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Die Wahrheit über Geld - Wie kommt unser Geld in die Welt und wie wird aus einem Kleinkredit ein großer Finanzcrash (German Edition)

Die Wahrheit über Geld - Wie kommt unser Geld in die Welt und wie wird aus einem Kleinkredit ein großer Finanzcrash (German Edition)

Titel: Die Wahrheit über Geld - Wie kommt unser Geld in die Welt und wie wird aus einem Kleinkredit ein großer Finanzcrash (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raimund Brichta , Anton Voglemaier
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Deshalb ist der Rettungsschirm lediglich ein Mittel, um die Schuldenlöcher noch tiefer zu graben und im Gegenzug die Geldvermögensberge weiter wachsen zu lassen – so, wie es das System braucht. Es muss nur jemand gefunden werden, der die Zusatzschulden schultern kann. Deutschland und eine Handvoll anderer Länder scheinen dazu noch in der Lage und sei es auch nur unter Mithilfe der Europäischen Zentralbank. Deshalb werden sie über den Rettungsschirm in die Pflicht genommen.
    Da wäre es nur folgerichtig, wenn diese Länder das obendrauf gepumpte Geld auch zu ihren Staatsschulden hinzurechnen würden. Dann käme das wahre Ausmaß des Debakels jedoch vermutlich schneller ans Licht als erwünscht – noch hat Deutschland schließlich seine guten Noten bei den Ratingagenturen zu verteidigen. So hat man den „dauerhaften“ Rettungsschirm erfunden und ihn „Europäischer Stabilitäts-Mechanismus“ ESM genannt – in der Hoffnung, die Schulden so noch ein Weilchen anhäufen zu können, ohne dass sie in vollem Ausmaß in den offiziellen Statistiken auftauchen.
    Beim Pokern würde man so etwas vermutlich einen Bluff nennen. Die Frage ist nur, wie lange sich die Mitspieler noch bluffen lassen, denn auch beim ESM müssen irgendwann die Karten auf den Tisch. Dann ist – wie beim Pokern – das Spiel zu Ende. 1
    1 Dieser Abschnitt ist mit ähnlichem Inhalt auch als Kolumne bei n-tv.de erschienen. Einen daran anknüpfenden, lesenswerten Disput zwischen einem Investment-Manager und Raimund Brichta finden Sie in Anhang 10
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REIF FÜR
DIE GOLDENE
ZITRONE
    „SEIT BALD ZEHN JAHREN KÖNNEN DIE MENSCHEN IN BERLIN UND PARIS, IN ROM UND LISSABON MIT EINER GEMEINSAMEN WÄHRUNG BEZAHLEN. DAS IST DER EURO. DIE GESCHICHTE SAGT UNS: LÄNDER, DIE EINE GEMEINSAME WÄHRUNG HABEN, FÜHREN NIE KRIEG GEGENEINANDER. DESHALB IST DER EURO VIEL, VIEL MEHR ALS NUR EINE WÄHRUNG.“
    –
Angela Merkel in einer Rede vor dem Deutschen Bundestag am 7. September 2011

    Mit solchen und ähnlichen Beteuerungen hat Angela Merkel während ihrer Kanzlerschaft immer wieder Milliarden für Euro-Schuldensünder locker gemacht – pardon, für die Rettung des Euro und Europas. Aber was ist das bloß für ein Gebilde, welches mit so sonderbaren Konstruktionen wie dem Rettungsschirm gerettet werden muss? Und wieso rettet dieser Schirm überhaupt den Euro? Versucht er nicht nur, Pleiten von Staaten zu verhindern oder von Banken wie im Falle Spaniens? Und schließlich: Ist der Euro überhaupt zu retten? Diese Fragen werden wir auf den folgenden Seiten beantworten.
    Aber der Reihe nach.
    Einem Montagsauto sagt man nach, dass es mit ziemlich vielen Mängeln herumfährt: lockere Schrauben, klemmende Türen, komische Geräusche – alles, worauf man beim Autofahren keine Lust hat. Montags seien die Arbeiter bei der Montage eben noch matt und antriebslos, heißt es dann gerne zur Entschuldigung. So gesehen könnte man den Euro für eine Montagswährung halten, denn er besitzt ebenfalls allerlei Mängel.
    Wenn man aber genauer hinsieht, ist es beim Euro sogar noch schlimmer: Er hat nicht nur ein paar Macken, sondern regelrechte Konstruktionsfehler an betriebsnotwendigen Stellen. Statt von Pfusch in der Montagehalle könnte man hier also von Pfusch im Konstruktionsbüro reden. Ob die Konstrukteure ebenfalls matt und antriebslos waren? Auf jeden Fall haben sie offenkundig eine Währung zusammengeschustert, die klappriger nicht sein könnte.
    Als Erstes verstießen sie gegen ein Grundprinzip, das man mit „ein Staat, eine Währung“ umschreiben kann. Es ist ein Prinzip, das sich in der Marktwirtschaft bewährt hat und welches besagt, dass die besten Voraussetzungen für eine einheitliche Währung auf dem Gebiet eines Landes anzutreffen sind. Dort sind die Rahmenbedingungen in der Regel nämlich gleichartig genug, sodass man keine Wechselkurse als Ventile braucht, um Unterschiede in der Wirtschaftsentwicklung auszugleichen.
    Stattdessen wurde der Euro ohne den gemeinsamen Staat konstruiert. Grundsätzlich ist eine solche Ausnahme zwar möglich, sie funktioniert auf Dauer aber nur, wenn dafür mindestens eine der beiden folgenden Bedingungen erfüllt ist:
    Entweder gibt es einen wirtschaftlichen Gleichlauf unter den beteiligten Ländern oder es gibt einen Finanzausgleich.
    Innerhalb eines Staates gibt es oft sogar beides. Warum aber sind diese Voraussetzungen so wichtig? Nun, bei einem Gleichlauf braucht man kein Wechselkursventil, weil es kaum Unterschiede gibt, die

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