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Die verschollene Flotte: Ein halber Sieg: Roman (German Edition)

Die verschollene Flotte: Ein halber Sieg: Roman (German Edition)

Titel: Die verschollene Flotte: Ein halber Sieg: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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alten Sendeformate, die früher von den Menschen benutzt wurden. Daher können wir das Signal auch in ein brauchbares Bild umwandeln, sobald das System das erforderliche Protokoll erzeugt hat. Das Bild kann ab und zu ruckeln, aber es sollte klar und deutlich sein, und das Gleiche dürfte auch für den Ton gelten.«
    »Lassen Sie es uns sehen, sobald Sie bereit sind«, befahl Desjani.
    »Das sollte in weniger als einer Minute der Fall sein, Captain.«
    Tatsächlich vergingen lediglich Sekunden, ehe sich vor Geary und den anderen auf der Brücke virtuelle Fenster öffneten, die ein klares, deutliches Bild zeigten. Im ersten Moment bekam Geary den Mund nicht mehr zu, und erst allmählich wurde ihm klar, dass alle auf der Brücke verstummt waren.
    »Wie groß ist das Ding?«, fragte Desjani schließlich mit erstickter Stimme. »Lieutenant Yuon?«
    »Das … das lässt sich nicht sagen, Captain«, stammelte Yuon. »Es gibt keine Bezugsgröße, an der wir uns orientieren könnten.«
    Geary zwang sich, das Bild genauer zu betrachten. Hätte sich eine sehr große Spinne irgendwie mit einem Wolf gepaart, wäre wohl dieses Ding dabei herausgekommen: mindestens sechs Gliedmaßen, die als Arme ebenso wie als Beine dienen konnten; glänzende Haut, die hart wie ein Panzer zu sein schien, aber mit Haarbüscheln überzogen war; der Kopf verfügte über sechs Augen, die um den Mittelpunkt herum verteilt waren; eine lappenähnliche Öffnung oberhalb der Augen diente möglicherweise der Atmung; darunter ein riesiges Maul aus mehreren Kiefern. Zwei Lappen zu beiden Seiten des Kopfs aus hauchdünner, von feinen Adern durchzogener Haut stellten möglicherweise die Ohren dar.
    Es war so, als hätte jemand bei allen Lebewesen nach den am schrecklichsten aussehenden Elementen gesucht und sie zu diesem Ding kombiniert.
    »Wenigstens hat es keine Tentakel«, stellte Charban fest.
    Geary richtete sein Augenmerk auf die Kleidung der Kreatur, wie Seide schimmernde Stoffbänder in leuchtenden Farben überzogen den Leib in einem komplexen Muster. Die Farben stachen sich dabei nie und ergaben ein sonderbares, auf ihre Weise aber schönes Bild.
    Die Kreatur sprach in schrillen, wabernden Tönen. Dabei streckte sie vier ihrer Gliedmaßen zu beiden Seiten des Körpers zu voller Länge aus. Auch die Klauen an den Enden dieser Gliedmaßen wurden gespreizt. Während das Wesen zu ihnen sprach, behielt es diese Pose bei. Die Töne wurden hin und wieder von einem Knacken unterbrochen, das immer dann entstand, wenn die Kiefer aufeinanderschlugen.
    »Die Vorfahren mögen uns beistehen«, flüsterte Desjani, dann schluckte sie und redete in einem fast normalen Tonfall weiter. »Werden wir bedroht?«
    »Ich habe keine Ahnung«, entgegnete Geary.
    »Etwas, das so aussieht, baut solche Schiffe und denkt sich derartige Formationen aus?«
    »Offenbar ja.« Er schaute nach unten und atmete ein paar Mal tief durch, um seine Fassung zu bewahren. »Leiten Sie das an die zivilen Experten weiter. Ich will wissen, was das Ding ihrer Meinung nach macht.«
    Schließlich meldete sich Rione zu Wort. Ihre Stimme klang von allen auf der Brücke noch am normalsten. »Es redet mit uns. Was für eine Spezies das auch sein mag, sie haben mit uns Kontakt aufgenommen. Die Enigmas haben erst nach langem Versteckspiel begonnen mit uns zu reden, und auch das nur sehr zögerlich. Von den Bärkühen haben wir nicht ein einziges Wort gehört.«
    »Vielleicht will es ja bloß wissen, wonach wir schmecken«, meinte Desjani leise und musste dann lachen. »Möchte wissen, was in ihrer Sprache ›schmeckt wie Hühnchen‹ heißt.«
    Auch Geary musste lachen, da der rabenschwarze Humor eine willkommene Ablenkung nach dem Schock war, den er erlitten hatte, als die Kreatur zum ersten Mal auf seinem Display aufgetaucht war.«
    »Captain?« Der Komm-Wachhabende hatte sein halb hysterisches Gelächter über Desjanis Witz unter Kontrolle gebracht. »Es ist etwas an diese Mitteilung angehängt. Irgendein Programm.«
    Desjani warf Geary einen finsteren Blick zu. »Ein Trojaner, ein Virus oder was?«, fragte sie den Wachhabenden.
    »Weder noch, Captain. Es ist nicht in irgendeiner Weise versteckt worden. Der Anhang ist auf den ersten Blick erkennbar. Entweder sind diese … ähm, was immer sie sind … völlig unbeholfen, was Sicherheitsvorkehrungen bei Computern angeht, oder aber sie wollten sicherstellen, dass wir das Programm auf jeden Fall entdecken.«
    »Lassen Sie es von der Sicherheitsabteilung

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