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Die zweite Haut

Die zweite Haut

Titel: Die zweite Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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»geht es ihnen um nichts anderes als Macht. Das einzig Neue an ihnen ist, was sie selbst auch immer denken mögen, daß sie von verschiedenen Extremen des politischen Spektrums aus zusammenarbeiten. Die Leute, die Huckleberry Finn aus den öffentlichen Bibliotheken verbannen wollen, und die Leute, die Bücher von Anne Rice verbieten möchten, mögen von verschiedenen Beweggründen motiviert werden, aber im Geiste sind sie Brüder und Schwestern.«
    »Klar«, sagte Paige. »Sie besitzen dieselbe Motivation – den Wunsch, nicht nur zu kontrollieren, was andere Menschen tun, sondern auch, was sie denken .«
    »Die radikalsten Umweltschützer, die die Weltbevölkerung innerhalb eines Jahrzehnts mit extremen Mitteln verringern wollen, weil sie das ökologische System des Planeten für gefährdet halten, haben gewisse Gemeinsamkeiten mit Leuten, die die Weltbevölkerung verringern wollen, weil sie denken, daß zu viele schwarze und braune Menschen darunter sind.«
    Paige sagte: »Eine Organisation mit solchen Extremen kann nicht lange halten.«
    »Richtig«, sagte Clocker. »Aber wenn sie die Macht unbedingt wollen, die totale Macht, dann arbeiten sie vielleicht lange genug zusammen, bis sie sie haben. Und wenn sie die Macht dann haben, werden sie mit Waffen in der Hand übereinander herfallen und den Rest von uns mit ihrem Kreuzfeuer erwischen.«
    »Wie groß ist diese Organisation, von der wir sprechen?« fragte sie.
    Nach einigem Zögern sagte Clocker: »Groß.«
    Marty sog an dem Strohhalm und verspürte wachsende Dankbarkeit für die Stufe der Zivilisation, die das Zusammenspiel von Ackerbau, Lebensmittelverarbeitung, Verpackung, Marketing und den Vertrieb für ein so befriedigendes Getränk wie kalten, süßen Apfelsaft ermöglichte.
    »Die Direktoren des Network sind der Meinung, daß die moderne Technologie eine Bedrohung für die Menschheit darstellt«, erklärte Clocker und schaltete die peitschenden Scheibenwischer eine Stufe herunter, »aber sie haben nichts dagegen, sich diese modernste Technologie bei ihrem Streben nach Macht zunutze zu machen.«
    Die Entwicklung einer rückhaltlos kontrollierbaren Streitmacht von Klonen als gehorsame Polizisten und Soldaten des kommenden Jahrtausends war nur eines von vielen Forschungsprogrammen, die dazu beitragen sollten, die neue Welt zu schaffen, allerdings eines der ersten, das Früchte trug. Alfie. Das erste Individuum der ersten oder Alpha-Generation funktionstüchtiger Klone.
    Da es in der Gesellschaft von unerwünschten Denkern in einflußreichen Positionen wimmelte, sollten die ersten Klone dazu dienen, Machthaber in Wirtschaft, Politik, bei den Medien und in der Bildung zu ermorden, deren Ansichten zu altmodisch waren, als daß sie sich von der Notwendigkeit von Veränderungen hätten überzeugen lassen. Der Klon war kein richtiger Mensch, sondern bestenfalls eine aus Fleisch geschaffene Maschine; daher war er der ideale Attentäter. Er wußte nicht, wer ihn geschaffen und ausgebildet hatte, daher konnte er seine Aufseher nicht identifizieren oder die Verschwörung verraten, der er diente.
    Clocker schaltete herunter, als der Verkehr an einem besonders verschneiten Hang ins Stocken kam.
    Er sagte: »Da er weder mit Religion, Philosophie, einem Glauben, einer Familie oder einer Vergangenheit belastet ist, besteht keine große Gefahr, daß ein Klon die Ethik seiner Bluttaten in Frage stellt, ein Gewissen entwickelt oder auch nur einen Funken freien Willen zeigt, der ihn an der Ausübung seiner Aufträge hindern könnte.«
    »Aber mit Alfie ist etwas schief gegangen«, sagte Paige.
    »Ja. Und was genau, werden wir nie erfahren.«
    Warum hat es wie ich ausgesehen? wollte Marty fragen, aber statt dessen fiel sein Kopf auf Paiges Schulter, und er verlor das Bewußtsein.
    Ein Spiegelkabinett auf einem Jahrmarkt. Er sucht verzweifelt einen Weg hinaus. Spiegelbilder betrachten ihn voll Wut, Neid und Haß, tun nicht das, was er tut, sondern treten eines nach dem anderen aus den Spiegeln heraus und verfolgen ihn, eine ständig wachsende Armee von Martin Stillwaters, die ihm äußerlich so ähnlich, innerlich dagegen dunkel und kalt sind. Dann sind sie auch vor ihm, greifen aus den Spiegeln heraus, an denen er vorbeiläuft und gegen die er stößt, und alle wiederholen wie mit einer Stimme: Ich brauche mein Leben.
    Die Spiegel zerschellten alle auf einmal, und er erwachte.
    Lampenlicht.
    Schatten an der Decke.
    Er lag im Bett.
    Kalt und heiß, zitternd und schwitzend.
    Er

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