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Die wehrhafte Braut: Roman (German Edition)

Die wehrhafte Braut: Roman (German Edition)

Titel: Die wehrhafte Braut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan MacFadden
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Bogen, den er selbst in langwieriger Arbeit hergestellt hatte. Er hatte viele Versuche gebraucht, um die Waffe so zielgenau und perfekt zu bauen, dass sein Pfeil nun fast immer ins Schwarze traf.
    »Das Wild gehört allen – nicht nur dem Clan Chief«, gab er trotzig zurück. »So ist es immer gewesen – Alister MacBlair hat kein Recht, uns das Jagen zu verbieten.«
    Die energische Feststellung bewirkte jedoch nur, dass der junge Bursche überlegen grinste und die Arme vor der Brust verschränkte. Dabei hob sich sein Plaid ein wenig an, und Ewan konnte sehen, dass in dem ledernen Gürtel, den er um die Mitte geschlungen hatte, nur ein kurzes Jagdmesser steckte.
    »Du gehörst also auch zu denen, die gern mit dem Kopf gegen Steinblöcke rennen!«, sagte der Knabe herablassend. »Armer Kerl, du tust mir leid, denn du wirst dir eine blutige Nase holen.«
    Ewan konnte sich jetzt nicht mehr beherrschen. Wer auch immer dieser Hänfling war – er hatte keine Lust, sich von ihm belehren zu lassen.
    »Pass nur auf, dass ich dir nicht den blanken Hintern gerbe, du Schönling mit diesem albernen kleinen Hut!«, rief er und packte den jungen Burschen bei den Schultern.
    »Wage es nicht, mich anzufassen, dreckiger Bauer!«, keifte der Junge und verpasste Ewan einen gut gezielten Tritt gegen das rechte Knie. Doch der viel Stärkere stieß ihn mit dem Rücken gegen einen Baumstamm, wich dann lachend vor den verzweifelten Fußtritten seines jungen Gegners zurück, wobei seine Hände ein wenig tiefer glitten. Dann jedoch spürte Ewan etwas unter seinen Fingern, das ihn entsetzt zurückfahren ließ.
    Das war kein Knabe. Unter dem Plaid hatte Ewan zwei weiche, elastische Rundungen gefühlt – die Brüste einer jungen Frau. Im gleichen Moment war auch das kecke Hütchen vom Kopf seines Gegners gerutscht, und eine Flut seidiger, hellbrauner Haare breitete sich über dessen Schultern.
    »Warum... warum hast du mir nicht... gesagt, dass du ein Mädchen. bist...?«, stammelte Ewan hilflos.
    Sie funkelte ihn zornig aus schwarzen Augen an und versuchte, das wilde Haar zu bändigen, um es wieder unter den Hut zu stecken.
    »Sieht man das nicht?«, fauchte sie.
    »Jetzt schon...«
    »Dann hör auf, mich anzustarren!«
    Er presste die Lippen aufeinander und wandte sich zur Seite, während sie sich hastig bemühte, ihr Haar zusammenzurollen. Sie keuchte vor Ärger und Anstrengung, doch auch Ewans Herz hämmerte, und sein Atem flog. Er war zwanzig und hatte schon einige Frauen gehabt, Mädchen, die sich ihm angeboten hatten, junge Frauen, die es mit vielen trieben und Spaß dabei hatten. Es hatte auch solche gegeben, die ihn mit verliebten Blicken anschmachteten – doch denen war er besser ausgewichen.
    Diese da aber, die er zuerst für einen Knaben gehalten hatte und die ihn nun wie eine wütende Katze anfauchte – die war von einer anderen Sorte. Verstohlen betrachtete er die schlanken Beine, die der Kittel bis übers Knie freiließ – dass sie es wagte, so herumzulaufen!
    Sie hatte jetzt ihr Haar wieder verborgen und zog sich den Hut tief ins Gesicht, sodass er den Ausdruck ihrer Augen nicht erkennen konnte. Ohne Zweifel blickte sie hochmütig.
    »Du bist selbst schuld«, sagte er unsicher. »Wenn du wie ein Junge herumläufst, kannst du nicht erwarten, wie ein Mädchen behandelt zu werden.«
    »Wie schlau du bist!«, sagte sie boshaft. »Ich habe dir nur helfen wollen, Bauernlümmel. Jetzt sieh zu, wie du ihnen entkommst!««
    Sie stieß sich vom Stamm ab und lief dicht an ihm vorbei in den Wald hinein. Für einen winzigen Augenblick streifte ihr Plaid ihn im Vorübereilen, und er war versucht, sie am Arm zu fassen, dann lenkte ihn ein leises Geräusch ab, und er wandte sich erschrocken um.
    Der Wind hatte zarte Morgennebel über die Lichtung geweht, die nun wie ein weißlicher Dunstschleier über Gras und Heidekraut lagen. Deutlich zeichneten sich darin die schwarzen Konturen der Männer ab, die aus dem Waldrand traten und auf ihn zugingen. Er sah Bögen und kurze Jagddolche in ihren Händen, hörte ihre Rufe, und als er seinen Bogen aufheben wollte, um zwischen den Fichtenstämmen zu entwischen, war es bereits zu spät.
    »He, Bursche! Was treibst du dich im Morgengrauen im Wald herum?«
    Die Chance, ihnen zu entkommen, war winzig klein, aber er hätte es versuchen können. Doch er blieb trotzig stehen – er wollte sich lieber verteidigen, als wie ein räudiger Wolf durch den Kiefernwald gehetzt zu werden. Ewan war nur der Sohn eines

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