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Die Wächterdämonen: Das Dämonensiegel (German Edition)

Die Wächterdämonen: Das Dämonensiegel (German Edition)

Titel: Die Wächterdämonen: Das Dämonensiegel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Seidel , Simone Singer
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sich hatte. Trotzdem war Vorsicht die Mutter des Fabergé-Eis. Deswegen wurde es Zeit, zu verschwinden.
    Er schaute auf die Uhr und mimte ein Stirnrunzeln, nahm seinen Koffer und ging nach vorn zur Theke, um seinen Espresso zu bezahlen. Gerade wies Morten das Wechselgeld zurück, als er eine melodische Stimme hinter sich hörte, die die Kellnerin neugierig aufblicken ließ.
    „Wollen Sie etwa schon gehen?“
    Ein Blick nach hinten bestätigte den unwohlen Verdacht, dass es sich dabei um den rothaarigen Fremden handelte.
    „Dabei habe ich extra eine Verabredung abgesagt, in der Hoffnung, ein paar Worte mit Ihnen wechseln zu können.“
    Die Enttäuschung in der Stimme des anderen wirkte gespielt. Morten drehte sich nun herum und war erstaunt festzustellen , dass der Mann nur wenige Zentimeter größer war als er selbst. Vom Sitzen aus betrachtet hatte seine gesamte Erscheinung ihn wirken lassen, als sei er zwei Meter groß.
    Und obwohl Morten immer schlagfertig und kaum um eine Antwort verlegen war, starrte er jetzt in die grünen Augen seines Gegenübers und merkte, dass ihm die Worte fehlten. Dafür hatte er das seltsame Gefühl, als würde sich die Luft um ihn herum elektrisch aufladen und seine Nervenenden zum Kribbeln bringen. Seine Finger schlossen sich fester um den Griff der Aktentasche, und diese einfache Geste ließ ihn wieder er selbst werden.
    „Sie wechseln doch schon ein paar Worte mit mir“, entgegnete er freundlich, aber reserviert. Er hatte noch immer keine Ahnung, wie er den Fremden einschätzen sollte. Außer, dass er verdammt gut aussah und, wie er nun zu hören bekam, ein raues Lachen hatte, das durchaus sexy wirkte. Überrascht stellte Morten fest, dass sein Mund trocken wurde und ein Schauer wie ein Blitzschlag durch seine Lenden raste.
    „Haben Sie es wirklich so eilig, dass wir nicht einen Kaffee zusammen trinken können?“, hörte er den anderen wie durch eine Watteschicht hindurch fragen und spürte, wie er bereits langsam nickte, bevor der Rothaarige ausgesprochen hatte.
    „Kommen Sie, ich lade Sie ein. Wir können auch gern woanders hingehen, wenn es Ihnen hier zu ungemütlich ist“, erklärte der Mann freundlich. Als hätte er Mortens Fluchtimpuls geahnt, fügte er hinzu: „Kennen Sie sich in der Stadt aus und können mir etwas empfehlen?“
    Morten glaubte zu träumen. Er war außerstande, sich den hypnotischen Augen zu entziehen. Ehe er begriff, was er tat, nickte er. Schon wieder.
    „Ich kenne ein nettes kleines Café“, murmelte er wie ferngesteuert, festigte seinen Griff um den Bügel der Tasche und marschierte aus dem Restaurant, ohne darauf zu achten, ob der andere ihm nun folgte oder nicht.
    Tatsächlich schritt der Mann an Mortens Seite her.
    „Das ist schön. Ich bin Damian“, sagte der Fremde und stellte sich damit ungefragt vor.
    Nachdem Morten ebenfalls seinen Namen genannt hatte, kam das Gespräch zum Erliegen. Der Flughafen eignete sich nun wirklich nicht für eine Unterhaltung. Zwischen etlichen Reisenden, die hektisch und mit Koffern und Taschen beladen umherliefen, bildeten sie eine richtige Ausnahme. Sie waren fast wie zwei ruhende Pole in einem schnellen Fluss der Menschheit. Die meisten wirkten nervös oder in Eile, abgesehen von einigen Geschäftsleuten, die an das Fliegen gewöhnt waren. Man sah viele lächelnde Gesichter, erschöpfte Heimkehrer, freudige Wiedervereinigungen und Menschen, die sehr ernüchtert und um etliche Scheine erleichtert den Zoll verließen.
    Morten und Damian wollten ein Taxi nehmen un d verließen daher die Ebene der Terminals, um nach draußen zu gelangen.
    Je länger er sich in Damians Gegenwart befand, desto merkwürdiger und geheimnisvoller kam er Morten vor. Es war nicht nur das Aussehen des anderen Mannes, das eine gewisse Anziehung auf ihn ausübte. Nein, irgendwie k am es ihm vor, als stecke mehr dahinter. Eine Menge mehr. Morten war neugierig genug, um dieses ‚mehr‘ ergründen zu wollen.
    Um ihn herum schienen die Menschen den außergewöhnlichen Mann in seiner Begleitung gar nicht wahrzunehmen. Jedenfalls konnte er niemanden entdecken, der Damians unnatürlich roten Haaren auch nur einen flüchtigen Blick zuwarf. Die Passanten wichen zu beiläufig aus, als wüssten sie nicht, was sie taten, sondern als handelten sie instinktiv. Fast so, als wäre er gar nicht da.
    Fragend betrachtete Morten seinen Begleiter. Verdammt, was zum Geier stimmte da nicht? War er einfac h nur ü bermüdet und bekam nicht alles mit, was um

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