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Die Wahrheit über Geld - Wie kommt unser Geld in die Welt und wie wird aus einem Kleinkredit ein großer Finanzcrash (German Edition)

Die Wahrheit über Geld - Wie kommt unser Geld in die Welt und wie wird aus einem Kleinkredit ein großer Finanzcrash (German Edition)

Titel: Die Wahrheit über Geld - Wie kommt unser Geld in die Welt und wie wird aus einem Kleinkredit ein großer Finanzcrash (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raimund Brichta , Anton Voglemaier
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passieren könnte, wenn man den Dingen freien Lauf ließe. Unterstützt werden die Notenbanken im Abschwung von den Regierungen, die nun ebenfalls verstärkt zur Geldvermehrung beitragen, indem sie noch mehr neue Schulden machen als ohnehin schon üblich.
    Sowohl im Aufschwung als auch im Abschwung wird die Geldproduktion also befeuert. In keiner Phase wird Geld in nennenswertem Umfang wieder netto vernichtet. Im Ergebnis steigt die Geldmenge immer weiter und schrumpft so gut wie nie – selbst nach starken Übertreibungen nicht. Ein Schrumpfen ist auch das, was Regierungen und Notenbanken unbedingt verhindern wollen, obwohl es auf den ersten Blick durchaus folgerichtig erscheinen mag, dass eine Menge wieder schrumpft, die zuvor übertrieben stark aufgebläht worden ist. Schließlich müssen Übertreibungen korrigiert werden, sollte man meinen.
    Bei näherem Hinsehen wären die Risiken und Nebenwirkungen eines solchen Schrumpfens allerdings fatal, denn die bestehende Geldmenge ist heutzutage immer an eine entsprechend hohe Schuldenmenge gekoppelt (ohne Schuld gibt es ja kein Geld). Da Schulden aber regelmäßig bedient werden müssen – das heißt, es sind stets Zins- und Tilgungszahlungen zu leisten –, muss auch immer ausreichend Geld dafür vorhanden sein. Und hierin liegt das Problem, denn diejenigen, die Geld besitzen, sind sehr oft nicht identisch mit denjenigen, die Geld schulden. Ein großer Teil des Geldes steht für Zins- und Tilgungszahlungen also gar nicht zur Verfügung, weil er Leuten gehört, die solche Zahlungen überhaupt nicht leisten müssen. Die Folge: Zusätzlich zum bestehenden Geld muss andauernd neues Geld geschaffen werden, damit immer genügend vorhanden ist, um die fälligen Zahlungen nicht an Geldmangel scheitern zu lassen.
    Wenn die Geldmenge dagegen über längere Zeit schrumpft, gibt es immer mehr Schuldner, die ihren Verpflichtungen nicht nachkommen können. Es kommt zu Pleiten, die wiederum neue Pleiten hervorrufen, weil dadurch andere Schuldner in die Bredouille kommen. So entsteht ein Dominoeffekt, der letztlich zum Zusammenbruch führt. Verstärkt wird diese Entwicklung dadurch, dass Banken in einer solchen Situation kaum noch neue Kredite vergeben, weil sie um deren Rückzahlung fürchten. Kurzum, es fehlt in einer solchen Lage an allen Ecken und Enden an Geld.
    Dies ist zum Beispiel in der Weltwirtschaftskrise der 1930er-Jahre passiert, auch Große Depression genannt. In dieser Zeit schrumpfte die Geldmenge tatsächlich über einen längeren Zeitraum hinweg und die Folgen waren verheerend. Genau deshalb ist insbesondere die amerikanische Notenbank erpicht darauf, eine Deflation, also ein anhaltendes Schrumpfen der Geldmenge, zu verhindern.
    Aber nicht nur sie, sondern auch die meisten anderen Regierungen und Notenbanken befeuern das Geldmengenwachstum immer weiter. Dies führt dazu, dass sie im Abschwung wie entfesselt Geld produzieren, dieses Geld im anschließenden Boom aber nicht wieder vernichten. Über die Jahre und Jahrzehnte türmt sich so ein immer größerer Geldberg auf, dem ein immer tieferes Schuldenloch gegenübersteht, ja gegenüberstehen muss , da Geld und Schuld schließlich zwei Seiten derselben Medaille sind. Die Spannungen zwischen Berg und Loch nehmen zu, sodass sich Crashs häufen.
    Das ist so, als würden Sie in unserem Strandbeispiel das Loch immer tiefer buddeln und den Sand daneben immer höher aufschütten. Je höher der Haufen wird, desto instabiler wird er, desto häufiger rutscht also Sand ins Loch zurück. Die Welt-Finanzmärkte befinden sich seit Ende des vergangenen Jahrhunderts in dieser immer instabileren Haufen-und-Loch-Situation.
    Aber damit nicht genug: Das Bruchteilbankgeschäft trägt auch zur weiteren Destabilisierung bei. Da Banken nur einen Bruchteil des selbst produzierten Geldes mit Zentralbankgeld unterlegt haben, sind sie anfälliger dafür, zahlungsunfähig zu werden, als wenn sie eine volle Deckung hätten. Diese Deckung braucht man zwar nur in der Not, aber gerade dann kann sie lebensrettend sein – genauso wie Rettungsboote auf einem Schiff. Wir nennen es den Titanic-Effekt.
    Und zu alldem kommt noch ein dritter Destabilisierungsfaktor, der sogar automatisch wirkt: das Anhäufen von Geld, verbunden mit Zins und Zinseszins. Er bringt das Geldsystem von ganz alleine ins Wanken, und zwar zwangsläufig. Wie, das erfahren Sie auf den folgenden Seiten.

DAS ACHTE WELTWUNDER
    „DENN DAS GELD IST UM DES TAUSCHES WILLEN ERFUNDEN

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