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Die Verwandlung - Blutsbande 1

Die Verwandlung - Blutsbande 1

Titel: Die Verwandlung - Blutsbande 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
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Entschuldigung. In der letzten Zeit sind so viele neue Namen hinzugekommen“, erklärte er, eher mir zugewandt. „Cami, meine Liebe, wie lang ist es her, dass ich nach dir geschickt habe?“
    „Eine Woche.“ Sie sah auf ihre Hände. „War ich … war ich nicht gut?“
    Ich wäre am liebsten im Boden versunken. Den Rest der Unterhaltung hätte ich mir lieber erspart, aber es schien ihr nichts auszumachen, dass ich dabei war.
    „Nein, nein. Ich war nur ziemlich mit … anderen Dingen beschäftigt.“ Während er sprach, tastete Cyrus dezent nach meiner Hand.
    Mir verschwamm alles vor Augen, als ich in Camis erschrockenes Gesicht sah. Ich sah sie durch Cyrus’ Augen. Plötzlich sah ich, wie sie sich bemühte, nicht zu weinen, während Cyrus sich in ihr bewegte. Mir drehte sich der Magen um, denn ich spürte, wie sich ihre jungen Gliedmaßen und ihr kaum erwachsener Körper unter seinem anfühlte. Ich zog meine Hand fort.
    Ebenso schnell war ich wieder in der Realität und hatte Cyrus’ Gedankenwelt verlassen. Dann sah ich Camis hoffnungsvollen Gesichtsausdruck, sie begann zu lächeln. „Heute?“
    „Ja, meinetwegen, das heißt, nur, wenn du dich schwach fühlst?“, fragte mich Cyrus mit einem nachdenklichen Blick. Seine Stimme spukte in meinem Kopf herum. Wenn du mich heute Nacht nicht willst, dann nehm ich sie eben mit ins Bett. Sie wird den nächsten Sonnenuntergang nicht erleben.
    Das Mädchen sah mich mit einer Mischung aus Eifersucht und Verzweiflung an. Ich hatte keinen Zweifel, dass Cyrus seine Drohung wahr machen würde. Ich hielt mich nah an ihm. Ich schaffte es, Folgendes hervorzubringen: „Es ist meine erste Nacht hier. Möchtest du sie nicht mit mir verbringen?“ Ich konzentrierte mich, so sehr ich konnte, und dachte dann bei mir: du Sack.
    Cyrus brachte ein dunkles Lachen hervor und hob die Hände in einer Geste, die Hilflosigkeit signalisieren sollte. „Es tut mir leid, Cami, du hast gehört, was der Doktor gesagt hat. Vielleicht verabredest du dich ja mit einem meiner Gäste?“
    Sie wurde noch blasser und Tränen stiegen ihr in die Augen. „Werden sie mir wehtun?“
    „Nein, natürlich nicht, das würde ich nicht zulassen.“ Er streichelte ihr über den Kopf. „Lauf schnell los, ich muss Dr. Ames den Rest des Hauses zeigen.“
    Wir verließen den Flur und kamen in einen kleinen Aufenthaltsraum. Auf einer Seite befand sich eine Balustrade, die über der Eingangshalle schwebte. Dann erst bemerkte ich, dass wir uns direkt über dem Foyer befanden. Von unten drangen die fröhlichen Stimmen der Fangs zu uns hinauf.
    „Du Perverser“, sagte ich zu ihm, sobald die Tür hinter uns geschlossen war. „Sie ist doch noch ein kleines Mädchen!“
    „Sie ist fünfzehn. Nur ein Jahr jünger als meine erste Frau.“
    „Aber wir befinden uns nicht mehr in der Steinzeit“, giftete ich ihn an. „Es gibt gewisse Regeln.“
    „Ich finde, es hat immer etwas Schönes, etwas Verbotenes zu tun.“
    „Etwas Schönes?“ Ich erinnerte mich daran, was Cyrus mich eben im Flur hatte sehen lassen, wie sich die Knöchel ihrer Finger weiß verfärbten, als sie sich in das Bettlaken krallte. „Was ist mit ihren Eltern? Ihrer Familie? Da draußen suchen sie vielleicht nach ihr, und du planst, sie zu töten.“
    „Carrie, sie ist von zu Hause weggelaufen. Wie die meisten meiner Lieblinge. Und wenn sie dir nicht gefallen, dann macht es mir nichts aus, auf einige Wachen zu verzichten, solange du es nicht an die große Glocke hängst.“
    „Ich werde nicht für Blut töten. Ich will einen freiwilligen Spender.“
    „Das Vieh ist willig“, sagte er und deutete zurück in die Richtung, aus der wir gerade gekommen waren.
    „Es stirbt freiwillig?“
    Er nickte. „Sie nehmen gern einige kleine Unannehmlichkeiten dafür in Kauf für das, was ich ihnen biete. Irgendwann töte ich sie, aber zuvor haben sie für ein paar Tage, vielleicht sogar Wochen das Gefühl, dazuzugehören. Dass jemand sich um sie kümmert. Sicherlich weißt du, wie wertvoll dieses Gefühl für einige Menschen ist.“
    Das tat ich. Als Kind hatte ich mir immer Mühe gegeben, die Beste zu sein, die Klügste, die Fleißigste, in der Hoffnung, so die Aufmerksamkeit meiner Eltern zu gewinnen. Jedes Wort des Lobes von ihnen sog ich auf wie Ambrosia. Ich wusste, wonach sich die arme Cami sehnte. Aus Sehnsucht nach Liebe, oder zumindest nach einem Hauch dessen, prostituierte sie sich. Sie würde nie erfahren, dass alles nur gespielt war.
    Ich war

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