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Die Wanderapothekerin: Alle Teile des Serials in einem Band (German Edition)

Die Wanderapothekerin: Alle Teile des Serials in einem Band (German Edition)

Titel: Die Wanderapothekerin: Alle Teile des Serials in einem Band (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iny Lorentz
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Gebräu mit verzogener Miene, und als er fertig war, sagte er: »Bäh, schmeckt das entsetzlich!«
    »Es ist ja auch kein süßer Likör, sondern ein Heilmittel«, wies Klara ihn zurecht.
    Dem Verletzten gelang es, ein wenig zu lächeln. »Und die schmecken immer schlecht, meinst du. Hauptsache, es hilft! Wie geht es unserem Regiment?«
    Die Frage galt den beiden Offizieren, die nun mit knappen Worten berichteten, dass die Männer guter Stimmung wären.
    »Wir haben noch genug Vorräte«, setzte de Matthieux hinzu. »Dazu halten die Kaiserlichen still, obwohl sie uns um ein Mehrfaches überlegen sind. Es sieht wirklich danach aus, als würde es endlich Frieden geben.«
    »Damit hat der Feind Prinz Philippe als neuen König von Spanien akzeptiert. Es war ein langer Weg bis dorthin, doch wir haben ihn siegreich beschritten. Komm, Mädchen, schenke drei Becher Wein ein. Meine Kameraden und ich wollen miteinander anstoßen!«
    »Der tut ja direkt so, als wären wir seine Mägde«, zischte Martha, nahm aber dann doch den Weinkrug, um die Becher zu füllen, die Klara ihr hinhielt.

Sechster Teil
    Der Schatz

1.
    T obias Just hatte Gernsbach, die letzte Stadt auf den Strecken der beiden Wanderapotheker Schneidt, glücklich erreicht und dort erfahren, dass sich immer noch französische Streifscharen in der Gegend aufhielten. Daher mietete er sich erneut ein Pferd, um die Strecke abzureiten, auf der Klara und Martha kommen mussten. Eigentlich hätte er schon am ersten oder zweiten Tag auf sie treffen müssen, doch die beiden jungen Frauen blieben verschwunden, und er erfuhr, dass sie noch nirgends durchgekommen waren.
    Am dritten Abend erreichte er eine kleine Stadt, deren erst kürzlich erneuerte Wehranlage verriet, dass sie in der Angst vor den Franzosen lebte. Die Torwache ließ ihn nach kurzer Befragung ein und nannte ihm einen guten Gasthof, in dem er sein gemietetes Pferd und das des Reitknechts abstellen konnte.
    »Ein Becher Wein wird uns guttun«, meinte dieser, weil der Laborantensohn ihm arg verbissen wirkte.
    »Ich ziehe Bier vor«, antwortete Tobias mürrisch.
    »Der Wein ist gut! Er stammt aus der Gegend und ist deshalb auch nicht teurer als Bier. Das kann man hier gar nicht trinken!« Der Reitknecht hatte sich den ganzen Tag über auf einen kühlen Trunk gefreut und wollte diesen nicht missen.
    Schließlich gab Tobias nach. »Also gut, aber betrinke dich nicht. Ich will morgen sehr früh weiterreiten.«
    »Wenn den beiden Weibsbildern bereits etwas zugestoßen ist, könnt Ihr es auch nicht mehr ändern«, meinte der Reitknecht mit einem Achselzucken.
    »Je schneller wir bei ihnen sind, umso eher sind sie in Sicherheit«, wies Tobias ihn zurecht.
    Der Reitknecht schüttelte treuherzig den Kopf. »Wollt Ihr Euch wirklich mit den Franzosen anlegen, Herr Tobias? Das sind ungute Leute, sage ich Euch. Die nageln die Bauern an den eigenen Ohren ans Scheunentor, und was sie mit den Weibern anstellen, brauche ich Euch wohl nicht zu erzählen. Sie sind eine Pest!«
    »Das sind die eigenen Soldaten auch.«
    Tobias hatte nicht vergessen, was man sich von dem schrecklichen großen Krieg erzählte, der vor gut sechzig Jahren die Länder verwüstet hatte. Sämtliche Heere, gleichgültig ob sie zum Feind oder zur eigenen Seite gehörten, hatten sich genommen, was sie wollten, einschließlich der Frauen. Gerade das bereitete ihm Klaras wegen Sorgen.
    Während ihres kurzen Gesprächs hatten sie den Gasthof erreicht und stiegen im Hof aus dem Sattel. Ein Knecht eilte heran, um die Pferde zu übernehmen.
    »Abreiben und jedem etwas Hafer geben«, befahl Tobias’ Begleiter, denn er liebte es, sich unterwegs als Herr aufzuspielen.
    Tobias achtete nicht weiter auf ihn, sondern trat in die Wirtsstube, suchte sich einen Platz und winkte der Schankmaid, einen Krug Wein und zwei Becher zu bringen.
    »Sehr wohl, der Herr«, sagte sie und füllte einen Krug aus dem Fass, das in der Ecke aufgebockt stand.
    »Diese Stadt ist ja nicht sehr groß. Da müsstest du doch wissen, ob hier eine Wanderapothekerin eingetroffen ist«, fragte Tobias in der Hoffnung, etwas über Klara zu erfahren.
    Die Wirtsmagd hatte ihn nur halb verstanden und starrte ihn überrascht an. »Seid Ihr auf der Suche nach dem jungen Mann, der im letzten Herbst schwerverletzt in der Gegend aufgefunden worden ist?«
    »Nein, ich suche …«, begann Tobias, brach dann aber mit einem leisen Ausruf ab.
    »Was hat du gesagt?«, fragte er, als er seine Verblüffung überwunden

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