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1016 - Der Narr aus Venedig

1016 - Der Narr aus Venedig

Titel: 1016 - Der Narr aus Venedig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»Nun, hat es Ihnen gemundet?«
    Sheila und Bill Conolly schauten hoch, als die Wirtin persönlich an ihren Tisch herantrat und Bills einladender Geste Folge leistete. Sie nahm auf dem noch freien Stuhl Platz, lächelte und wartete auf die Antwort, die Bill ihr gab.
    »Es war wie immer super. Vorzüglich, kann ich da nur sagen.«
    »Danke.«
    Sheila gab ebenfalls einen Kommentar ab. »Und es ist ein Glück, daß Sie in dieser Gegend ein Restaurant eröffnet haben. Das hat uns wirklich hier gefehlt.«
    »Das ist nett, Mrs. Conolly, wenn Sie das sagen.« Angela strich über ihre blonden Haare, etwas sehr Seltenes bei einer Italienerin wie sie. Aber sie stammte aus dem Norden, nicht weit von Mailand entfernt hatte ihre Wiege gestanden, und dort gab es viele blonde Landsleute.
    »Wie lange sind Sie schon hier?«
    »Ein halbes Jahr, Mr. Conolly.«
    »Und Sie haben es nicht bereut.«
    Angela zögerte vor der Antwort. »Nein«, gab sie schließlich zu. »Ich habe es nicht bereut, obwohl ich das Restaurant schon mit Herzklopfen eröffnete. Ich hätte nie gedacht, daß es so gut angenommen werden würde. Es war schon ein Risiko, aber sehr bald habe ich Personal einstellen müssen, mehr meine ich, sonst hätte ich die Arbeit nicht schaffen können.«
    »Sicher. Sie sind alleinstehend.«
    »Stimmt, Mr. Conolly, und ich möchte es auch bleiben.«
    »Keine Lust auf eine Partnerschaft?« fragte Sheila. Sie entschuldigte sich sogleich wegen ihrer Neugierde.
    »Bitte, das ist normal. Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen. Um jedoch auf Ihre Frage zurückzukommen, ich habe sogar zwei Partner, die bei mir wohnen.«
    »Oh, wer sind denn die Glücklichen?« Für diese Frage kassierte Bill von seiner Frau unter dem Tisch einen Tritt.
    »Zwei Kater!«
    »Ach.«
    »Ja, Dino und Cäsar.«
    Bill schenkte aus der Karaffe Rotwein nach. »Schöne Namen.«
    »Es sind auch schöne Katzen. Aber sie laufen nicht hier unten herum, da sind sie entsprechend erzogen worden. Ich bin stolz darauf, daß ich es geschafft habe.«
    »Das können Sie auch«, sagte Sheila. »Ebenso wie auf Ihr Lokal. Es gefällt uns beiden sehr gut. Außerdem gibt es noch einen weiteren Pluspunkt. Um Sie zu besuchen, müssen wir nicht erst in ein Auto steigen. Wir können zu Fuß kommen und Ihre köstlichen Weine trinken.«
    »Danke.«
    Bill hatte Angela Morinelli während der letzten Sätze gut beobachtet. Ihm fiel auf, daß sie nicht so locker war, wie sie eigentlich hätte sein müssen nach dem Lob über ihr Restaurant. Sie glich mehr einer Frau, die sehr nachdenklich und beinahe schon grüblerisch war. Sogar die Stirn hatte sie in Falten gelegt.
    Die Conollys, die mittlerweile zu den Stammgästen zählten, hatten Angela noch nie nach persönlichen Dingen gefragt. So wußten sie auch nicht ihr Alter. So wie die Frau aussah, konnte sie die Dreißig erreicht haben. Ihr Gesicht war schmal und feingeschnitten. Hinzu kam die helle Haut und das sehr blonde Haar, das sie lang hatte wachsen lassen. Die Strähnen waren dabei zu Korkenzieherlocken gedreht worden, und die Frisur im allgemeinen wirkte stets ein wenig durcheinander. Das aber war Taktik, und der Schnitt stand ihr gut. An diesem Abend trug sie ein schwarzes Kleid mit einer roten Bolero-Jacke darüber, die einen Großteil des Ausschnitts verdeckte. Sie war eine schöne und interessante Frau, aber es fehlte ihr leider die Lockerheit, und deshalb nahmen die Conollys an, daß sie ihre Probleme hatte.
    Sheila und Bill hatten einige Male darüber geredet, Angela aber nie direkt angesprochen.
    Das Restaurant selbst war nicht groß. Zehn Tische reichten völlig aus, und in der Regel mußte der Gast zuvor reservieren.
    Es war spät geworden. Die Conollys waren jetzt die einzigen Gäste, und auch sie würden bald verschwinden, denn Bill mußte am nächsten Morgen früh raus, und auch Sheila hatte einen Termin.
    »Den Abschluß-Grappa werden wir noch trinken«, sagte der Reporter.
    »Ich nicht!« meldete sich Sheila.
    Angela lächelte. »Der geht auf Kosten des Hauses.« Sie winkte keinem der Ober, sondern stand auf und bemühte sich selbst.
    Bill schaute ihr nach. Er schüttelte dabei den Kopf. Erst als Angela die Theke erreicht hatte, sprach der Sheila an. »Ich weiß nicht, aber ich habe das Gefühl, daß unsere gute Angela an diesem Abend besonders nervös ist.«
    »Stimmt.«
    »Kannst du dir einen Grund vorstellen?«
    Sheila schaute auf die weiße Tischdecke, die zwei braune Flecken dort bekommen hatte, wo Bill aß.
    »Nein,

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