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Die Zeit der hundert Königreiche

Die Zeit der hundert Königreiche

Titel: Die Zeit der hundert Königreiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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catenas verheiratet!
    Sie blieben noch lange im Gespräch wach, und als sie endlich einschliefen, war Bard recht zufrieden. Er dachte kurz und voller Bedauern an die hübsche Mirella, aber schließlich stimmte es, was Meister Gareth gesagt hatte. Er hatte Carlina, und schon bald würden sie verheiratet sein. Beltran hatte recht: Tugendhafte Frauen hatten bei der Armee des Königs nichts zu suchen.
     
    Am nächsten Morgen wandten sie sich nach einer kurzen Besprechung mit Meister Gareth und Beltran in die Richtung der Furt bei Morays Mühle. Heute wußte kein lebender Mensch mehr, wer Moray gewesen war, obwohl man sich auf dem Land Geschichten über ihn erzählte, die ihn zu allem möglichen vom Riesen bis zum Drachenhüter machten. Aber nahe der Furt standen immer noch die Ruinen einer Mühle, und ein Stück weiter stromaufwärts war eine zweite Mühle noch in Betrieb. Eine Zollschranke sperrte die Straße ab, und als Bards Männer sich ihr näherten, kam der Zolleinnehmer, ein fetter, ergrauender Mann, heraus und sagte: »Auf Befehl des Lords von Dalereuth ist diese Straße geschlossen, meine Lords. Ich habe geschworen, die Schranke keinem zu öffnen, der ihm nicht Tribut zahlt oder von ihm sicheres Geleit innerhalb seiner Grenzen bewilligt bekommen hat.«
    »Bei sämtlichen Höllen Zandrus –«, begann Bard, aber Prinz Beltran ritt nach vorn. Hoch ragte er über dem kleinen Mann mit seiner Müllerschürze auf.
    »Ich bin gern bereit, dem Lord von Dalereuth eine Kopfsteuer zu zahlen«, sagte Beltran. »Ich bin sicher, er würde den Kopf eines unverschämten Burschen, wie du es bist, zu würdigen wissen. Rannvil …« Er winkte, und einer der Reiter zog sein Schwert. »Öffne die Tore, Mann, sei kein Dummkopf.«
    Der Zolleinnehmer ging mit klappernden Zähnen zu dem Mechanismus, mit dem das große Zolltor beiseite gerollt werden konnte. Beltran warf ihm verächtlich ein paar Münzen hin. »Hier ist dein Tribut. Aber wenn auf unserm Rückweg das Tor wieder für uns geschlossen ist, hast du mein Wort darauf, daß ich es von meinen Männern aus dem Boden reißen und deinen Kopf darauf setzen lasse, um die Krähen zu verscheuchen!«
    Als sie hindurchritten, hörte Bard den Mann etwas brummen. Er beugte sich aus dem Sattel nieder und packte ihn bei der Schulter.
    »Was das auch war, sag es uns laut ins Gesicht, du!«
    Der Mann blickte auf, sein Kinn war zornig vorgeschoben. Er sagte: »Die Streitigkeiten unter Höhergestellten gehen mich nichts an, vai dom . Warum sollte ich leiden, weil Ihr Edelleute nicht innerhalb Eurer Landesgrenzen bleiben könnt? Mich kümmert nur meine Mühle. Aber Ihr werdet weder auf diesem noch auf einem anderen Weg zurückkommen. Ich habe nichts damit zu tun, was Euch an der Furt da hinten erwartet. Und jetzt, gewinnt Euch Ehre, wenn Ihr wollt, indem Ihr einen unbewaffneten Mann tötet!«
    Bard ließ ihn los und richtete sich wieder auf. Er sagte: »Dich töten? Warum? Danke für deine Warnung; du bist gut bezahlt worden.« Er sah dem Mann nach, der zu seiner Mühle ging, und obwohl er seit seinem vierzehnten Jahr Soldat war, dachte er jetzt stirnrunzelnd darüber nach, warum all diese Kriege sein mußten. Warum konnte jeder Adlige, wenn ihn die Lust dazu anwandelte, sich zum Souverän über sein Land erklären? Das schuf nur mehr Arbeit für die Söldner.
    Vielleicht , dachte er, sollte dies ganze Land unter einer Herrschaft vereinigt werden, damit von den Hellers bis zum Meer Frieden an den Grenzen ist … und kleine Leute wie dieser Müller könnten in Frieden ihre Felder bestellen und ihr Mehl mahlen … und ich könnte auf den Gütern, die der König mir verliehen hat, mit Carlina leben …
    Aber er hatte jetzt wenig Muße, darüber nachzudenken. Er rief in dringendem Ton nach Meister Gareth und hob die Hand, um den Männern Halt zu gebieten.
    »Ich bin gewarnt worden«, sagte Bard, »daß etwas an der Furt auf uns wartet, aber ich sehe nichts. Hat Euer Vogel Euch Kunde gebracht, oder hat eine Eurer Frauen durch ihre Zauberkraft etwas gesehen?«
    Meister Gareth winkte die von ihrem Mantel verhüllte Mirella herbei und sprach leise mit ihr. Sie zog ihren Sternenstein aus dem Beutel an ihrem Hals und blickte hinein.
    Nach einem Augenblick erklärte sie mit leiser, entrückter Stimme: »Es wartet weder Mensch noch Tier an der Furt auf uns, aber es ist Dunkelheit dort und eine Barriere, die wir vielleicht nicht passieren können. Wir müssen mit großer Vorsicht weiterreiten,

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