Die Wahrheit über Alice
Sarah
verabschiedet und die Autotür geschlossen habe, hält Philippa mir einen Zettel hin.
«Das hier ist von Robbie», sagt sie. «Es ist seine Telefonnummer. Er bittet dich, ihn anzurufen.»
«Oh.» Ich nehme den Zettel nicht. Stattdessen schiebe ich die Hände in die Jackentasche. «Ihr habt euch getroffen?»
«Er hat angerufen. Er würde dich gern sehen. Er würde dich wirklich sehr gern sehen, Katherine.»
«Nein.» Ich schüttele den Kopf. «Nein. Ich will nicht. Ich kann nicht.»
«Wieso nicht?»
«Ich … ich will einfach nicht.»
«Willst du nicht? Oder hast du Angst?»
«Ich weiß nicht.» Ich zucke die Achseln. «Angst, schätz ich.»
«Warum?» Philippa zieht die Augenbrauen hoch. «Weil er sterben könnte?»
«Nein. Natürlich nicht. Nein.» Ich schüttele den Kopf und |315| reibe mir die Augen. Ich wünschte bloß, sie würde endlich einsteigen, losfahren und mich in Ruhe lassen. «Vielleicht. Kann
sein. Ja. Keine Ahnung.»
Dann kommt sie einen Schritt näher, nimmt meine Hand und spricht ganz leise und sanft.
«Hast du schon mal darüber nachgedacht, was du Sarah damit vorlebst?»
«Wie meinst du das?»
«Wenn du nie irgendwelche Risiken eingehst und die ganze Zeit übervorsichtig und ängstlich bist.»
«Ängstlich? Im Ernst?» Ich drehe mich um und betrachte meine Sarah im Auto. Sie plappert auf ihre Puppe ein und frisiert ihr
die Haare. «Meinst du, sie sieht mich so?»
«Noch nicht, aber das wird sie, wenn sie älter ist.» Philippa drückt meine Hand. «Wenn du nicht versuchst, glücklich zu sein,
wenn du dein Leben nicht mit ein wenig Mut lebst.»
Und das Wort gibt den Ausschlag. Mut. Ich nehme ihr den Zettel aus der Hand und stopfe ihn tief in meine Tasche. Dann beuge
ich mich vor und gebe Sarah durchs Fenster noch einen Abschiedskuss.
Mut.
«Hallo?» Er meldet sich fast augenblicklich. Aber ich bekomme kein Wort heraus, weil mich plötzlich Panik erfasst. Ich lege
die Hand auf die Sprechmuschel und brauche meine ganze Energie, nur um zu atmen.
«Hallo?», sagt er wieder, und dann: «Katherine? Bist du das? Katherine?»
Ich brauche noch eine Sekunde länger, um meine Stimme zu finden, doch dann klingt sie beherrschter, kräftiger, als ich erwartet
hatte. «Kannst du herkommen, Robbie?», frage ich. «Heute?»
|316| «Ja», sagt er. «Ich komme sofort. Ich komme so schnell ich kann.» Und er versucht nicht, cool zu tun oder seine Begeisterung
zu verbergen, und ich erinnere mich wieder, wie gern ich ihn habe, wie lustig und liebenswert und gut und großherzig er ist.
Und ich weiß, ohne den Hauch eines Zweifels, dass ich das Richtige getan habe.
|317| Danksagung
Ein herzliches Dankeschön an Jo Unwin, die nicht nur eine großartige und unermüdliche Literaturagentin ist, sondern auch eine
fähige Lektorin und ein anregender, warmherziger und rundum toller Mensch.
An meine Lektorinnen – Sarah Brenan in Australien, Kate Miciak in den USA und Julia Heydon-Wells in Großbritannien – danke, danke und nochmals
danke, dass ihr mir geholfen habt, mein Buch deutlich besser zu machen.
An Erica Wagner bei Allen & Unwin – danke für ihren Mut, als erste Lektorin auf der Welt die Rechte an
Beautiful Malice
zu erwerben. Es war bestimmt keine leichte Entscheidung, auf eine unbekannte Autorin zu setzen.
Tausend Dank auch an meine Schwester Wendy James für ihre großzügige Bereitschaft, alles zu lesen, was ich je geschrieben
habe, und dafür, dass sie mir als Allererste gesagt hat, ich könne schreiben.
Und an die Menschen, die so nett waren, mein Buch in der Entwurffassung zu lesen: Mum und Dad, Prue James, Haidee Hudson,
Sam Ackling und Kath Harris: vielen, vielen Dank! Euer Zuspruch war und ist unbezahlbar.
Ein besonderes Dankeschön geht an Jake Smith-Bosanquet für die Schwerstarbeit, die er geleistet hat, um das Buch rund um den
Globus zu verkaufen, und ein weiteres besonderes Dankeschön geht an Agentin Sally Harding für ihren Zuspruch und ihr Vertrauen.
Außerdem danke ich meiner kleinen Schwester |318| Emma James fürs Lesen und dafür, dass sie immer so unglaublich optimistisch war.
Natürlich abertausend Dank und eine Million Küsse für den wunderbaren Mann, mit dem ich zusammenlebe, Hilary Hudson. Er hätte
einen Orden verdient, weil er meine verrückte Besessenheit in den letzten paar Jahren ausgehalten hat und mich noch dazu mit
so vielen perfekt aufgebrühten Tassen Tee versorgt hat.
Und unseren Söhnen Charlie,
Weitere Kostenlose Bücher