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Die Wanderapothekerin 5: Gefährliche Wege (German Edition)

Die Wanderapothekerin 5: Gefährliche Wege (German Edition)

Titel: Die Wanderapothekerin 5: Gefährliche Wege (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iny Lorentz
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Miene.
    »Wenn es schlimmer wird, ja!« Klara warf einen missmutigen Blick zum Himmel, der ausreichend Regen versprach, und setzte ihr Reff ab, um den gewachsten Mantel umzulegen. Auch Martha rüstete sich gegen die Nässe.
    Bei diesem schlechten Wetter verkauften sie weniger als sonst. Die Leute waren zumeist unfreundlich, und eine Bäuerin hetzte sogar ihren Hund hinter ihnen her. Als das Tier nach Marthas Fersen schnappte, zog Klara ihm den Stock über.
    Während der Hund sich winselnd trollte, streckte Martha der Bäuerin die Zunge heraus. »So ein ungutes Weib!«, meinte sie dann zu Klara. »Was haben wir ihr denn getan, dass sie gleich ihren Köter von der Kette lassen muss?«
    »Manche sind eben so. Da hilft nur, mit den Achseln zu zucken und weiterzugehen.«
    Da Martha ihre Worte wörtlich nahm und wirklich mehrfach die Achseln hob und senkte, musste sie lachen.
    »Komm weiter! Vielleicht ist es im nächsten Dorf besser.«
    »Ich würde es für uns hoffen, denn im Wald ist es verdammt nass. Wenn wir da übernachten müssen …«
    »Kuscheln wir uns eng zusammen und decken uns mit meinem Mantel zu«, ergänzte Klara lachend. Doch sie wünschte sich ebenfalls ein trockenes Plätzchen, an dem sie sich schlafen legen konnten.
    Der Regen machte den Weg schlammig, und so war Klara froh, dass ihr Reff um einiges leichter war als bei ihrem Aufbruch aus Michelstadt. Auch nahm Martha es ihr immer wieder ab, damit sie sich erholen konnte. Ihre Schuhe wurden nass, und in die Holzpantinen ihrer Freundin war Schlamm geraten, so dass Marthas grobe Socken gelbbraun schimmerten und bei jedem Schritt ein schmatzendes Geräusch von sich gaben.
    Daher waren beide erleichtert, als sie das nächste Dorf erreichten. Es sollte an diesem Tag das letzte sein, und sie hofften, irgendjemand hätte genug Mitleid, sie in einer Scheune oder im Stall übernachten zu lassen.
    Als sie auf den ersten Hof zutraten, hörte der Regen auf. »Hätte das nicht früher sein können?«, maulte Martha und schüttelte das Wasser von ihrem Umhang.
    Klara achtete nicht auf sie, sondern trat auf die Bäuerin zu, die ihnen neugierig entgegensah. »Gott zum Gruß, gute Frau. Ich bin eine Wanderapothekerin aus Königsee und trage die Arzneien des Laboranten Rumold Just aus. All die Jahre vorher hat es mein Vater getan und im letzten Jahr mein Bruder.«
    Die Frau schien gar nicht auf ihre Worte zu achten, sondern starrte sie durchdringend an. Dann winkte sie ihre Nachbarin aufgeregt zu sich. »Was sagst du, Lene? Sieht sie nicht Urtes Tochter ähnlich? Vielleicht können wir es so machen! Das alte Weiblein grämt sich so und würde ganz betrübt vor ihren himmlischen Richter treten, wenn wir nicht …«
    Sie brach ab und wartete, bis ihre Nachbarin Klara gemustert hatte.
    »Sie sieht ihr wirklich sehr ähnlich. Aber an der Sprache wird Urte erkennen, dass es nicht ihre Ursel ist«, antwortete diese.
    »Sie muss nicht viel sagen. Nichts außer: Da bin ich, Muhme! Dann ist Urte zufrieden und kann in Ruhe sterben. Die heutige Nacht überlebt sie sowieso nicht.«
    »Ich verstehe nicht, was ihr von mir wollt!«, rief Klara verwirrt aus.
    Die Bäuerin, die die Vorschläge gemacht hatte, legte ihr die Hand auf die Schulter und zog sie näher zu sich heran. »Das ist eine ganz traurige Geschichte«, erklärte sie leise. »Urtes Enkelin, die einzige Verwandte, die ihr geblieben ist, ging vor ein paar Jahren bei einem wohlhabenden Handwerksmeister in Stellung. Kurz darauf wurde der Mann Witwer und heiratete das Mädchen. Nun wollte die Großmutter es vor ihrem Tod noch einmal wiedersehen. Wir haben einen Boten in die Stadt geschickt, doch die neue Frau Meisterin hat ihn nicht einmal ins Haus gelassen. Wie es aussieht, schämt sie sich ihrer ärmlichen Herkunft und will nichts mehr davon wissen.«
    »Ist das eine blöde Kuh!«, entfuhr es Martha, die mit gespitzten Ohren zugehört hatte.
    »Das kannst du laut sagen!«, stimmte Klara ihr zu und sah dann die Bäuerin an. »Du meinst, ich soll so tun, als wäre ich die Enkelin der alten Frau. Aber das geht doch nicht!«
    »Sie sehnt sich so sehr nach ihrer Ursel! Willst du, dass sie voller Trauer und Enttäuschung vor ihren himmlischen Richter treten muss? Sie würde gewiss dessen Fragen falsch beantworten und müsste bis zum Jüngsten Tag auf das Himmelreich verzichten«, sagte die Bäuerin, die Lene genannt wurde, drängend.
    »Aber es wäre eine Lüge, und ich müsste vor dem Herrgott dafür geradestehen«, wandte

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