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Die Wildkirsche. Erotischer Roman

Die Wildkirsche. Erotischer Roman

Titel: Die Wildkirsche. Erotischer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Dirks
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gefiel ihr, und sie hatte gedacht, ihr Interesse ausreichend bekundet zu haben. Dass er sich in der Woche zwischen Vorstellungsgespräch und Reisebesprechung nicht ein einziges Mal gemeldet hatte – nun ja. Vielleicht war er genauso zurückhaltend wie sie.
    Sie ging in den Flur und nahm ihren Lieblingsschal vom Haken. Er war so etwas wie ein Talisman und begleitete sie auf jeder Reise. Vor dem Spiegel blieb sie stehen. Sie betrachtete sich, dann begann sie aus einem Impuls heraus, sich auszuziehen. Langsam und genussvoll. Dabei stellte sie sich vor, Thomas würde ihre Bluse aufknöpfen, ihr den Rock von den Hüften schieben, mit den Zähnen ihren Slip herunterziehen … Mit seinen hellen Augen würde Thomas sie anstrahlen, seinen strubbeligen Blondschopf in ihrem Schoß vergraben, ihre empfindlichsten Zonen erkunden … Vorsichtig berührte Sandra ihre Brustwarzen. Sie reagierten sofort und wurden hart. Sandra stöhnte auf. Sanft strich sie noch ein paar Mal über die Brüste, dann glitten ihre Hände über den Bauch, an den Innenschenkeln hinab und wieder hinauf, bis zu ihrem Geschlecht. Sie zupfte an den Schamlippen, zog sie auseinander. Dass sie schon ganz feucht war, entlockte ihr einen tiefen Seufzer. Sandra ließ sich langsam an der gegenüberliegenden Wand hinabgleiten, ohne den Blick von ihrem Spiegelbild abzuwenden. Sie wollte sehen, wie Männer sie sahen in ihrer Lust, wie Thomas sie gesehen hätte. Sie zog die Beine an und öffnete ihre Schenkel. Das Zentrum ihrer Lust war korallenrot und glänzte vor Nässe. Sandra berührte ihre Klitoris. Die kleine Perle war noch empfindlich, aber bereit für sanfte Berührungen … Sie spürte ihr Herz wild in ihrer Brust pochen. Wäre Thomas auch so zärtlich gewesen? Bestimmt. Wieder stöhnte sie auf, die Erregung spülte unaufhaltsame Wogen durch ihren Körper. Sie schwitzte, ihr Gesicht glühte, ihr ganzer Körper schien in Flammen zu stehen. Jede Berührung war eine süße Qual, ihre Finger ein schlechter Ersatz für einen Schwanz. Ob Thomas sie wohl beim ersten Mal auch von hinten genommen hätte? Sie jaulte auf bei der Vorstellung, ihn tief in sich aufzunehmen, seine Hände zu fühlen, wie sie ihre Arschbacken auseinanderzogen, um in sie hineinzustoßen … zu spüren, wie er sich in ihr entlud, sie zu sich umdrehte und es ihr mit der Zunge machte als kleines Dankeschön …
    Sandra atmete schwer. Dieses Kopfkino war wirklich eine feine Sache für den Orgasmus zwischendurch. Sie roch an ihren klebrigen Fingern. Aber es war nichts im Gegensatz zu einer leidenschaftlichen Nummer mit männlicher Beteiligung. Sie schob sich an der Wand hoch, spürte den Schweiß in den Kniekehlen. Sah sich im Spiegel, erhitzt und irgendwie strahlend. Sie grinste sich zu. Dann nahm sie den alten Streifenschal, schlenderte ins Schlafzimmer und begann mit Kofferpacken.
    2
    Die Strecke quer durch die City und über die Stadtautobahn hatte es in sich – aber bei einer Kurzreise von vier Tagen war es billiger, am Flughafen zu parken, als ein Taxi zu nehmen. Sandra suchte nach dem Jazzsender und nippte an einem viel zu heißen Cappuccino, den sie sich eben an der Tankstelle geholt hatte. Schade, das mit Vietnam. Und Thomas … auch schade, aber nicht so wichtig. Vielleicht hatte Katharina ja recht, und sie musste einfach offensiver sein, wenn ihr ein Mann gefiel. Beim nächsten Mal, nahm sie sich vor. Für die nächsten Tage stand erst einmal der Job im Vordergrund. Sie würde dem Verlagsleiter zeigen, dass sie auch über Schweizer Seidentapeten eine gute Story erzählen konnte. Eine SMS ließ sie aus ihren Gedanken hochschrecken. Sie kramte – eine Hand am Steuer, eine in der Tasche wühlend – das Handy hervor.
    Guten Flug und liebste Grüße – Katharina
    Sandra brummte etwas vor sich hin und steckte das Gerät zurück in die Handtasche.
    Natürlich war sie mal wieder viel zu früh. Langsam schlenderte Sandra zu ihrem Gate. Was hatte Katharina an sich, dass sie Männer in so kurzer Zeit um den Finger wickeln konnte? Und warum, zum Teufel, verderbe ich mir damit den Tag, indem ich ständig darüber nachdenke, schalt sie sich. Sie suchte sich ein ruhiges Plätzchen im hinteren Teil der Wartezone und studierte den Hotelprospekt. Das Grandhotel zählte zu den traditionsreichsten Häusern am Luganer See. Es war klein und gediegen und strahlte eine gewisse Noblesse aus, die in neuen Hotels nicht so leicht zu finden ist. Und überhaupt: Endlich hatte sie mal wieder die Gelegenheit, ihre

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