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Die volle Wahrheit

Die volle Wahrheit

Titel: Die volle Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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schnell. »Es wird die Bürger sicher beruhigen zu wissen, dass du dich persönlich um diesen Fall kümmerst, Kommandeur. Der Ikonograph wartet dort drüben… Otto!«
    »Meine Güte, ein verdammter Vampir…«, begann Mumm. »Er hat das Schwarze Band, Herr«, flüsterte Karotte. Mumm rollte mit den Augen.
    »Guten Morrgen«, sagte Otto. »Bitte bewegt euch nicht. Das Musterr aus Licht und Schatten ist rrecht interressant.« Er stellte das Stativ auf, blickte in den Ikonographen und hob einen Käfig, der einen Salamander enthielt.
    »Bitte hierrherr sehen…«
Klick.
WOOMPF.
»Oh, Mist…«
Staub rieselte zu Boden, gefolgt von einem schwarzen Band. Einige Sekunden herrschte schockierte Stille. Dann fragte Mumm:
    »Lieber Himmel, was ist da gerade passiert?«
»Zu viel Blitzlicht, nehme ich an«, erwiderte William. Er bückte sich
    und zog mit zitternder Hand einen Zettel aus dem kleinen grauen Kegel des verstorbenen Otto Chriek.
    »SEI UNBESORGT«, las er. »Der Besitzer dieses Zettels hat einen kleinen Unfall erlitten. Du brauchst einen Tropfen Blut von irgendeiner Spezies, eine Kehrschaufel und eine Bürste.«
    »Nun, die Küche ist dort drüben«, sagte Mumm. »Kümmere dich um ihn. Ich möchte nicht, dass ihn meine Leute mit ihren Stiefeln im ganzen Gebäude verteilen.«
    »Noch eine letzte Sache, Herr«, meinte William. »Soll ich die Leute bitten, sich an dich zu wenden, wenn sie etwas Verdächtiges bemerkt haben?«
    »In dieser Stadt? Wir würden alle Wächter brauchen, um die Schlange unter Kontrolle zu halten. Gib nur auf das Acht, was du schreibst, das ist alles.«
    Die beiden Wächter schritten fort. Karotte bedachte William mit einem matten Lächeln, als er an ihm vorbeiging.
    William riss zwei Blätter aus seinem Notizbuch, kratzte Otto vorsichtig zusammen und verstaute den Staub in der Tasche, die der Vampir für den Transport seiner Ausrüstung benutzte.
    Dann begriff er plötzlich, dass er allein war – Otto zählte derzeit vermutlich nicht. Allein im Palast, und mit Mumms Erlaubnis, sich an diesem Ort aufzuhalten. Falls »Die Küche ist dort drüben« als Erlaubnis interpretiert werden durfte. Und William konnte gut mit Worten umgehen. Die Wahrheit war das, was er sagte und schrieb. Ehrlichkeit hatte nicht unbedingt etwas damit zu tun.
    Er nahm die Tasche, ging zur rückwärtigen Treppe und näherte sich der Küche, aus der ein Stimmengewirr kam.
    Bedienstete wanderten mit der Verwirrung von Personen umher, die nichts zu tun hatten, aber noch immer dafür bezahlt wurden. William näherte sich einer jungen Frau, die in ein schmutziges Taschentuch schluchzte.
    »Entschuldige bitte, aber könnte ich wohl einen Tropfen Blut bekommen… Ja. Vielleicht ist dies nicht der geeignete Augenblick«, fügte er hinzu, als die Frau kreischend flüchtete.
    »He, was hast du zu unserer René gesagt?«, fragte ein untersetzter
    Mann und stellte ein Tablett mit heißen Brotlaiben ab.
»Bist du der Bäcker?«, erkundigte sich William.
Der Mann warf ihm einen durchdringenden Blick zu. »Wonach sieht’s
    aus?«
»Ich sehe, wonach es aussieht «, erwiderte William. Diese Worte brach
    ten ihm einen zweiten durchdringenden Blick ein, der allerdings etwas respektvoller war. »Hiermit wiederhole ich die Frage.«
    »Zufälligerweise bin ich der Fleischer«, sagte der Mann. »Gratuliere. Der Bäcker ist krank. Und wer bist du, wenn ich fragen darf?«
    »Kommandeur Mumm hat mich hierher geschickt«, sagte William. Es entsetzte ihn geradezu, wie mühelos sich die Wahrheit in etwas verwandelte, das an eine Lüge grenzte, nur weil die Worte in einen neuen Zusammenhang rückten. Er öffnete sein Notizbuch. »Ich bin von der Times. Hast du…«
    »Was, von der Zeitung?«, fragte der Fleischer.
»Ja. Hast…«
»Ha! Das mit dem Winter ist völliger Unsinn. Den kältesten hatten
    wir im Jahr der Ameise. Du hättest mich fragen sollen – ich hätte dich vor einem Fehler bewahren können.«
    »Und du bist…?«
    »Sidney Klänsi und Sohn, Alter neununddreißig, Lange Schweinefleischstraße Nummer elf. Unser Motto: Wir liefern der feinen Gesellschaft das beste Fleisch für Katzen und Hunde… Warum schreibst du das nicht auf?«
    »Lord Vetinari isst Nahrung für Tiere?«
    »Er isst von nichts sehr viel, wie ich gehört habe. Nein, meine Lieferungen sind für den Hund bestimmt. Erlesene Delikatessen. Wir verkaufen nur das Beste in der Langen Schweinefleischstraße Nummer elf, geöffnet von sechs Uhr morgens bis…«
    »Oh, sein Hund,

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