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Diener der Finsternis

Diener der Finsternis

Titel: Diener der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis Wheatley
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läßt sich machen – sie sind noch nicht alle da. Kommt mit hinauf.« Er führte sie drei Stockwerke hoch.
    »Du scheinst dich wirklich ernsthaft hineinzuknien«, bemerkte Rex mit einem Blick auf das mächtige Teleskop, ein ganzes Arsenal von Sextanten und anderen astronomischen Gerätschaften.
    »Es ist eine ganz exakte Wissenschaft«, beteuerte Simon.
    »Das schon«, stimmte der Herzog zu. »Mich nimmt es nur wunder, daß du zu deinen Studien Karten des alchimistischen Makrokosmos brauchst.«
    »Ach, das.« Simon zuckte die schmalen Schultern. »Dieser alchimistische Unsinn aus dem Mittelalter dient nur der Wanddekoration.«
    »Sehr geschmackvoll, daß auch der Fußboden entsprechend dekoriert ist.« Der Herzog betrachtete gedankenvoll einen von zwei Kreisen umgebenen fünfzackigen Stern mit zahlreichen mystischen Zeichen in griechischer und hebräischer Schrift.
    »Ja, gute Idee, nicht?« Simon lachte leise hinter vorgehaltener Hand. Das war eine seinen Freunden wohlbekannte Gewohnheit, aber heute hatte das Lachen einen falschen Klang.
    Ein unbehagliches Schweigen folgte, in dem ein leises, kratzendes Geräusch zu vernehmen war, das aus einem an der Wand stehenden Weidenkorb zu kommen schien.
    »Du hast Mäuse hier, Simon«, bemerkte Rex beiläufig. De Richleau jedoch sprang zu dem Korb hinüber und riß den Deckel auf.
    »Laß das!« rief Simon wütend. Es war zu spät. Der Herzog hatte in dem Korb schon zwei lebende Tiere entdeckt – einen schwarzen Hahn und eine weiße Henne.
    In wildem Zorn drehte er sich zu Simon um, faßte ihn an den Aufschlägen und schüttelte ihn. »Du Narr!« donnerte er. »Ich sähe dich lieber tot als mit Schwarzer Magie herumspielen!«

 
III
     
     
    »Nimm deine Hände weg«, keuchte Simon.
    De Richleau trat einen Schritt zurück. Mit beinahe unglaublicher Geschwindigkeit landete seine Faust an Simons Kinn. Simon fiel bewußtlos auf den polierten Fußboden.
    »Bist du verrückt geworden?!« rief Rex aus.
    »Nein – wir müssen ihn hier hinausschaffen – ihn vor sich selbst retten – widersprich jetzt nicht! Schnell!«
    Rex kannte den Herzog gut genug, um sein Urteil nicht anzuzweifeln. Er warf sich Simons bewegungslosen Körper über die Schulter und rannte auf die Treppe zu.
    »Langsam!« befahl de Richleau. »Ich gehe zuerst und schaffe jeden aus dem Weg, der uns aufzuhalten versucht. Du bringst ihn in den Wagen – verstanden?«
    Auf dem ersten Treppenabsatz blieb er stehen und blickte vorsichtig über das Geländer. »Rex«, flüsterte er, »wenn dieser schwarze Diener, von dem ich dir erzählt habe, auftaucht, sieh um Gottes willen nicht in seine Augen.«
    »Okay.«
    Einen Augenblick später waren sie die zweite Treppe hinunter. Die Eingangshalle war leer. Aus dem Salon war gedämpftes Stimmengewirr zu hören. De Richleau hatte die Halle bereits zur Hälfte durchquert, als der Taubstumme aus dem Vestibül kam.
    Eine Sekunde lang blieb er vor Überraschung stehen. Dann griff er Rex mit der Wildheit eines Tieres an. Als er an dem zur Seite springenden Herzog vorüberschoß, packte dieser sein Handgelenk und schleuderte ihn herum, so daß er mit dem Kopf gegen die Wand stieß. Mit einem Grunzen sank der Taubstumme zusammen, doch sofort war er wieder auf den Beinen und taumelte auf den Salon zu. Rex und der Herzog rasten durch den Vorgarten auf die Straße.
    »Gott sei Dank«, keuchte der Herzog und riß die Tür des Hispano auf. »Ich glaube, das höllische Gesindel hätte uns eher getötet, als uns Simon lebendig hinaustragen lassen.«
    Rex legte Simon auf den Rücksitz und brummte vor sich hin: »Vermutlich weißt du, was du vorhast.«
    »Nach Hause«, befahl de Richleau dem verblüfften Chauffeur. Dann wandte er sich an Rex. »Du meinst sicher, ich sei verrückt geworden. Aber du kannst nicht ahnen, wie schrecklich ernst die Sache ist. Ich werde es dir später erklären.«
    Simon war noch immer bewußtlos, als sie vor dem Haus des Herzogs in der Curzon Street vorfuhren.
    »Trage ihn in die Bibliothek«, sagte der Herzog. »Ich hole etwas aus dem Badezimmer, das ihn wieder zu sich bringen wird.« Rex nickte gehorsam und legte Simon auf das breite Sofa.
    De Richleau kam gleich darauf mit einer kleinen Kristallflasche die er Simon unter seine lange Nase hielt. »Heute nacht hat es keinen Zweck, mit ihm zu reden«, erklärte er, »ich möchte ihn nur soweit wach kriegen, daß ich ihn wieder einschlafen lassen kann.«
    »Ich verstehe kein Wort.«
    »Ich habe vor, diese Teufel

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