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Die volle Wahrheit

Die volle Wahrheit

Titel: Die volle Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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William und blinzelte. »Ich fühlte mich… von etwas sehr Kaltem durchdrungen.«
    * William de Worde hatte in vielerlei Hinsicht eine sehr lebhafte Phantasie.
    »Wirr können jetzt viel mehrr überr das dunkle Licht herrausfinden, da wirr unserre abscheuliche Verrgangenheit hinterr uns gelassen haben und ins helle Licht einerr strrahlenden Zukunft getrreten sind, wo wirr überrhaupt nicht mehrr über das B-Worrt nachdenken«, sagte Otto und hantierte am Ikonographen. Einige Sekunden betrachtete er das vom Kobold gemalte Bild und sah dann William an. »Oh, ich fürrchte, da muss ich noch einmal von vorrn beginnen.«
    »Darf ich mal sehen?«
    »Es wärre mirr sehrr peinlich«, sagte Otto und legte das Stück Pappe auf die improvisierte Werkbank. »Dauerrnd unterrlaufen mirr irrgendwelche Fehlerr.«
    »Oh, aber ich…«
»Herr de Worde, da etwas passiert ist!«
Die laute Stimme gehörte Rocky, der die Falltür verfinsterte. »Was denn?«
»Etwas beim Palast. Jemand getötet worden ist!«
    William sprang die Leiter hoch. Sacharissa saß an ihrem Schreibtisch und war sehr blass.
    »Hat jemand Vetinari ermordet?«, fragte William.
»Äh, nein«, antwortete Sacharissa. »Nicht… direkt.«
Unten im Keller griff Otto Chriek noch einmal nach der DunkellichtIkonographie. Mit einem langen, blassen Finger kratzte er darauf, als wollte er etwas entfernen.
    »Seltsam…«, sagte er.
    Der Kobold hatte es sich nicht eingebildet, daran bestand kein Zweifel. Kobolden fehlte jede Phantasie. Sie konnten nicht lügen. Argwöhnisch sah er sich im leeren Keller um.
    »Ist hierr jemand?«, fragte er. »Spielt jemand Dummerr Dussel mit mirr?«
    Dunkles Licht. Meine Güte. Es gab viele Theorien über dunkles Licht…
»Otto!«
Er sah auf und steckte das Bild in die Tasche.
»Ja, Herrr William?«
    »Nimm deine Sachen und komm mit! Lord Vetinari hat jemanden ermordet! Äh, angeblich«, fügte William hinzu. »Und es kann unmöglich wahr sein.«
    Manchmal glaubte William, dass die Bevölkerung von Ankh-Morpork ständig darauf wartete, zu einer großen Menge zu werden. Die meiste Zeit über war sie dünn über die ganze Stadt verteilt, wie eine Art Riesenamöbe. Doch wenn irgendwo etwas geschah, zog sie sich an der betreffenden Stelle zusammen, wie eine Zelle an einem Nahrungsstück. Dann füllten sich die Straßen mit Leuten.
    Die Menge wuchs am Haupttor des Palasts. Wie durch Zufall fand sie sich dort ein. Eine Ansammlung von Personen lockte weitere Personen an, wodurch eine größere Ansammlung entstand. Karren und Sänften verharrten, um herauszufinden, was vor sich ging. Die Menge schwoll immer mehr an.
    Am Tor standen keine Palastgardisten, sondern Angehörige der Wache. Das ergab ein Problem. Die Anfrage »Lasst mich durch, ich bin neugierig« hatte kaum Aussichten auf Erfolg. Es mangelte ihr an Autorität.
    »Warrum halten wirr an?«, fragte Otto.
»Feldwebel Detritus steht am Tor«, sagte William.
»Ah. Ein Trroll. Sehrr dumm«, meinte Otto.
    »Aber nur schwer zu überlisten. Ich fürchte, wir müssen es mit der Wahrheit versuchen.«
    »Wieso?«
    »Er ist Polizist. Die Wahrheit verwirrt sie meistens. Weil sie nicht daran gewöhnt sind, sie zu hören.«
    Der große Troll beobachtete reglos, wie sie sich näherten. Er zeigte den typischen Polizistenblick, der nichts preisgab und verkündete: Ich sehe dich und warte darauf, dass du gegen irgendein Gesetz verstößt.
    »Guten Morgen, Feldwebel«, sagte William.
Das Nicken des Trolls wies auf Folgendes hin: Das vorhandene Beweismaterial ließ vermuten, dass es Morgen war, und unter gewissen
    Umständen mochte es für manche Personen ein guter sein. »Ich muss dringend Kommandeur Mumm sprechen.«
»Oh, ja?«
»Ja, tatsächlich.«
»Und er dich ebenfalls dringend sprechen müssen?« Der Troll beugte
    sich etwas näher. »Du Herr de Worde bist, nicht wahr?«
»Ja. Ich arbeite für die Times .«
»Ich das nicht lese«, sagte der Troll.
    »Wirklich nicht? Wir bringen dir eine extra groß gedruckte Ausgabe«, bot William an.
    »Das sehr lustig war«, erwiderte Detritus. »Aber so dumm ich auch sein mögen: Ich auf dieser Seite des Tors stehe und dir sage, dass du auf der anderen bleibst… He, was der Vampir da macht?«
    »Bitte nicht bewegen«, sagte Otto.
WOOMPF.
»Verrdammtverrdammtverrdammt…«
    Detritus beobachtete, wie Otto auf dem Kopfsteinpflaster hin und her rollte.
    »Was das zu bedeuten hat?«, fragte er nach einer Weile.
    »Er hat ein Bild von dir aufgenommen«, erklärte William.

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