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Die wunderbaren, aber wahrhaftigen Abenteuer des Kapitäns Corcoran

Die wunderbaren, aber wahrhaftigen Abenteuer des Kapitäns Corcoran

Titel: Die wunderbaren, aber wahrhaftigen Abenteuer des Kapitäns Corcoran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Assolant
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arbeitet, gräbt die Erde um, striegelt Ponys von Mister Quaterquem. Nini macht die Küche – gute Küche –, Nini ist Feinschmecker. Zozo taucht seine Finger in die Sauce und schmiert sich Backen voll mit Marmelade. Nini ist sehr zufrieden, nennt Zozo kleinen Nascher und bewundert Zozo. Acajou und Nini arbeiten drei, vier Stunden am Tag, nicht mehr. Werden nie ausgepeitscht. Mister Quaterquem nimmt Acajou auf Reisen mit. Acajou bewacht Luftschiff. Würde sein Leben geben für Mister Quaterquem.“
     
     
11.
Zwei Spitzbuben
     
    Nach diesem treuherzig vorgetragenen Bericht, der mehr als einmal die Anwesenden zum Lachen brachte, zogen sich Alice und Sita in ihre Gemächer zurück. Corcoran hatte den schönsten Teil von Holkars Palast für seinen Freund vorbereiten lassen. Als sich auch Quaterquem erhob, um seine Gattin zu begleiten, hielt ihn der Maharadscha am Arm zurück und sagte: „Bleib noch einen Moment, ich brauche deinen Rat. Nimm dir eine Zigarre und hör mir zu.“
    Dann erzählte er ihm, was an diesem Tag passiert war, und zeigte ihm den Brief von Doubleface an Lord Henry Braddock.
    „Was würdest du an meiner Stelle tun?“ fragte er.
    „Wenn ich an deiner Stelle wäre“, antwortete sein Freund, „würde ich dem Glück entsagen, die Menschen regieren zu wollen; ich würde die fünfzehn Millionen Rupien – das ist doch die Summe, die dir dein verstorbener Schwiegervater vermacht hat – gegen Francs wechseln und auf einer Bank gut verzinsen lassen; ich würde fünf- oder Sechshunderttausend Rupien als Taschengeld behalten; dann würde ich meinen Freund Quaterquem bitten, mir die Hälfte seiner Insel und drei Plätze in seinem Luftschiff abzutreten, einen für Sita, einen für mich selbst und einen für den kleinen Rama; ich würde mich in würdigen und bewegten Worten von meinen loyalen und treuen Untertanen verabschieden, schließlich würde ich vor meiner Abreise die Republik ausrufen, um den Engländern ein Kuckucksei ins Nest zu legen.“
    „Das würde ich tun, wenn ich Quaterquem wäre, aber ich bin Corcoran.“
    „Ja, ich weiß, du bist ein Corcoran und ein dickschädliger Bretone dazu, und du hast dir in den Kopf gesetzt, den Engländern die Tour zu vermasseln. Ich verstehe diese Idee, oh, ich verstehe sie nur zu gut…, aber wenn du sie dir schon in den Kopf gesetzt hast, warum bittest du mich dann um einen Vorschlag?“
    „Hast du jemals die Geschichte Alexanders des Großen gelesen?“ fragte ihn Corcoran.
    „Ein Eroberer, von dem alle Historiker sprechen, den alle Dummköpfe und großen Räuber bewundern und der wie ein Leuchtturm durch die Finsternis der Antike strahlt.“
    „Und Dschingis-Chan und Tamerlan?“
    „Zwei kühne Gesellen, die mehr Köpfe haben rollen lassen, als ein Bischof in dreitausend Jahren hätte segnen können, und die sich dadurch unsterblichen Ruhm erworben haben.“
    „So ist es. Aber ich, Corcoran, gebürtig aus Saint-Malo, Nationalität Franzose, Beruf Seemann, zufällig an die Küste von Malabar verschlagen und, ich weiß nicht wie, Herrscher über zwölf Millionen Menschen, ich will Alexander, Dschingis-Chan und Tamerlan nicht nur gleichen, sondern sie übertreffen; ich will, daß man von meinem Säbel genauso spricht wie von ihren Krummschwertern; ich will hundert Millionen Indern die Freiheit bringen, und wenn es mich das Leben kostet, ich werde glücklich sein, ruhmreich zu enden, indes so viele Menschen vor Hunger sterben, am Fieber, am Elend, an der Cholera, der Gicht, an Geschwüren.
    Und um gleich damit anzufangen: Was soll ich mit Mister George William Doubleface machen, der mir im Auftrag der englischen Regierung nachspioniert und mich durch seinen würdigen Freund Baber ermorden lassen will?“
    „Vor allem muß man sie miteinander konfrontieren, und wenn die Gegenüberstellung zum Schuldbeweis führt, nun wohl, lieber Freund, der Galgen ist, wie du weißt, nicht wegen seines schönen Anblicks gemacht!“
    „Du hast recht.“ Corcoran schlug auf einen Gong.
    „Ali, sag Sugriva, er möge die Gefangenen hereinführen.“
    Ali gehorchte. Doubleface und Baber betraten nacheinander den Saal, die Hände auf dem Rücken zusammengebunden und von zwölf Soldaten gefolgt. Doubleface wahrte seine unbewegliche Haltung; Baber, der viel untertäniger wirkte, schien dennoch damit zu rechnen, sein Leben zu verlieren.
    „Doubleface“, sagte der Maharadscha, „Sie kennen das Schicksal, das Sie erwartet?“
    „Ich weiß, daß ich in Ihrer Hand bin“,

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