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Die Verschwörung des Bösen

Die Verschwörung des Bösen

Titel: Die Verschwörung des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jacq
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habe ich auf gefährlichen Wegen und in der Auseinandersetzung mit wilden Tieren und Gaunern aller Art erlebt. Er hat mir keinen Fehler verziehen, aber er gab mir auch die Waffen, mit denen ich mich verteidigen kann.«
    Senânkh versuchte, seinen Bruder aus dem Goldenen Kreis von Abydos zu trösten, wusste aber genau wie er, dass sie Sepis Fehlen nie verschmerzen würden.
    »Du und Iker, ihr habt in Dahschur Weitsicht und Mut bewiesen. Der General wäre stolz auf euer Eingreifen gewesen. Die dortigen Sicherheitsmaßnahmen wurden inzwischen entsprechend Djehutis Forderungen erheblich verstärkt. In Dahschur ist nichts mehr zu befürchten.«
    »In Dahschur vielleicht nicht, aber in Memphis oder anderen Städten?«, gab Iker zu bedenken. »Die Widerständler können überall und jederzeit zuschlagen.«
    Weder der Wesir noch der Große Schatzmeister
    widersprachen dem jungen Mann.
    »Mit Sepi haben wir eine Säule unserer Sicherheit verloren«, sagte Sekari. »Erweisen wir uns seiner würdig, indem wir sein Werk dort weiterführen, wo ihn der Tod unterbrochen hat.«
    Sobeks Gesichtsausdruck zeigte unverhohlene Feindschaft.
    »Bedaure, Königlicher Sohn, aber ich bin verpflichtet, dich zu durchsuchen.«
    »Bitte.«
    In Anbetracht der Stellung Ikers übernahm der Herr über die gesamten Sicherheitskräfte von Ägypten diese Aufgabe selbst.
    »Jetzt kannst du eintreten.«
    Sobek öffnete die Tür zum Arbeitszimmer von Sesostris.
    »Alles in Ordnung, Majestät. Möchtet Ihr, dass ich hier bleibe?«
    »Du kannst gehen, Sobek.«
    Der Pharao hockte in Schreiberhaltung mit aufrechtem Rücken auf dem Boden und hatte einen Papyrusbogen auf den Knien liegen.
    Iker setzte sich in der gleichen Haltung ihm gegenüber.
    »Sobek hasst mich.«
    »Aus seiner Sicht hast du noch nicht bewiesen, dass du unschuldig bist und dem Pharaonentum dienst.«
    »Ich werde ihn schon noch überzeugen.«
    »Auch das gehört zu den Aufgaben, für die du bestimmt bist, mein Sohn.«
    »Leider habe ich nicht viel vorzuweisen, Majestät. Ich konnte zwar die Akazie der Neith finden, aber der Baum wurde verbrannt. Ich habe die Schiffswerft entdeckt, auf der Gefährte des Windes gebaut worden ist, konnte aber nichts über den Auftraggeber in Erfahrung bringen. Schließlich war ich daran beteiligt, die Asiaten an der Eroberung von Kahun und Dahschur zu hindern, dabei ist es mir aber nicht gelungen, die beiden Oberrädelsführer, Bina und Ibcha, festzunehmen.«
    »Was hältst du von ihnen?«
    »Ibcha ist meines Erachtens ein gewissenloser Mörder. Er hält sich genau an seine Befehle, auch wenn sie ihn das Leben kosten sollten. Er war es, der Dahschur angegriffen hat. Dass er sich dabei nicht auf einen aussichtslosen Kampf eingelassen hat, erfüllt mich mit Sorge. Er schont seine Leute für zukünftige Einsätze.«
    »Ist nicht vielleicht doch er der oberste Anführer?«
    »In Kahun gehorchte er jedenfalls Bina.«
    »Befehligt diese Frau denn alle Aufständischen?«
    »Erbarmungslos, hasserfüllt und schlau wie sie ist, würde ich sie eher als ihre Ratgeberin bezeichnen, die sehr viel Schaden anrichten kann. Nichts und niemand wird sie von ihrem Ziel abbringen können, das ihr Herr für sie bestimmt hat: die Eroberung Ägyptens durch Asien.«
    »Deine Meinung verdient Beachtung«, sagte Sesostris anerkennend, »aber die Tatsachen sprechen nicht dafür. Zur Zeit gibt es im gesamten syrischen Palästina keinen Stammesführer, der sich gegen uns auflehnen könnte. Sonst hätte mich General Nesmontu längst darüber unterrichtet.«
    »Hat dieser schleichende Aufstand nicht Ähnlichkeit mit einem Wadi, Majestät? Den größten Teil des Jahres über bleibt er trocken. Doch dann kommen ergiebige Regenfälle und verwandeln ihn in einen reißenden Fluss. Vermutlich halten sich Bina und Ibcha in Memphis versteckt, wo ihre Verbündeten schon längst untergetaucht sind. Hier in der Hauptstadt wollen sie zum entscheidenden Schlag ausholen. Dann ist da noch das Rätsel über den falschen Wachmann, der mich töten wollte. Er war mit Sicherheit kein Asiat. Wer hätte ihn schicken sollen, wenn nicht eine aufrührerische ägyptische Gruppe, die entschlossen ist, Euch zu schaden? Sollten sich all diese zerstörerischen Kräfte zusammentun, wird daraus ein gefährlicher Feind. Mit der Ermordung von General Sepi hat er ja bereits seine Schlagkraft bewiesen.«
    Sesostris teilte Ikers Ansichten. Keines der schrecklichen Ereignisse aus jüngster Vergangenheit war Ergebnis eines Zufalls.

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