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Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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vertreiben konnte.
    Diese Argumentation hatte in der Tat etwas für sich, denn jedem der Versammelten war klar, dass die Befestigung der im Nordwesten des Reiches gelegenen Hauptstadt für die Orks unüberwindlich war. Ferner konnten die Invasoren auf lange Sicht mit von ihnen möglicherweise gewonnenen Teilen Lemurias in der Tat wenig anfangen, es sei denn, sie würden auch dort zu Siedlungstätigkeiten übergehen. Auch dies würde sie jedoch nicht davor bewahren, irgendwann zu dankbaren Zielen von energischen Attacken der erstarkenden Menschen zu werden. Ein siedelndes Volk war auf Dauer kein kriegerisches Volk, wie jeder wusste, denn in einem solchenFall musste man seine wesentliche Aufmerksamkeit unbedingt auf soziale, wirtschaftliche und andere innere Belange richten, was letztlich nach außen hin verwundbar machte.
    Im Übrigen sah jener waffenstarrende Tross, der sich unaufhaltsam näherte, keineswegs so aus, als wolle er sich in der nächsten Zeit mit einem friedliebenden Dasein zufrieden geben. Dies hätten sie schließlich auch in ihrer neugegründeten Siedlung im Südwesten Arthiliens haben können. Viel wahrscheinlicher war, dass diese Orks unerbittlich und unumkehrbar auf dem Kriegspfad waren und sich ihren erklärten Widersachern stellen würden, ganz gleich hinter welchen Mauern sich diese verbargen und welche Opfer dies für sie bedeutete.
    Gleichwohl trieb der bloße Gedanke daran, dem König eine Aufgabe der gesamten Gebietschaften des Reiches außerhalb Pír Cirvens vorzuschlagen, Beregil die Zornesröte ins Gesicht. Ganz abgesehen davon, dass selbst das Fassungsvermögen jener enormen Stadt damit unweigerlich an seine Grenzen gelangen würde, war ihm die Vorstellung, dass diese garstigen, primitiven Geschöpfe prächtige Städte wie Isandretta oder Fallura ungestraft dem Erdboden gleichmachen durften, unerträglich.
    So entschied der ranghöchste Kommandierende letztlich, sich auf eine Belagerung des gewaltigen Südtores der Großen Mauer vorzubereiten und sich dort, wo der Hammerschlag des Feindes wahrscheinlich am hestigsten ausfallen würde, den Angreifern in der gesamten Stärke der eigenen Heeresmacht zu stellen. Hier und nirgendwo anders sollte eine Entscheidung fallen, auf die eine oder die andere Weise.
    Die sommerliche Sonne hielt den Westen Arthiliens noch immer in ihrem festen Griff. Das Weiß des Granitwalls schimmerte wie poliertes Elfenbein in der die ganze Umgebung sanft bestreichenden Helligkeit.
    In der Nähe des Haupttores der riesigen Befestigungsanlage erstrahlte zudem das Glitzern von Waffen auf dem Wehrgang hinter der Brüstung. Zahlreiche Soldaten, die massive Plattenharnische unter ihrem beigefarbenen Wams sowie graue Helme trugen, hatten sich dort oben über eine längere Strecke nach beiden Richtungen hin versammelt.
    Zwei starke Türme, welche alles andere überragten, flankierten die Pforte, die sich im Zentrum der Aufmerksamkeit der Verteidiger befand. Auf ihren geräumigen, mit spitz zulaufende Kuppeln überdachten Plattformen befanden sich ebenfalls mehrere bewaffnete Männer. Unruhig und unverdrossen schauten diese, da sie die beste Aussicht von allen genossen, nach Süden und Osten und suchten nach Bewegungen in der Ferne.
    Nicht viel mehr als hundert Schritt hinter Tor und Mauerwerk erstreckte sich ein Wald aus provisorischen Zelten. Das Lager war jüngst binnen wenigen Stunden errichtet worden und wurde von den Einwohnern der nächstgelegenen Siedlungen und Höfe bereitwillig versorgt. Im Übrigen befand sich keine größere Ortschaft in unmittelbarer Nachbarschaft des Südtores, und nicht ein einziger Bürger des Südens des Reiches hatte in Erwägung gezogen, sein Hab und Gut zu verlassen und sich nach Norden in Sicherheit zu begeben. Immer noch unwirklich schien die Bedrohung durch die fremdartigen Wesen zu sein, und groß war das Vertrauen in die Stärke der eigenen Streiter, die schließlich gerade für solche Lagen ausgebildet waren und im Inneren für eine vielgeachtete Sicherheit sorgten.
    Sogleich nachdem die Nachrichten über das Unwesen, welches die Orks in Rhodrim trieben, nach Lemuria gelangt waren, hatte Beregil, als nach dem König höchster Befehlshaber der Armee, die Einberufung aller wehrfähigen Männer angeordnet. Wie erwartet, war es auf diese Weise gelungen, neben dem ungefähr zweitausend Krieger zählenden stehenden Heer viertausend zusätzliche Soldaten aufzubieten. Die notwendige unverzügliche Ausrüstung derselben hatte keinerlei

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