Disturbance (Beachrats: Teil 10) (German Edition)
fällt mir die Entscheidung da nicht schwer.
Ich wusste, dass Justin genauso ungern shoppen ging wie ich. Wir mochten allerdings nur das Herumgucken ohne etwas Bestimmtes zu suchen nicht. Für einen neuen Jungen wie Pete eine komplett neue Garderobe zusammenzustellen machte mir allerdings ziemlich viel Spaß. Er brauchte wirklich alles neu, also kümmerten wir uns darum.
Rein technisch gesehen war es noch Winter in Newport Beach, aber bei uns wurde es nie wirklich kalt. Er brauchte keine Wintersachen, sondern Sommersachen. Also kauften wir die. Das Problem war allerdings, dass Pete ein so kleiner Kerl war. Er war ein bisschen zu groß für die Kinderabteilung, aber ein bisschen zu klein für die meisten Klamotten für Erwachsene. Bei den langen Hosen hatten wir die größten Probleme. Irgendwie schafften wir es aber, alles zu finden, was er brauchte. Ich bezahlte für den ganzen Kram mit der Haushaltskreditkarte von Kevin und Rick, dann fuhren wir zurück nach Hause. Der Rest war mittlerweile vom Gottesdienst zurück, also konnten wir Pete endlich den Rest unserer Familie vorstellen.
Epilog: Kevin
Pete schien ein wirklich netter Junge zu sein. Er war klein, zumindest im Vergleich zu den anderen Jungs. Vielleicht lag das aber auch nur daran, dass die anderen so groß waren. Pete war ein sehr schüchternes Kerlchen, aber ab und zu bekamen wir einen kleinen Einblick in sein wahres Ich. Und das war sehr schön.
Alex und David nahmen ihre Aufgabe als Mentoren sehr ernst. Ich hatte nichts Anderes von ihnen erwartet. Noch am gleichen Tag, als er bei uns ankam, gingen sie mit ihm einkaufen und der Junge bekam eine komplett neue Garderobe. Am zweiten Tag, den er bei uns war, gingen sie mit ihm zum Friseur. In seinen neuen Sachen und mit seinem neuen Haarschnitt sah er wie ein völlig neuer Junge aus. Offensichtlich hatten sie ihm auch gleich einen Rasierer gekauft, denn die ersten kleinen Bartstoppeln, die sein Gesicht schmückten, waren auch ziemlich schnell verschwunden.
Ich kümmerte mich wie immer darum, dass unser neuester Sohn in der Schule angemeldet wurde. Am Montagmorgen hatte ich natürlich den Papierkram von Tyrone noch nicht bekommen, aber Sally Parker gab sich auch mit meinem Wort zufrieden.
»Wenn ich Ihnen nicht trauen kann, wem soll ich sonst trauen?«, fragte sie. »Es stellt sich allerdings die Frage, was ich mit ihm machen soll.«
»Wie meinen Sie das?«
»Nun, es ist Februar und er hat überhaupt nichts vorzuweisen. Rein theoretisch wäre er ein Junior , aber er hat seit der achten Klasse keine Schule mehr von innen gesehen. Und dafür muss ich erst einmal davon ausgehen, dass er die achte Klasse überhaupt bestanden hat. Ich meine, ich würde nicht auf die Idee kommen, einen sechzehnjährigen Jungen auf die Middle School zu schicken. So viel steht mal fest. Ich habe als Schulleiterin das Privileg, ihn in jeder Klasse unterzubringen, die ich für richtig halte, aber ich möchte ihn auch nicht irgendwo reinstecken, wo es vorprogrammiert ist, dass er durchfällt.«
»Ich verstehe das Problem«, sagte ich und seufzte.
»In der Stadt gibt es eine High School , die alternativen Unterricht anbietet. Sie haben einen vollkommen anderen Lehrplan als die sogenannten normalen High Schools . Das Problem ist, dass Sie sicher möchten, dass er mit seinen Brüdern zusammen zur Schule geht, habe ich recht?«
»Ganz genau«, sagte ich. »Er hat keinen Führerschein und schon gar keinen Wagen. Aber es geht nicht nur darum. Ich denke, dass er die Unterstützung der anderen Jungs, die hier sind, brauchen kann. Genauso sehr wie Ihre Unterstützung.«
»Meine Unterstützung wird er in jedem Fall bekommen. Machen Sie sich keine Sorgen, wir werden uns etwas einfallen lassen. Wenn er bei seinem Abschluss zwanzig ist, dann ist es halt so. Habe ich recht?«
Ich lächelte und nickte.
Sie ließen sich tatsächlich etwas einfallen und schusterten für Pete einen Ausbildungsplan an der Harbor High zusammen. Ich hatte den Eindruck, dass es ihm auch ziemlich schnell gelang, sich an die Routine zu gewöhnen.
Am Dienstag eröffneten wir für Pete genauso wie für die anderen Jungs ein Konto für sein Taschengeld. Außerdem begann er, mit den anderen ein bisschen im Clubhaus zu trainieren. Er war ein ruhiger Junge und ziemlich schüchtern, aber wir hatten auch ziemlich schnell den Eindruck, dass er glücklich war.
Außerdem hatte er einen ausgesprochen guten Sinn für Humor und er schien die Spielereien der anderen Jungs zu
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