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Die Zeitdetektive 04 Das Teufelskraut

Die Zeitdetektive 04 Das Teufelskraut

Titel: Die Zeitdetektive 04 Das Teufelskraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabian Lenk
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Das Jahr 805. Jetzt brauchen wir nur noch den richtigen Ort.“
Die Freunde schlossen die Augen, nahmen sich an den Händen und konzentrierten sich mit aller Kraft auf das Kloster Lorsch. Denn nur so konnte Tempus sie an den richtigen Ort bringen.
Und plötzlich hörten sie das Läuten von Kirchenglocken …

Die finstere Herberge

    Die Freunde fanden sich auf einem Platz wieder, der im sanften Licht der untergehenden Sonne lag. Es war ein milder Sommerabend. Vor ihnen erhob sich ein hübscher, zweigeschossiger Bau.
    „Das ist diese Torhalle, die wir vorhin im Internet gesehen haben!“, stieß Julian hervor.
„Ganz genau“, bestätigte Leon. „Wir sind im Kloster Lorsch! Hinter uns liegt die Mauer, die um das Kloster herumläuft. Diese Stelle der Mauer sollten wir uns für den Rückweg gut merken.“
„Scheint so, als gäbe es zwei Mauerringe“, sagte Julian. „Eine Mauer führt um die komplette Klosteranlage herum und die andere nur um die Kirche. Die Torhalle bildet wohl den Eingang zum inneren Teil mit der Kirche.“
„Sieht ganz so aus“, meinte Kim und blickte kritisch an sich herab. Sie trug einen einfachen, braunen Leinenkittel mit einem Gürtel und darunter ein dünnes Unterkleid. Ihre Füße steckten in groben Bundschuhen. Auch Leon und Julian trugen dieses Schuhwerk. Ihre Hosen waren weit geschnitten und wurden mit einem Gürtel zusammengehalten, darüber schlabberten weiße Leinenhemden.
„Nichts Besonderes, aber damit kann ich leben“, urteilte Kim. „Euch beide …“
„Vorsicht“, rief Julian und zog seine Gefährten in den Schutz des Torbogens. Ein großer Karren, vor den ein Ochse gespannt war, rumpelte dicht an ihnen vorbei. Er war mit Gemüse beladen. Ein barfüßiger Bauer trottete neben dem Karren her. Unmittelbar hinter ihm folgten weitere Karren, Reiter und Fußgänger, die an der Torhalle vorbeiströmten.
„Ganz schön was los hier“, wunderte sich Kim. „Ich hatte ein abgeschiedenes Kloster erwartet.“ Sicherheitshalber nahm sie Kija auf den Arm.
„Ein Almosen, bitte ein Almosen“, krächzte in diesem Moment eine Stimme. Sie gehörte einem Mann in einem grauen, verschlissenen Pilgergewand. Auf seinem Kopf hatte er einen breitkrempigen Filzhut. Seine linke Hand schloss sich um einen langen Stab, während er die rechte den Kindern entgegenstreckte. „Gott wird es euch lohnen, wenn ihr einem armen Pilger wie mir helft“, sagte der Mann.

    „Würde ich ja gern, aber ich habe nichts, was ich dir geben könnte“, bedauerte Kim.
Der Pilger kniff die Augen zusammen. „Ihr seht aber gar nicht so arm aus. Wie dem auch sei – seid ihr auch auf dem Weg zu den Reliquien des heiligen Nazarius?“
Die Freunde warfen sich fragende Blicke zu.
„Zum heiligen Nazarius? Äh, ja klar“, antwortete Julian schnell.
„Weiß nicht, ob ich euch glauben soll“, sagte der Mann. Er griff an seinen Gürtel, zog die Gurde hervor und nahm einen Schluck. „Aber was soll’s? Ich verplempere hier nur meine Zeit.“ Grußlos stapfte er davon und bettelte einige Meter weiter eine dicke Frau an.
„Scheint wichtig zu sein, dieser Nazarius“, sagte Kim. „Was macht eigentlich deine Erkältung, Leon?“
„Weg!“, erwiderte Leon strahlend. „Ich sag euch doch: Solche Abenteuer sind die beste Medizin für mich. Und es könnte noch einen zweiten Grund geben: Hier ist das Wetter viel besser als in Siebenthann. Ich würde sagen, wir haben Sommer! Wirklich nett von Tempus, dass er uns in die warme Jahreszeit geschickt hat!“
„Stimmt!“, antwortete Kim. „Aber jetzt kommt, wir schauen uns mal im Kloster um. Wir brauchen schließlich einen Unterschlupf. Es wird bald Nacht.“
Sie warfen einen Blick in die Torhalle. Vor ihnen lag ein großes rechteckiges Atrium mit einer Kapelle. Am Ende des Atriums erhob sich die Basilika St. Petrus und Paulus, die von zwei trutzigen Türmen flankiert wurde. Die Kirche war kein hoher Prunkbau, der dem Himmel entgegenstrebte. Sie wirkte, bedingt durch ihre Breite, eher gedrungen. Ihre Fenster waren schmal, die Fassaden schmucklos.
Die Klosterkirche von Lorsch schien den Freunden ein nüchterner Ort des Arbeitens, der inneren Einkehr und der Bescheidenheit zu sein.
„Hier finden wir garantiert kein Quartier“, vermutete Kim. „Vielleicht ist es besser, wenn wir den Händlern folgen.“
Und so gingen sie an der Südflanke des Atriums vorbei. Um die Kirche herum tobte das Leben. Lorsch schien mehr zu sein als ein Kloster. Es glich einer kleinen Stadt. Es gab ein

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