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Die Wahrheit über Geld - Wie kommt unser Geld in die Welt und wie wird aus einem Kleinkredit ein großer Finanzcrash (German Edition)

Die Wahrheit über Geld - Wie kommt unser Geld in die Welt und wie wird aus einem Kleinkredit ein großer Finanzcrash (German Edition)

Titel: Die Wahrheit über Geld - Wie kommt unser Geld in die Welt und wie wird aus einem Kleinkredit ein großer Finanzcrash (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raimund Brichta , Anton Voglemaier
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wir beide Seiten durch diese Größe teilen:

    Dann schaffen wir „ n “ nach links, indem wir auf beiden Seiten die n-te Wurzel ziehen:

    Schließlich ziehen wir links wie rechts die 1 ab, …

    … um im letzten Schritt beide Seiten mit 100 zu multiplizieren:

    Damit steht p nun endlich alleine auf einer Seite und wir haben die Formel, mit der wir die jährliche Wachstumsrate ausrechnen können. Bis auf p sind alle Größen bekannt, sodass wir diese jetzt nur noch in die Gleichung einsetzen müssen.
    Machen wir das zunächst für die deutschen Kontoeinlagen seit 1948 (vgl. das Kapitel „Je voller, desto toller“):
    K 0 (Anfangsstand Dez. 1948)=4,8 Mrd. €
    K n (Endstand Dez. 2012 1 )=3.400 Mrd. €
    n = 64 Jahre
    Nun setzen wir die Zahlen in die obige Formel ein:

    100 × (1,108 – 1) = p
    100 × 0,108 = p
    10,8 = p
    Das heißt, die Kontoeinlagen bei allen Banken in Deutschland sind seit 1948 um durchschnittlich 10,8 Prozent pro Jahr gewachsen.
    Und nun die gleiche Übung für die Kontoeinlagen in den USA seit 1973:
    K 0 (Anfangsstand 1973)=613,7 Mrd. $
    K n (Endstand 2012)=9.241,5 Mrd. $
    n = 40 Jahre (gerundet, da der Anfangsstand vom März 1973 datiert, der Endstand aber von Dezember 2012)
    In die Formel eingesetzt, ergibt sich:

    100 × (1,07 – 1) = p
    100 × 0,07 = p
    7 = p
    Das heißt, die Kontoeinlagen bei allen Geschäftsbanken in den USA sind seit 1973 im Durchschnitt um sieben Prozent pro Jahr gewachsen.
    1 Um volle Jahre zu erhalten, haben wir hier den Endstand auf Dez. 2012 gesetzt
.

ANHANG 9
IST ES TATSÄCHLICH EIN SCHNEEBALLSYSTEM?
    Nach allem, was wir bisher beschrieben haben, ist zu vermuten, dass unser Geldsystem nur funktionieren kann, wenn die Geld- und Schuldenmengen stetig wachsen. Damit wäre es ein Schneeballsystem. Allerdings haben wir bis jetzt hauptsächlich gezeigt, welche Faktoren es in der Realität sind, die für dieses ständige Wachstum sorgen. Worauf wir noch nicht explizit eingegangen sind, ist die Frage, ob dieses System – zumindest theoretisch – auch ohne ein solches Wachstum funktionieren könnte. Vielleicht ist der Schneeballcharakter nicht unter jeder Bedingung gegeben.
    Was wäre zum Beispiel, wenn sich – anders als in der Realität – alle Akteure zurückhielten und die Leichtigkeit der Geldherstellung nicht stets dazu nutzten, mehr Geld zu produzieren als nötig? Dann fiele zumindest der eine Wachstumstreiber weg und es bliebe nur noch der andere übrig, der von den Geldvermögen ausgeht. Aber könnte vielleicht auch dieser ausgeschaltet werden? Ist also vielleicht eine Situation denkbar, in der die Geldvermögen nicht stetig wachsen müssen?
    Wie wichtig diese Frage ist, zeigt folgender Zusammenhang: Wer einen Kredit aufnimmt und das Geld danach ausgibt, ist darauf angewiesen, dass er später wieder von anderen Geld bekommt, mit dem er seine Schulden tilgen kann. Das gilt für alle Kredite, die aufgenommen werden, und damit für nahezu sämtliches Geld, das existiert. Nun ist es aber so, dass ein Teil des Geldes, das mit einem Kredit neu geschaffen wird, früher oder später bei Geldvermögensbesitzern hängen bleibt, die es nicht wieder ausgeben, sondern in ihre Geldspeicher stecken. Von da an kann kein Schuldner mehr in seinen Besitz gelangen – es ist dem Zahlungskreislauf entzogen und steht damit nicht mehr zur Tilgung von Krediten zur Verfügung.
    Die alten Kredite, aufgrund derer es entstanden ist, existieren aber weiter. Sie müssen auch weiter bedient werden. Folglich muss zusätzliches Geld durch zusätzliche Schulden geschaffen werden, um alle Altschulden samt Zinsen zurückzahlen zu können. Die neuen Kreditsummen müssen also stets über den alten liegen – und zwar mindestens um den Betrag, der in die Geldspeicher gewandert ist. Wenn die neuen Schulden dann wieder zu alten geworden sind, gilt das Gleiche und so weiter und so fort. Im Klartext: Auf die bereits existierenden Geld- und Schuldenmengen muss immer ein Betrag obendrauf kommen, um das System aufrechtzuerhalten.
    Verstärkt wird dieser Einfluss noch durch den Zinseszinseffekt: Denn Zinserträge auf bereits gebunkertes Geld, die ebenfalls wieder gebunkert werden, erhöhen jenen Geldbetrag, der dem Kreislauf entzogen wird und damit nicht mehr für die Bedienung alter Kredite zur Verfügung steht.
    Dass an diesem Wachstumszwang kein Weg vorbeiführt, lässt sich also allein anhand der beschriebenen Mechanik belegen. Es gäbe nur eine Möglichkeit, das System wenigstens langfristig von

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