Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Zufalle des Herzens

Die Zufalle des Herzens

Titel: Die Zufalle des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fay Juliette
Vom Netzwerk:
tut mir leid.« Seine Stimme war laut. Sie würde sich morgen bei ihren Nachbarn entschuldigen müssen. »Ich wollte nur … Ich hab dich wirklich vermisst!«
    Â»Das ist ja alles sehr nett …«
    Â»Wiederauffülltaktik!« , zischte Connie. »Sei nicht immer so freundlich. Der Kerl war ein Fehler .«
    Â»Halt die Klappe!«, zischte Dana zurück. »Jack«, rief sie zum Fenster hinaus. »Es ist vorbei. Ich will dich nicht mehr sehen.«
    Jack ballte kurz die Faust vor seinem Körper, so als hätte seine Mannschaft knapp ein Touchdown verpasst. Dann hob er den Blick wieder zum Fenster. »Bist du dir sicher?«
    Â»Ja«, sagte sie zu ihm. »Ich bin mir ganz sicher .«
    Alle drei sahen sie zu, wie er zusammengesackt zu seinem Geländewagen zurückging und wegfuhr. Connie nahm Danas Hand und riss sie in die Höhe. »Der Champion!«, sagte sie, und alle mussten sie lachen. Zu albern zum Schlafen, gingen sie nach unten in die Küche und machten sich heiße Schokolade.
    Alder sagte: »Wir bleiben zu Thanksgiving.«
    Dana sah Connie an, die die Achseln zuckte. »Ich wollte nichts versprechen«, sagte sie. »Wusste ja nicht, wie wir uns vertragen würden.«
    Â»Ich finde, wir machen’s ganz gut.«
    Jack nachahmend, hob Connie die Hände über den Kopf und grinste hinterhältig. »Das Unterhaltungsprogramm trägt eindeutig dazu bei.«

- 40 -
    I ch kann’s nicht abwarten, Tony davon zu erzählen – das hatte sie, wie sie sich erinnerte, noch gedacht, ehe sie in die Behaglichkeit ihres wohlverdienten Schlafes geglitten war. Als dann der Wecker klingelte, musste sie oder Connie draufgehauen haben, sodass sie jetzt in der Hoffnung, nicht mehr als eine halbe Stunde zu spät zur Arbeit zu kommen, weit über der erlaubten Höchstgeschwindigkeit dahinraste. Als sie ankam, den Mantel falsch geknöpft, ein Ende ihres Schals über den Knien baumelnd, musterte Marie sie.
    Â»Tut mir leid«, sagte Dana, und das meinte sie auch so. Ihre Stimme besaß jedoch eine gewisse Schärfe, eine Warnung, die bei Marie ein unschuldiges Achselzucken auslöste, so als wollte sie sagen, dass ihr das nichts ausmache.
    Tony befand sich in einem der Behandlungsräume. Dana spähte hinter dem kahl werdenden Kopf eines liegenden Patienten hinein, und Tony hob den Blick, ein aufflammendes Lächeln in den Augen. Entschuldigung , formte sie lautlos mit den Lippen.
    Er runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf, als wollte er sagen: Wofür?
    Den Vormittag über war richtig viel los. Die Patienten strömten aus der Kälte herein, beunruhigt über schon lange bestehende Abrechnungsfragen, um die sie sich vorher nie gekümmert hatten. Es war, als brächten sie ihre Angelegenheiten in Ordnung, bereiteten sich auf die Ankunft mürrischer Schwiegereltern und sozial zurückgebliebener Cousins vor, erwarteten ihr letztes Mahl. Für jeden Patienten, der absagte oder zu spät kam, gab es einen anderen, der sich genötigt fühlte, immer wieder am Empfangstresen zu erscheinen, weil er sich Sorgen über seinen Versicherungsschutz machte oder sich darüber ärgerte, dass die Patientin vor ihm so lange brauchte. Dana hatte kaum eine Minute, um Tonys Aufmerksamkeit zu gewinnen, und noch viel weniger, um ihn mit dem Sieg von letzter Nacht zu ergötzen, was sie unglaublich ärgerte. Als er ihr einmal eine Patientenkarte brachte, flüsterte sie: »Ich hab vielleicht eine Geschichte für Sie!«
    Â»Erzählen Sie sie mir«, murmelte er zurück.
    Doch da näherte sich Mrs Prezewski-Griff mit ihrer goldenen Vinylhandtasche dem Empfangstresen und setzte zu einer giftigen Tirade über die Weigerung ihrer Krankenversicherung an, das Weißen der Zähne zu übernehmen, und Tony musste sich einem anderen Patienten widmen. Danach erwog Dana kurz, ihm ein Briefchen zu schreiben. Du bist doch nicht in der Middle School , schimpfte sie innerlich. Reiß dich mal zusammen!
    Schließlich war der letzte Patient an diesem Vormittag gegangen, der Ausfahrer von Nellys Feinkostladen hatte sein Geld bekommen, und Tony sagte: »So, jetzt rücken Sie aber mal raus damit!«
    Â»Mannomann!«, flüsterte sie. »Sie werden es nicht für möglich halten!« Sie war gerade an der Stelle angelangt, wo Jack fragte: »Bist du dir sicher?«, als es vorne an der Tür klingelte. In ihrer Eile,

Weitere Kostenlose Bücher