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Die Verschwörung des Bösen

Die Verschwörung des Bösen

Titel: Die Verschwörung des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jacq
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Asiaten unter einer Decke. Sie mussten Wache stehen, und jetzt warnen sie ihren Anführer.«
    »Hier ist es also ziemlich unsicher. Ich finde, wir sollten uns aus dem Staub machen.«
    »So kurz vor dem Ziel? Kommt nicht in Frage! Nordwind kann ihre Spur ganz leicht finden.«
    »Unsere Truppe beschränkt sich auf zwei Soldaten.«
    »Dabei hast du meinen Esel vergessen.«
    »Drei gegen eine bewaffnete Bande, ist das nicht ein bisschen mager?«
    »Wenn wir es klug anstellen, wird’s schon reichen.«
    Sekari kannte Ikers Beharrlichkeit und gab auf. »Dann sollten wir aber wenigstens sehr vorsichtig sein.«
    »Wenn Gefahr droht, warnt uns Nordwind.«
    Sie waren begeistert von dem tief blauen See und dem ebenso strahlend blauen Himmel. Am Ufer saßen Fischer, die sich von der Arbeit ausruhten und gegrillten Fisch aßen. Diese friedlichen Leute luden Iker ein, ihr Mahl mit ihnen zu teilen. Nachdem Sekari die Leute ausgiebig beobachtet hatte, gesellte er sich schließlich zu ihnen. Auch er wurde willkommen geheißen und ließ es sich schmecken.
    Beim Essen erzählten die Fischer von ihren verschiedenen Fangverfahren und der Schlauheit mancher Fische.
    »Hat es hier nicht irgendwo mal eine Schiffswerft gegeben?«
    »Das ist eine seltsame Geschichte«, sagte ein Fischer. »Es gab wirklich mal eine, nur wenige hundert Meter von hier entfernt. Dort haben sie schöne Boote gebaut. Eines Tages tauchte ein Zimmermann auf, der seinem Namen alle Ehre machte – er hieß Hobel! Er kam in Begleitung von einigen ziemlich unangenehmen Arbeitern. Von da an durfte man die Werft nicht mehr betreten. Sie haben gewaltig große Teile gebaut, so wie für ein Hochseeschiff. Später haben sie die alle weggebracht, wahrscheinlich wollten sie sie woanders zusammenbauen. Kurz danach brach auf der Werft ein Feuer aus. Ich selbst habe gesehen, wie Hobel Reisig in Brand gesteckt hat. Seither ist die Werft verlassen.«
    Iker hatte soeben herausgefunden, wo Gefährte des Windes gebaut worden war. Allerdings sagte diese Entdeckung rein gar nichts über den Auftraggeber aus. Hobel hatte dabei sicher eine wichtige Rolle gespielt, aber bestimmt nicht die Handwerker bezahlt.
    »Habt ihr vielleicht ein paar Asiaten gesehen, die sich hier in der Gegend herumtreiben sollen?«, fragte Sekari. »Sie haben uns etwas gestohlen, und wir würden gern ein Wörtchen mit ihnen reden.«
    »Auf dieser Seite des Sees ist niemand. Vielleicht verstecken sie sich in der Nähe des Tempels aus den großen Steinen. Da würde sie jedenfalls niemand stören.«
    »Warum nicht?«
    »Weil es dort böse Geister gibt. Früher lebten dort Priester, etwa dreißig Soldaten mit ihren Familien und einige Männer, die in einer nahe gelegenen Mine arbeiteten. Dieses Heiligtum war das Ziel der Karawanen, die aus den Oasen Baharia und Siwa kamen. In der Gegenrichtung führte ein Weg nach Dahschur. Die Dämonen haben alle vertrieben.«
    Iker und Sekari sahen sich an.
    »Dieses Heiligtum würden wir uns gern aus der Nähe ansehen«, sagte Sekari.
    »Das könnt ihr vergessen. Keiner von denen, die sich in letzter Zeit da hingewagt haben, ist zurückgekehrt.«
    »Wie kommt man am besten hin?«
    »Ihr müsst den See überqueren, um zu der Anlegestelle zu gelangen, aber…«
    »Wenn ihr uns hinbringt, frage ich den Stadtvorsteher von Kahun, ob er euch eine neue Barke gibt«, sagte Iker.
    »Kennst du denn den Stadtvorsteher überhaupt?«
    »Ich bin Königlicher Sohn und Palastschreiber.«

    Die Fahrt über den See wurde zu einem eindrucksvollen Erlebnis. Obwohl der Fischer etwas aufgeregt war, bewegte er sein Boot doch sehr geschickt, und es glitt sanft über das Wasser. Nordwind hatte sich hingelegt und freute sich über die frische Brise. Auch Iker und Sekari genossen dieses wunderbare Zusammenspiel von Himmel, Luft und See, ließen dabei aber das andere Ufer keinen Moment aus den Augen. Doch niemand war zu sehen.
    »Ich lege an, Ihr steigt ganz schnell aus, und dann fahre ich wieder«, sagte der Fischer mit zitternden Händen. Ein prächtiger Weg führte zu dem Tempel, der nahe am Nordufer des großen Sees lag. Als Wachposten am Rande der Wüste war die Anlage von einer Mauer umgeben, hatte einen Vorhof und benachbarte Nebengebäude und war aus riesengroßen Blöcken aus schräg geschnittenem Sandstein gebaut, die an manche Bauwerke in Giseh erinnerten. Auf der Südseite führte eine schmale Tür zum einzigen Innenraum, einer Art Gang, der ziemlich lang war und sich zu sieben Kapellen –

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