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Mir verspricht dein Name Liebe

Mir verspricht dein Name Liebe

Titel: Mir verspricht dein Name Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucilja von Peterhofen
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    Kapitel 1
     
    Isolde von Barlinghausen sprang elegant von ihrem Pferd, nahm die Reiterkappe ab und schüttelte ihre rotbraunen, langen Locken. Sie klopfte ihrer Lieblingsstute Elise liebevoll auf den Hals, legte ihre Wange an den edlen Pferdekopf und murmelte: „Das war wieder ein wundervoller Ritt!“ 
    Die junge Frau reichte dem Braunen kaum bis zu den Augen, sie war klein und zierlich. In der eng anliegenden Reiterkleidung kamen ihre weiblichen Rundungen aber vorteilhaft zur Geltung. Und viele der jungen Burschen, die auf Gut Barlinghausen bei der Pferdezucht arbeiteten, waren in ihre schöne, junge Herrin heimlich verliebt.
    Sie winkte einem von ihnen zu und bat ihn: „Hans, kannst du Elise heute für mich ve rsorgen, ich muss gleich weg?“ Der gute Hans nickte verlegen und versuchte die aufsteigende Röte zu verbergen, indem er den Kopf senkte. Aber die junge Frau bemerkte seine Verlegenheit gar nicht. Sie hatte sich schon abgewandt und ging zum Hauptportal des großen Gutshauses. Dieses wirkte mit den feinen Stuckverzierungen um die Fenster herum eher wie ein kleines, barockes Schlösschen als ein großes Hofgebäude.
    Die Baroness hatte Sorgen. Ihre geliebte Mutter hatte sich wieder in ihre Suite zurückgezogen und hatte sie gebeten, Raban zum Radrennen zu bringen. Diese Phase, in der sich die Baronin von Barlinghausen nur noch von ihrer Vertrauten, Frau Wedemann, versorgen ließ, würde wieder einige Tage dauern. Durch die gute Pflege der Haushälterin und Gattin des Gutsverwalters würde ihre Mutter ihr altes, pflichterfülltes Leben bald wieder aufnehmen, als sei nichts gewesen.
    Aber Isolde fürchtete sich ein wenig vor der Zukunft, denn diese Phasen kamen seit einiger Zeit immer häufiger vor und dauerten immer länger. Sie musste unbedingt mit Mamas Hausarzt sprechen!
    „Isooooolde!“ Der laute Ruf ließ sie aus ihren bedrückenden Gedanken aufschrecken. Das war Rabans Stimme, nervös und hektisch wie immer vor einem wichtigen Rennen.
    Ihr Cousin Raban, der seit seinem dritten Lebensjahr bei ihnen wohnte, war ihr wie ein eigener Bruder. Seine Eltern waren bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Und Baronin von Barlinghausen fand es daraufhin selbstverständlich, dass sie das einzige Kind ihrer geliebten Zwillingsschwester Helene wie ihr eigenes aufzog. Ihren Gatten, Baron Ludwig von Barlinghausen, inzwischen verschieden, kümmerte es damals wenig, wer in seinem Hause aufwuchs. Er hatte andere Interessen.
    Raban sauste auf seinem Rennrad herbei. Er hatte schon das Trikot seines Sportvereins angezogen. Mit seinen sechzehn Jahren sah er bereits wie ein junger Mann aus. Groß war er und schlank mit muskulösen Oberschenkeln und Waden, die er seiner Sportart zu verdanken hatte. Er hatte dunkelblonde Haare, die er ganz kurz trug und braune  Augen. So hatte auch sein Vater ausgesehen, wie Isolde sich noch erinnern konnte.
    Sie war knapp zehn gewesen, als sie zu dieser schrecklich traurigen Beerdigung hatte gehen müssen. Und drei Jahre später dann wieder, als ihr eigener Vater begraben wurde. Ja, ihre arme Mama hatte schon viel durchmachen müssen. Kein Wunder, dass sie immer wieder diese Anfälle von Melancholie hatte.
    „Beeil dich, Iso, es ist schon acht Uhr, wir müssen gleich los, sonst komm ich zu spät!“, jammerte Raban. Die junge Frau verstand seine Nervosität, ihr war es ja so ähnlich ergangen, wenn sie als kleines Mädchen zum Reitturnier gemusst hatte.
    Sie tätschelte ihrem Cousin beruhigend die Hand und sagte: „Ich zieh mich schnell um, nehme meine Handtasche und dann fahren wir los.“
    „Nein, wir müssen sofort los, deine Tasche ist schon im Auto!“, drängte Raban.
    „Aber ich muss doch Mama Auf Wiedersehen sagen!“, wandte sie ein.
    „Sie schläft im Augenblick, sagt Frau Wedemann, ich durfte eben auch nicht in ihr Zimmer.“
    Raban schob sie zum Auto. Isolde zuckte mit den Achseln, dann würde sie halt so fahren, wie sie war, in ihrer geliebten Reitkluft. Und Frau Wedemann würde sich schon gut um Mama kümmern.
    Nachdem sie sich vergewissert hatte, dass alle Papiere in ihrer Tasche waren, startete sie den Jeep. Raban rutschte unruhig auf seinem Sitz hin und her.
    „Du wirst bestimmt wieder gewinnen! Wer kann dich schon schlagen!“, versuchte sie ihn zu beruhigen. 
    „Na ja“, murmelte Raban, „Damian ist diesmal wieder dabei, und der ist verdammt gut!“ 
    „Ist er wieder aus Amerika zurück?“
    „Ja, er hat mir gemailt, dass er dort drüben auch

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