Dirty Talk
Kekse backen?“
Sie schüttelte den Kopf. „Wenn im Rezept steht, man soll sie zu kleinen Häufchen aufs Backpapier geben, damit sie beim Backen zerfließen, bleiben sie unförmige Klumpen. Ich glaube, das könnte an der Höhe liegen.“ Die Katze stromerte durch die offene Tür in sein Apartment, und sie hob sie hoch. „Ich setze ihn vor die Tür.“
„Ist schon in Ordnung.“
Als er einige Papiere von einem Stuhl nahm, um ihr den Platz anzubieten, klingelte sein Handy. Er schaute drauf und drückte den Anrufer weg. Sie hob eine Augenbraue. „Eine meiner Kundinnen hat ihr Passwort vergessen. Sie fährt ihre Updates jeden Montagnachmittag, und jedes Mal hat sie ihr Passwort vergessen. Also zeig mal her, worüber du mit mir reden willst.“
Sie reichte ihm einen Vertrag für etwas, das sich die Rockies Investment Association nannte, und saß still auf ihrem Stuhl, während er las. Der Kater auf ihrem Schoß schnurrte und bohrte seine Krallen in ihren Oberschenkel.
„Also gut“, sagte er. „Du weißt schon, dass da eine Menge hochtrabender Scheiß drinsteht?“
Sie lächelte. „Ja.“
„Scheint mir eine merkwürdige Formulierung zu sein für einen Investmentklub. Diese Betonung auf Vertraulichkeit und so.“
Sie kraulte das Kinn des Katers, der verzückt die Augen schloss und lauter schnurrte. „Ach so, ja. Es gab wohl vor einigen Jahren Probleme, weil jemand Insiderinformationen weitergegeben hat.“
„Und das bereitet mir Sorge.“ Er zeigte auf einen Paragrafen. „Hier wirst du aufgefordert, den Regeln des Klubs zuzustimmen. Es gibt aber keinen Anhang mit den Regeln. Im Grunde stimmst du damit etwas Unbekanntem zu. Und sie benennen ebenso wenig die Höhe der Strafe, wenn du den Club ohne die dreißigtägige Kündigungsfrist verlassen willst.“
„Mehr haben sie mir nicht geschickt.“
Natürlich hatten sie das mit Kurier geschickt. „Also, ein Investmentklub. Hm. Ist ja nicht so, als verlangten sie von dir, nackt am Kristallleuchter zu hängen, oder?“
Etwas blitzte kurz in ihren Augen auf. Der Kater sprang auf und landete mit einem dumpfen Knall auf den Fußboden. „Wie bindend ist das, wenn ich es unterschreibe?“
Er schmunzelte. „Genauso bindend wie alles andere, was du unterschreibst. Aber wie ich schon sagte, juristisch betrachtet ist das Scheiße. Es soll dich nur einschüchtern und dir das Gefühl geben, an etwas Besonderem beteiligt zu werden.“ Er biss noch einmal vom Keks ab und wischte die Krümel vom Papier. „Du solltest nicht mehr als die verlangte Eintrittsgebühr von 100 Dollar investieren und erst mal abwarten, wie sich dein Geld macht. Und streich ein paar der Paragrafen einfach durch. Das ist ein Vertrag. Betrachte ihn als den Beginn eurer Verhandlungen, nicht als die zehn Gebote. Und du solltest eine Kopie aufbewahren.“
„Danke.“ Sie lächelte. „Ich sollte dich für deine Zeit bezahlen.“
Ich nehme einen Blowjob, wenn’s recht ist.
Woher um alles in der Welt kam dieser verrückte Gedanke? Er hatte doch Kimberly, die Nacht für Nacht seinen Samenbestand dezimierte. Er verschluckte sich beinahe an seinem Keks.
Leicht besorgt musterte sie ihn. „Geht’s dir gut?“
„Alles bestens.“ Ein Stift und ein paar andere Kleinigkeiten wurden vom Schreibtisch gewischt, als der Kater mit seinem mangelnden Feingefühl für Eigentum darüberlief und sich auf die Fensterbank setzte.
„Böser Kater. Komm sofort her.“
„Lass ihn doch. Nein, um Himmels willen, du musst mich nicht bezahlen. Du hast im Grunde selbst herausgefunden, dass das Scheiße ist. Danke für die Kekse.“
Sie klemmte sich den Vertrag unter den Arm und hob den Kater von der Fensterbank. „Das war sehr hilfreich für mich. Danke.“
Sie verschwand wieder im Haus und ließ ihn aufgewühlt zurück. Er vermutete, die Rockies Investment Association war nicht das, was sie auf dem Papier vorgab zu sein. Aber das ging eigentlich nur sie etwas an. Es war ihre Entscheidung. Wenn er in seiner Beziehung mit Elise eines gelernt hatte, dann, lieber zweimal nachzudenken, ehe er sich einmischte und jemandem zur Seite sprang, der ihn gar nicht brauchte oder nicht gerettet werden wollte.
Selbst wenn dein Instinkt dir rät, dich einzumischen, weil du weißt, dass du recht hast.
„Und jetzt bin ich eingeladen, mit ein paar Leuten vom Komitee zu Mittag zu essen“, erzählte ich Mr D.
„Ein Komitee. Mittagessen.“
„Glaubst du, sie werden mich auf einer blütenweißen Leinentischdecke im Separee
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