Die Wollnys Die ungeschminkte Wahrheit. (German Edition)
Eier auf dem Boden und jede Menge Müll. Was jedoch am schlimmsten war: Tim hatte die von uns zur Verfügung gestellten Möbel, mutwillig, zerstört. Mit rotem Filzstift hatte er einfach auf die Möbel geschrieben. Es waren solche Sachen zu lesen wie: „Die Wollnys eine schrecklich große Familie. Ab dem 25.06. wieder auf RTL2“ oder auch „Wärst du nur halbwegs so wie deine Eltern wärst du nicht so Assi. Zu den Typen sag ich mal nix. LG Tim“
Die Möbel die er nicht mit Filzstift bemalt hatte, waren von ihm mit einem scharfen Gegenstand zerkratzt worden.
Ich bekam einen Heulkrampf. Wie konnte ein Mensch nur so etwas Gemeines tun, nach alldem, was wir für ihn getan hatten?
Bevor ich mich ans Aufräumen machte, hielt ich den Zustand der Wohnung erst einmal mit zahlreichen Fotos fest. Das würde mir sonst wahrscheinlich kein normaler Mensch glauben.
Völlig aufgelöst rief ich anschließend meine Mutter an. Was ich allerdings in diesem Gespräch erfuhr, zog mir den Boden unter den Füßen weg. Als Dank dafür, dass Tim versucht hatte, mich gegen meine Eltern auszuspielen und die Wohnungseinrichtung zerstört hatte, wurde er von meiner Mutter liebevoll im Wollny Haus aufgenommen. Ich verstand die Welt nicht mehr. Niemals wäre es mir in den Sinn gekommen, einen fremden Menschen, der meiner eigenen Tochter so übel mitgespielt hatte, einen Platz in meiner Wohnung anzubieten. Meine persönliche Schmerzgrenze war hiermit erreicht. Ich sagte meiner Mutter, dass ich mit ihr nichts mehr zu tun haben wolle. Sie solle sich mal überlegen, wie weh sie mir mit ihrem Verhalten getan hatte.
Mein Vater (der zu diesem Zeitpunkt gerade mal wieder im Wollny Haus wohnte) wusste von Tims Einzug gar nichts. Als er Tim dort entdeckte, gestattete er ihm eine Nacht dort zu verbringen, da Tim gejammert hatte, dass er nicht wüsste wo er schlafen solle. Dass sein Einzug ins Wollny Haus längst beschlossene Sache war und er dort schon seine Sachen untergebracht hatte, wusste mein Vater zu diesem Zeitpunkt nicht.
Ich beratschlagte mit meinem Mann, ob wir Anzeige gegen Tim erstatten sollten. Letztendlich entschieden wir uns dagegen. Es war ja sowieso schon eine öffentliche Schlammschlacht im Gange und wir wollten nicht noch weiter Öl ins Feuer gießen. Heute ärgere ich mich darüber, dass ich es nicht getan hatte.
Als meine Mutter bei dem zweiten Auszug meines Vaters auch Jeremy – Pascal vor die Türe setzte, kümmerte ich mich um meinen Bruder. Er hatte bei seinem überstürzten Auszug nur seine Spielekonsole und ein paar Kleidungsstücke mitnehmen können. Seine guten Anziehsachen und vor allem seine Schulsachen, befanden sich nach wie vor bei meiner Mutter. Nachdem ihm die Sachen nicht ausgehändigt wurden, habe ich eine Email an meine Schwester geschrieben, in der ich sie bat, Jeremy – Pascal unverzüglich seine Sachen auszuhändigen. Anderenfalls wollte ich mit der Wahrheit an die Öffentlichkeit gehen.
Diese Ankündigung muss meiner Mutter einen ziemlichen Schock versetzt haben und sie überlegten wohl fieberhaft, wie man mich zum Schweigen bringen könnte. Nun kam Tim zum Einsatz! Er wohnte ja nun dauerhaft bei meiner Mutter und würde alles dafür tun, um diesen Zustand auch beizubehalten. Kurzerhand schickte man ihn zur Polizei um Anzeige gegen mich zu erstatten. Ich hätte angeblich seine Möbel zerstört! Ich wusste nicht, ob ich weinen oder lachen sollte. Da man nichts gegen mich in der Hand hatte, wurde einfach kurzerhand der Spieß umgedreht! Das die Anzeige fast ein halbes Jahr nach der angeblichen Tat erfolgte und am Tag nachdem ich die Email an meine Schwester geschickt hatte, sprach eine eindeutige Sprache.
Ich hoffe, dass nun zeitnah die Verhandlung angesetzt wird, da eine Schriftprobe sehr schnell beweisen wird, dass Tim der Täter war.
Das meine Mutter mich gegen solch einen Menschen „eingetauscht“ hat, ist nicht nur für mich unbegreiflich. Der Schmerz über den Verrat meiner Mutter an mir, ihrer eigenen Tochter, sitzt bis heute tief! Allerdings war dieser Zwischenfall auch der Auslöser dafür, dass ich die Dinge öffentlich gemacht habe. Wahrscheinlich hätte ich sonst nie den Mut aufgebracht, so offen über meine Familie zu reden und die traurige Realität der mein Alltag war und ist in den Fokus der Öffentlichkeit zu
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