Captain. Es ähnelt einem der

Weitere Kostenlose Bücher