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Die Zufalle des Herzens

Die Zufalle des Herzens

Titel: Die Zufalle des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fay Juliette
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sich hinzusetzen und zu erzählen, hatte sie vergessen zuzuschließen. Sie machte Anstalten aufzustehen, und Tony sagte, immer noch lachend: »Warten Sie! Was haben Sie darauf gesagt?«
    Â»Ich habe gesagt: ›Ich bin mir ganz sicher .‹«
    Unter schallendem Gelächter schlug Tony mit der flachen Hand auf den Tisch. »Braves Mädchen!«
    Dana, deren Zufriedenheit über diesen Sieg durch seine Reaktion ins Unermessliche gesteigert worden war, grinste breit.
    Â»Dad?«
    Erschrocken blickten sie auf, vor sich eine große, junge Frau mit kastanienbraunem Haar, das zu einem wirren Knoten zurückgesteckt war. Im Gesicht hatte sie ein seltsames Lächeln, so als wäre sie zufällig auf etwas Erstaunliches und Unlogisches gestoßen, ein Elefantenbaby vielleicht, das sich fröhlich grasend in der Zahnarztpraxis ihres Vaters aufhielt.
    Â»Lizzie!« Tony sprang auf. »Ich dachte, du wolltest zu …«
    Sofort schaltete ihr Gesichtsausdruck auf Wut um. »Ja, nein «, schnaubte sie. »Der ist ein Volltrottel.« Sie warf Dana einen Seitenblick zu und nuschelte: »’tschuldigung.«
    Dana winkte ab. Kannte sie sich nicht selbst bestens mit Volltrotteln als Partnern aus? Sie stand auf und streckte die Hand aus. »Ich bin Dana Stellgarten. Ich vertrete Kendra, solange sie nicht da ist.«
    Lizzie schüttelte ihr die Hand, hielt den Blick jedoch auf ihren Vater gerichtet. »Dad hat von Ihnen gesprochen.«
    Â»Ja, also …«, sagte Tony. »Abby landet um halb acht.«
    Â»Ich weiß«, sagte sie.
    Â»Dann ist ja gut.« Einen Moment lang sah er sie an, als wüsste er nicht genau, was er mit ihr anfangen sollte. »Gehst du nach Hause?«
    Sie sah erst Dana an, dann sein Sandwich. »Eigentlich hab ich ziemlich Kohldampf.« Sie zog einen Stuhl heran und setzte sich. »Kriege ich davon was ab?«
    Tony gab Lizzie eine Hälfte seines Jumbosandwichs, und Dana teilte ihre Salzbrezeln und Babymöhren mit ihr. Sie sprachen über Zack.
    Â»Versager«, murmelte Lizzie.
    Tony sagte: »Braucht wohl mal eine ordentliche Abreibung, der Knabe.«
    Â»Klar, Dad.« Lizzie lächelte ihn vielsagend an. »Weil du ja auch ein richtiger Arschtretertyp bist.« Sie wandte sich Dana zu. »Sie haben bestimmt schon gemerkt, was für ein netter Kerl mein Vater ist. Ein Vin Diesel ist er allerdings nicht gerade.«
    Â»Er ist wirklich sehr nett«, stimmte Dana zu, während sie verstohlen beobachtete, wie an Tonys Hals die Röte emporstieg. Sie war so süß, die Wirkung seiner Tochter auf ihn. »Ein Waschlappen ist er aber auch nicht.«
    Lizzies Augen ruhten eine halbe Sekunde zu lang auf ihr – zur Begutachtung, wurde Dana klar. Unzählige Male hatte sie ähnlich prüfende Blicke auf Morgans und Gradys Freunde geworfen, um zu entscheiden, ob sie nett genug und halbwegs wohlerzogen waren. Um zu erahnen, ob sie ihren Kindern Probleme bescheren oder ihre Gefühle mit Füßen treten würden.
    Â»Hört mal«, sagte Tony. »Ich bin auch noch hier. Seid doch bitte wenigstens so liebenswürdig, hinter meinem Rücken über mich zu reden.«
    Â»Ha ha! Als ob wir uns kein spannenderes Thema ausdenken könnten«, frotzelte Lizzie.
    Nachdem sie fertig gegessen hatten, machte Lizzie sich auf den Weg in das Zuhause ihrer Kindheit, um »ungefähr eine Million Stunden« zu schlafen.
    Â»Sie ist wunderbar, Tony«, sagte Dana, als sie weg war. »Was für ein aufgewecktes, humorvolles, hübsches Mädchen.«
    Er wandte den Blick ab, und sie wusste, dass er eine Aufwallung sichtbaren Stolzes unterdrückte. »Sie ist echt eine Marke«, sagte er. Dann schüttelte er den Kopf, doch ein seliges Grinsen ließ sich nicht verbergen.
    Wegen Thanksgiving schloss Cotters Rock Dental an diesem Tag um drei Uhr. Um fünf vor drei kam eine Frau herein und wartete, während Dana mit einem Patienten einen neuen Termin vereinbarte. Die Frau war groß, bestimmt über eins siebzig, schätzte Dana, und attraktiv, mit kurzem blondem Haar.
    Â»Ich bin gleich bei Ihnen«, sagte Dana. Die Frau antwortete mit einem flüchtigen Lächeln, ehe sie den Blick abwandte. Sie wühlte in einer flachen roten Handtasche, zog einen Lippenstift hervor und blinzelte, während sie ihn auftrug, in einen Taschenspiegel. Dann strich sie sich eine Augenbraue glatt.
    Dana war mit dem Patienten fertig

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