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Die Verschwörung des Bösen

Die Verschwörung des Bösen

Titel: Die Verschwörung des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jacq
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verdanken wir Djehuti. Nur wegen seiner besonnenen Umsicht konnten wir das Schlimmste verhindern.«
    Sekaris ausschlaggebendes Eingreifen konnte Iker nicht erwähnen, weil er das Geheimnis wahren musste. Kaum jemand kannte die wirkliche Aufgabe seines Freundes.
    »Ich kann Euch den Erlass gleich morgen früh in schriftlicher Form übergeben«, versprach Medes. »Grüßt bitte Djehuti von mir und wünscht ihm gute Gesundheit. Der Bau der Pyramide von Dahschur wird eine der Großtaten dieses Pharaos.«
    Iker ging, und Medes versank wieder in gehässigen Gedanken.
    Er konnte seine Feinde einschätzen, und dieser hier war besonders gefährlich. Selbstverständlich wollte sich der Sekretär des Königlichen Rats wie ein tadelloser Höfling verhalten und es nicht versäumen, dem Königlichen Sohn bei jeder Gelegenheit zu schmeicheln, aber das würde vermutlich nicht ausreichen. Deshalb musste er versuchen, ihn nach und nach bei den Würdenträgern in Misskredit zu bringen; er musste ihnen zu verstehen geben, dass dieser Schreiber nur ein Ränkeschmied war, ein ehrgeiziger Bauernjunge, der nichts konnte und keine Größe besaß und der, was noch schlimmer war, dem Ansehen des Pharaos schadete. In kleinen Mengen verabreicht, würde Medes so ein hochwirksames Gift verbreiten.
    Im Augenblick war aber nur eins dringend – so schnell wie möglich Verbindung zu dem Libanesen aufzunehmen.

    Der Wasserträger war bienenfleißig gewesen und durfte zufrieden sein. Woche für Woche war es ihm gelungen, wertvolle Spitzel anzuwerben, vor allem unter den Dienern, die den Palast sauber hielten. Eines der Zimmermädchen beobachtete Medes’ Kommen und Gehen. Und das prunkvolle Haus, das ihm gehörte, wurde schon seit langem überwacht. Auf Befehl des Propheten prüfte der Libanese, ob sich Medes weiterhin als zuverlässiger Verbündeter erwies. Als ihm nun dessen Besuch gemeldet wurde, war er nicht weiter erstaunt. Die jüngsten Unruhen mussten den Würdenträger
    aufgeschreckt haben, der sich nach wie vor umsichtig an die verabredeten Vorsichtsmaßnahmen hielt.
    »Mein lieber Freund, wie geht es Euch?«
    »Was ist in Dahschur vorgefallen?«
    »Setzt Euch doch erst einmal, Medes, und lasst Euch einige Süßigkeiten schmecken.«
    »Ich will es wissen, und zwar sofort!«
    »Ganz ruhig, verliert jetzt nicht die Nerven.«
    »Wenn wir noch länger zusammenarbeiten sollen, darf es zwischen uns keine Heimlichkeiten geben.«
    »Seid unbesorgt, das sieht der Prophet nicht anders. Ein mutiger Trupp hat in Dahschur einen Angriff gewagt, der aber aufgrund von unerwartetem Widerstand sein Ziel nicht erreichen konnte, der Pyramide Schaden zuzufügen. Sie verströmt also weiter Energie. Nachdem daraufhin die Sicherheitsmaßnahmen verstärkt wurden, wäre ein erneuter Angriff, zumindest zum jetzigen Zeitpunkt, vollkommener Wahnsinn.«
    »Iker, der Königliche Sohn, ist dafür verantwortlich! Dieser Junge durchkreuzt unsere Pläne. Wir müssen ihn aus dem Weg räumen.«
    Der Libanese lächelte. »Ihn aus dem Weg räumen… oder gebrauchen.«
    »Wie soll das gehen?«
    »Der Prophet hält viel von dem Feuer, das diesen Schreiber beseelt, und weiß, wie man damit umgehen kann. Das werden wir schon regeln.«
    »Wann sehe ich den Propheten wieder?«
    »Wenn er es wünscht. Er ist in Sicherheit und hat alles im Griff. Wir sollten uns lieber zu unseren Erfolgen beglückwünschen, mein lieber Medes. Unser Holzhandel ist schließlich sehr erfolgreich und bringt Euch ein schönes Vermögen, wenn ich nicht irre?«
    Da konnte der hohe Würdenträger nicht widersprechen, ihr Geschäft lief ausgezeichnet.
    »Jetzt ist es auch an der Zeit, Euch mehr von meinen Waren zu erzählen«, fuhr der Libanese fort. »Wenn Ihr erst die Hintergründe erfahrt, werdet Ihr richtig in unseren erbitterten Kampf gegen Euer eigenes Land verwickelt.«
    Obwohl die Stimme des Libanesen immer noch salbungsvoll klang, hatte sie jetzt doch auch etwas Bedrohliches an sich.
    »Ich beabsichtige nicht, mich zu weigern«, sagte Medes.
    »Auch nicht, wenn Ihr erfahrt, dass die eingeführten Waren dazu bestimmt sind, Eure Landsleute zu töten?«
    »Ich habe bereits einige beseitigt, die mir im Weg standen. Das ist nun einmal der Preis, wenn wir Sesostris stürzen und das Land nach unseren Träumen umgestalten wollen – da darf man nicht zögern.«
    Der Libanese hatte mit größerem Widerstand gerechnet. Aber der Sekretär des Königlichen Rats hatte sich offenbar gegen jegliches Mitgefühl gewappnet,

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