Die Wohlgesinnten
angetrabt, gefolgt von drei Schimpansen und einem Ozelot. Sie wichen den Leichen aus und überquerten den Steg, ohne ihr Tempo zu verringern, und ließen mich allein zurück. Ich fieberte, mein Verstand zerfiel. Aber ich erinnere mich noch ganz genau an die beiden Leichen, die übereinanderlagen, teils auf dem Steg, teils in den Pfützen, und an die Tiere, die sich entfernten. Ich war traurig, ohne jedoch genau zu wissen, warum. Mit einem Mal spürte ich das ganze Gewicht der Vergangenheit, den Schmerz des Lebens und des unerbittlichen Gedächtnisses, ich blieb allein mit dem sterbenden Flusspferd, einigen Straußen und denKadavern, allein mit der Zeit und der Traurigkeit und dem Leid der Erinnerung, mit der Grausamkeit meiner Existenz und meines künftigen Todes. Die Wohlgesinnten hatten meine Spur wieder aufgenommen.
ANHANG
GLOSSAR
AA ( Auswärtiges Amt ): Gebräuchliche Abkürzung für Reichsaußenministerium und für Ministerium für auswärtige Angelegenheiten (Reichsaußenminister Joachim von Ribbentrop, 1938–1945).
Abwehr: Ursprünglich 1919/20 gegründet – nach Auflösung des militärischen Geheimdienstes innerhalb des kaiserlichen Heeres mit Ende des Ersten Weltkriegs –, wurde die für Spionage, Gegenspionage und Sabotage zuständige Abwehr, auch »Abteilung Abwehr« genannt, als »Amt Ausland/Abwehr« 1938 in das neu geschaffene OKW eingegliedert. Bekanntester Leiter des Amts war Konteradmiral Wilhelm Canaris (1935–1944). Ab Mitte Februar 1944 wurden große Teile der Abwehr vom RSHA übernommen. Aufgrund ihrer Beteiligung am 20. Juli 1944 wurden einige höhere Abwehroffiziere verhaftet und hingerichtet, so Canaris am 9. April 1945.
AK Armeekorps.
AK ( Armia Krajowa ): Untergrundarmee der polnischen Exilregierung im Zweiten Weltkrieg.
Amt Mil: Nachfolgeorganisation des früheren OKW-Amts Ausland/Abwehr unter Canaris.
AO Abwehroffizier.
AOK ( Armeeoberkommando ): Das in mehrere Abteilungen gegliederte Führungszentrum des Oberbefehlshabers einer Armee, übergeordnete Instanz mindestens zweier Armeekorps mit eigenen Generalkommandos.
Arbeitseinsatz: Anfangs ein Fachbegriff innerhalb der autoritären nationalsozialistischen Arbeitsmarktpolitik, wurde der Begriff ab 1942 unter der Ägide des neu geschaffenen »Generalbevollmächtigten für den Arbeitseinsatz« (Leitung: Gauleiter Fritz Sauckel) zum Inbegriff der organisierten Zwangsarbeit von »Fremdarbeitern«, Kriegsgefangenen und KZ-Häftlingen.
BdO Befehlshaber der Ordnungspolizei.
Berück: Befehlshaber des rückwärtigen Heeresgebiets.
DAW Deutsche Ausrüstungswerke.
DEST Deutsche Erd- und Steinwerke GmbH.
Dulag Durchgangslager für Kriegsgefangene.
Einsatzgruppe der Sipo und des SD (Egr): Erstmals eingesetzt beim so genannten Anschluss Österreichs (1938) und bei der Besetzung der »Rest-Tschechei« (1939), dienten die Einsatzgruppenvor allem der Aufspürung und Ermordung von politischen Gegnern bzw. von als »rassisch minderwertig« charakterisierten Menschen jeden Geschlechts und Alters, in der Hauptsache von Juden, aber auch von Sinti und Roma, von geistig und körperlich Behinderten sowie von Kriegsgefangenen; an der Ostfront wurden Einsatzgruppen überdies in der so genannten »Bandenbekämpfung« (Krieg gegen Partisanen) eingesetzt. Nach dem Überfall auf Polen am 1. September 1939 ermordeten Einsatzgruppen große Teile der polnischen Intelligenz und waren an ersten Massenerschießungen von Juden beteiligt. Um vereinzelte Proteste aus der Truppe gegen das Vorgehen der Einsatzgruppen künftig zu vermeiden, wurde ihr Einsatz für den Krieg gegen die Sowjetunion aufgrund einer offiziellen Vereinbarung zwischen dem RSHA und der Wehrmacht genauer geregelt. Jede der drei Heeresgruppen bekam eine mit Großbuchstaben gekennzeichnete Einsatzgruppe zugeordnet, eine vierte, die Einsatzgruppe D, wurde der 11. Armee für die Krim und das besetzte Rumänien zugewiesen. Gemeinsam mit den Verbänden der Höheren SS- und Polizeiführer (HSSPF) und in Kooperation mit der Wehrmacht organisierten und vollzogen die Einsatzgruppen den Massenmord an der jüdischen Bevölkerung.
Jede Einsatzgruppe verfügte über einen Gruppenstab und mehrere Einsatzkommandos (Ek) bzw. Sonderkommandos (Sk). Jedes Kommando hatte seinerseits einen Kommandostab mit den nötigen Hilfskräften (Kraftfahrern, Dolmetschern etc.) sowie mehrere Teilkommandos . Die Stäbe der Gruppen und der Kommandos waren organisatorisch nach dem Muster des RSHA gegliedert. So fanden
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