Disturbance (Beachrats: Teil 10) (German Edition)
zwar keine Badewanne, aber die Dusche, die darin untergebracht war, bot eine Menge Platz.
»Wir lassen dich alleine, damit du deine Sachen auspacken kannst«, sagte Rick. »Vielleicht möchtest du auch eine Weile alleine sein.«
»Ja, ich glaube, das wäre nett.«
»Okay, Bubba«, sagte Kevin. »Du findest uns dann unten. Ruf einfach, wenn du etwas nicht finden kannst.«
»Danke, dass ich hier wohnen darf.«
»Wir freuen uns, dich hier zu haben«, sagte Rick. »Bis später.«
»Okay.«
Ich brauchte nicht lange, um meine Sachen auszupacken und einzuräumen. Als ich damit fertig war, legte ich mich auf das Bett, um über alles nachzudenken, was passiert war. Nach etwa fünf Minuten klopfte es an meiner Zimmertür.
»Herein«, antwortete ich und setzte mich auf.
»Hi, Todd, hast du viel zu tun?«
»Nein, komm ruhig rein«, antwortete ich.
Er war ein wirklich attraktiver Junge.
»Weißt du noch meinen Namen?«, fragte er. »Sean?«
»Sorry, ich muss mir die ganzen Namen erst noch merken.«
»Es wird ein paar Tage dauern, um uns alle kennenzulernen. Ich bin erst seit Anfang September hier, also weiß ich noch gut, wie es ist.«
»Cool«, sagte ich. »Kommst du von hier aus der Gegend?«
»Nein, ich komme aus Virginia.«
»Erinnerst du dich an Rose Martinez? Sie hat Thanksgiving hier verbracht.«
»Miss Rose? Natürlich erinnere ich mich an sie. Genauso wie an Miss Sarah.«
»Miss Rose, wie du sie nennst, ist meine Großmutter. Sie hat mir von eurer Familie erzählt, weil ich ziemliche Probleme mit meinem Dad habe. Wir fanden alle, dass es eine gute Idee ist, wenn ich für eine Weile hierherkomme, damit er sich vielleicht an den Gedanken gewöhnen kann, dass ich schwul bin.«
»Er mag wohl keine schwulen Menschen?«
»Ich glaube nicht, dass es ihn interessiert, ob andere Leute schwul sind. Er will aber nicht akzeptieren, dass ich es bin.«
»Er klingt wie meine Eltern«, sagte Sean. »Ich war mit einem älteren Typen zusammen und sie haben eine einstweilige Verfügung gegen ihn erwirkt, um ihn von mir fernzuhalten. Als ich im Internet von dieser Familie erfahren habe, bin ich von Zuhause weggelaufen, um hierherzukommen.«
»Wissen deine Eltern, wo du bist?«
»Oh ja, sie wissen es. Sie mussten ihre Erlaubnis geben, damit ich hierbleiben durfte. Ich habe am Weihnachtsmorgen mit ihnen telefoniert.«
»Kevin und Rick haben gesagt, dass ich ein Handy bekomme. Hast du auch eins?«
»Jeder von uns hat ein Handy und sie erwarten, dass wir es benutzen, um sie wissen zu lassen, wo wir sind.«
»Sind sie sehr streng?«
»Nicht wirklich. Die Schoßhündchen helfen Kevin und Rick dabei, dass niemand von uns aus der Reihe tanzt.«
»Sie setzen die Hunde gegen die Kinder ein?«
Das machte mir ein bisschen Angst, aber Sean lachte laut.
»Nicht die Hunde«, sagte er. »Die vier Schoßhündchen, von denen ich rede, sind Alex, Justin, Brian und David.«
»Warum nennst du sie Schoßhündchen?«, fragte ich.
»Kevin und Rick behandeln mehr oder weniger jeden hier gleich, aber ich habe den Eindruck, dass sie die Großen Vier ein bisschen mehr lieben als den Rest von uns. Das ist alles, was ich damit meinte.«
»Sind diese vier Jungs nett?«
»Sie sind sehr nett«, versicherte er mir. »Eine Zeit lang habe ich geglaubt, dass Justin und Brian mich nicht leiden können, aber das denke ich jetzt nicht mehr. Ich glaube, sie mögen mich jetzt.«
»Wie hat sich das geändert?«, wollte ich wissen.
»Im Grunde genommen, weil ich mein Leben in den Griff bekommen habe. Ich habe ziemlich viele dumme Sachen angestellt und das hat mich auf einem Trip in Schwierigkeiten gebracht. Ich gehe jetzt zu einer Psychologin und ich bekomme Medikamente. Jetzt geht es mir besser. Ich fühle mich besser und ich glaube, ich bin jetzt auch netter als vorher.«
»Ich weiß, dass jeder hier schwul ist. Hat einer von den Jungs ... äh ... einen Freund oder so?«
»Alex und David sind ein Paar. Genauso wie Justin und Brian. Ich habe ein Freund, sein Name ist Scott Michaels. Denny ist mit einem Typen zusammen, John Irgendwas. Mir ist allerdings sein Nachname entfallen. Du wirst übrigens auf die Harbor High School gehen. Das ist eine ziemlich coole Schule. Alex geht mittlerweile aufs College , aber als er dort ein Senior war, haben sie ihn zum Präsidenten der Schulgemeinschaft gewählt. Jeder wusste bereits vor der Wahl, dass er schwul war und sie haben ihn trotzdem gewählt. Das war aber, bevor ich hierhergekommen bin.«
»Ich finde
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