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Die Wahrheit über Geld - Wie kommt unser Geld in die Welt und wie wird aus einem Kleinkredit ein großer Finanzcrash (German Edition)

Die Wahrheit über Geld - Wie kommt unser Geld in die Welt und wie wird aus einem Kleinkredit ein großer Finanzcrash (German Edition)

Titel: Die Wahrheit über Geld - Wie kommt unser Geld in die Welt und wie wird aus einem Kleinkredit ein großer Finanzcrash (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raimund Brichta , Anton Voglemaier
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Schulden des ESM, sind die einzigen Quellen, aus denen die Hilfskredite an die Krisenländer gespeist werden.
    Man darf auch nicht das gleichsetzen, was ein Staat an Vermögenswerten hat, mit dem, was seine Bevölkerung an Vermögenswerten hat. Denn das eine ist Eigentum des Staates und das andere ist Privateigentum seiner Bürger, die dem Staat ausdrücklich nicht als Leibeigene gehören. Das Privateigentum genießt in unserer Rechtsordnung sogar einen ausdrücklichen Schutz. Genau deshalb ist es möglich, dass Staaten pleitegehen (wie etwa bei Argentinien oder Griechenland geschehen), obwohl ihre Bürger noch Vermögenswerte haben, mit denen die Staatsschulden – rein theoretisch – hätten beglichen werden können.
    Es gibt also einen Unterschied zwischen „etwas schon haben“ und „sich etwas erst noch beschaffen müssen“. Letzteres ist mit einer größeren Unsicherheit behaftet – selbst für den Staat. Denn das „Wegsteuern“ – wie Sie schreiben – (oder auch Enteignen) ist leider nicht so einfach. Wenn es nämlich so wäre, würde es getan und Staaten könnten niemals pleitegehen. Die Besteuerung kann jedoch immer nur bis zu einer gewissen Grenze gehen. Darüber hinaus würde die Wirtschaft kollabieren.
    Nichtsdestotrotz wird es vermutlich Teil der Entwicklung sein, dass die Staaten in Zukunft verstärkt versuchen werden, sich Zugriff auf das Vermögen ihrer Bürger zu verschaffen. Die dazu etwa vom DIW ins Spiel gebrachte Zwangsanleihe zielt genau in diese Richtung und sie ist nur eines der möglichen Folterwerkzeuge, die dabei zur Verfügung stehen. Aber das wäre mal ein Thema für eine gesonderte Kolumne – wenn überhaupt. Denn der von Ihnen genannte Gedanke des Wegsteuerns ist ja das eigentlich Negative und Gefährliche, auch für Ihr Geschäft. 1 Dann könnte es nämlich passieren, dass Vermögen, welches auch über Angebote Ihres Unternehmens angespart worden ist, wieder enteignet oder weggesteuert wird. Dagegen sollten Sie sich vehement zur Wehr setzen, damit es nicht passiert.
    Im Vergleich dazu ist die Schlussfolgerung, die sich aus meiner Kolumne ergibt, die eindeutig positivere: Denn wenn es nur um den Schutz vor Inflationierung von Schuldtiteln ginge, brauchte man seine Vorsorge einfach nur umzustellen in Richtung auf mehr Sach- und weniger Geldwerte. Mehr nicht. Aber möglicherweise wird das wegen der erwähnten Folterwerkzeuge nicht ausreichen.
    Und um noch mal auf die Ausgangsfrage des „wir haben selber nix“ zurückzukommen: Das einzige, was man den Staatsschulden tatsächlich entgegensetzen könnte, wären die Vermögenswerte im Besitz des Staates, also das Staatseigentum. Aber abgesehen davon, dass die meisten Staatsschulden ohnehin nicht mit Vermögenswerten besichert sind, ginge dies auch nur, wenn Staaten Bilanzen aufstellen würden, in denen sie Schulden und Vermögenswerte gegenüberstellen.
    Dies geschieht aber nicht und vermutlich hat auch dies einen guten Grund: Roland Koch hatte mal versuchsweise eine Bilanz für das Land Hessen aufstellen lassen mit dem Ergebnis, dass bei wirklich ehrlicher Bilanzierung aller Lasten (z. B. Pensionsverpflichtungen) das Land Konkurs anmelden müsste. Und hier handelt es sich wohlgemerkt noch um eines der reichsten Bundesländer.
    Wie man es also dreht und wendet: Nach Prüfung aller genannten Argumente halte ich die Aussage „wir haben selber nix“ in Bezug auf die Regierungen für absolut gerechtfertigt – selbst wenn man andere Maßstäbe anlegen würde als an eine Kolumne, die in der Regel ja die Aufgabe hat, Sachverhalte ohnehin eher zugespitzt darzustellen.
    Weiter schreiben Sie:
    „Im Übrigen: Der Staat, das sind wir Bürger! Und wir Bürger in Deutschland haben viel, allein ein Geldvermögen von 5.000 Mrd. Euro.“
    Abgesehen von meinen o. g. Argumenten, bedenken Sie dabei bitte auch Folgendes: Ein großer Teil dieses Geldvermögens entfällt auf Forderungen gegen den Staat, stellt also nur die Gegenseite zu den Staatsschulden dar. (Konkret handelt es sich dabei um jenen Teil der Staatsschulden von zwei Billionen Euro, der sich in Händen von Inländern befindet.) Weiter schreiben Sie:
    „Ich will nicht nur Negatives lesen und vielleicht hat der Rettungs-Poker ja auch was wirklich Positives. Denn wenn alle es so negativ sehen, dann hätten die Märkte – auf denen viele schlaue Analysten und Hedgefonds-Manager arbeiten – das auch längst durchschaut und würden den ‚Bluff‘ ganz flink auffliegen lassen. Aber es

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