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Dinner für eine Leiche

Dinner für eine Leiche

Titel: Dinner für eine Leiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean G. Goodhind
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er kopfüber stecken, so sehr er auch mit den Beinen strampelte.
    Uniformierte Polizisten kamen zur Tür hereingestürzt, ergriffen auf Dohertys Kommando die Flüchtenden.
    »Der«, sagte Honey leise, als sie den Mann in Jeans und dem schwarzen T-Shirt erblickte. »Der war’s.«
    »Chester«, ergänzte ihre Mutter. »Das ist Roland Meads Chauffeur. Er macht auch noch andere Sachen für ihn. So wie Odd Job damals in dem James-Bond-Film. Er erledigt alles für Roland, diesen dreckigen, stinkenden …«
    »Zum Beispiel Mord«, sagt Honey und zerrte ihre Mutter |303| zur Seite. »Überlass das nur Steve. Das ist jetzt seine Sache. Er lässt Roland verhaften.«
    Ihre Mutter nickte. »Jawohl. Deswegen hat er ja bei der Polizei angerufen.«
    »Und wen hast du angerufen, damit er sich um deinen Ex kümmert?«
    »Sag ich nicht. Nicht, ehe du mir nicht sagst, wer sich in Rolands Computersystem eingehackt und diese geheime Datei gefunden hat.«
    »Ein Freund«, antwortete Lindsey. »Warren Slade. Der damals in Zimmer zwanzig nicht so gut drauf war. Der war’s. Er hat die geheimen Frachtbriefe für das Fleisch und die Benzinrechnungen gefunden und gemerkt, dass das hinten und vorn nicht stimmte. Einige Fahrten waren nicht belegt, und die Größe der Benzintanks passte nicht zur gekauften Benzinmenge. Warren Slade hat einen sehr scharfen mathematischen Verstand. Es hat alles mit Wahrscheinlichkeiten und Möglichkeiten zu tun. Glaube ich.« Sie schaute ihre Mutter an und zuckte mit den Achseln. »Du kannst ihm doch nicht vorwerfen, dass er mal ein bisschen Spaß haben wollte und dabei ans Bett gefesselt wurde. Er ist sonst ein ziemlich ernster Typ, beinahe besessen von seiner Arbeit.«
    Ihre Großmutter schaute belustigt. »Genau wie der Freund, den ich angerufen und gebeten habe, dass er sich mal um Roland kümmert. Der hat was gegen schlechte Metzger und Gammelfleisch.«
    Honey brach in schallendes Gelächter aus.

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    |304| Kapitel 36
    Am gleichen Morgen vernahm Roland Mead das Hämmern an der Haustür, reagierte aber nicht.
    Rosellia, die Dame mit dem herrlichen schwarzen Haar und den wogenden Hüften, räkelte sich neben ihm und schmiegte ihren nackten Schenkel an seinen. »Hast du das gehört?«
    Er murmelte etwas Unzusammenhängendes und kuschelte sich wieder an das Baumwollkissen. Er hatte es gerade erst umgedreht und genoss den kühlen Stoff an seiner Wange. Er hatte die Absicht gehabt, dieses Gefühl so lange wie möglich auszukosten, und genau das würde er jetzt tun.
    »Chester hat frei«, sagte Rosellia und meinte damit Rolands rechte Hand, den Mann, der dies und jenes für seinen Arbeitgeber erledigte. Chester betätigte sich als Butler, Chauffeur und sogar bezahlter Gesellschafter, wenn Roland das wünschte.
    Rosellia gab die Hoffnung auf, dass Roland selbst nach unten gehen würde. Sie fluchte auf Italienisch. Sie hatte keine andere Wahl, als mit den nackten Armen in ihren Seidenkimono zu fahren. Sie tappte die Treppe hinunter und überlegte, warum sie eigentlich bei Roland blieb. Gut, er war reich, aber auch ein Banause. Warum hatte sie sich nicht einen Adeligen gesucht, einen Baron oder einen Grafen? Ein Schweizer Bankier wäre ebenfalls akzeptabel gewesen, da konnte der Reichtum den fehlenden Titel aufwiegen. Oder sie hätte gleich in Palermo bleiben sollen, grübelte sie, zog dann aber die Stirn kraus. Nein, nicht in Palermo. Viel zu provinziell. Vielleicht doch lieber Rom?
    Das Hämmern hörte nicht auf. Rosellia schnitt eine unwillige Grimasse. Die Mundwinkel ihres Schmollmunds zogen |305| sich nach unten. Wer an der Tür war, konnte sich auf etwas gefasst machen. Sie schaute auf die Uhr. Es musste Chester sein, obwohl es dafür eigentlich noch zu früh war. Sie war überzeugt, dass sie mit ihrer Vermutung recht hatte, und nahm die Sicherheitskette ab.
    Smudger stürzte ins Haus, drückte mit Wucht die Tür so weit auf, dass Rosellia an die Wand gedrängt wurde und zu Boden fiel. Smudger zerrte sie wieder hoch, hielt mit seinen Riesenpranken ihre Arme fest umklammert.
    »Wo ist er?«
    Sie riss ihre großen Augen noch weiter auf. »Wer sind Sie?«
    »Ich bin ich. Wo ist der Boss?«
    Zutiefst erschrocken deutete sie mit einer vagen Handbewegung zur Treppe.
    Smudger zog eine Grimasse. »Den find ich schon.«
    Er sprintete die Treppe hinauf, nahm zwei Stufen auf einmal. Oben gab es viele Türen, aber nur eine war angelehnt. Die öffnete er mit der gleichen eleganten Zurückhaltung wie die

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