Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)
angerufene Nummer hatte sofort die US-Computer in Wachsamkeit versetzt: Das in den Niederlanden zugelassenene Telefon, von dem aus Riad heraus die Koranschule in Peshawar angerufen worden war. Das Gespräch aus Rawalpindi war in Riad entgegen genommen worden, in einem Bezirk in der Nähe der Grossen Moschee.
Die Nachricht war wiederum sehr kurz:
Anrufer: Hat dir der grüne Tee gemundet?
Angerufener: Sehr! Es war ein Vergnügen, dich zu treffen. Allah sei gepriesen!
Anrufer: Wir haben gefunden, was du suchst. Ideal für euren Plan! Und voller Hass.
Angerufener, lachend: Allah sei gepriesen!
Anrufer: Du wirst alle Einzelheiten, so Allah will, auf dem üblichen Weg erhalten.
Angerufener: Shukrah!Allah sei Dank!
Lieutenant Commander hörte sich das Gespräch mehrmals an. Es waren die gleichen Stimmen wie bei dem ersten Telefonat. Eine Stimmenanalyse würde dies, so war er überzeugt, bestätigen.
Aber der Inhalt klang nicht gut. Gar nicht gut!
2. Vorgeplänkel
Samuel Schwartz führte eine kleine aber erfolgreiche Handelsgesellschaft in Bremen. Er handelte mit Elektronikgeräten. Er importierte Zubehör für Mobiltelefone aus Polen, wo ein Schwager eine preiswerte Lieferquelle aufgetan hatte. Batterien, Plastiktaschen, Ladegeräte waren dort erheblich billiger als auf dem deutschen Markt.
Samuel Schwartz mit seinem ansehnlichen Haus im elegantesten Stadtteil Bremens, Oberneuland, seinem Mercedes der S-Klasse sowie einem japanischen Sportwagen für seine Frau, hätte mit seinem soliden Einkommen durchaus zufrieden sein können.
Er war es aber nicht.
Nicht mehr.
Vor wenigen Tagen hatte sich ein Mann bei ihm gemeldet, der sich als Vertreter einer israelischen Regierungsstelle vorgestellt hatte. Ein Major Ariel Roth. Samuel Schwartz hatte zu diesem Zeitpunkt noch geglaubt, der Mann habe ihn angerufen, um ein Geschäft mit der israelischen Regierung zu besprechen und sich auf das Treffen in einem Restaurant in der Bremer Altstadt Zeil gefreut. Die Freude war ihm jedoch sehr schnell vergangen.
Zunächst hatten sie Deutsch miteinander gesprochen. Samuel Schwartz hatte sich gewundert, dass ein Offizier der israelischen Armee derart flüssig Deutsch konnte. Sehr bald jedoch hatte der Major begonnen, hebräische Wörter in die Unterhaltung einfließen zu lassen. Samuel Schwartz, der die heilige Sprache nur zum Beten benutzte, hatte sich schwer getan, Roth zu folgen. Trotzdem hatte er sehr bald verstanden, was Roth von ihm wollte!
Auch wenn Samuel Schwartz in Deutschland aufgewachsen war, sich als Deutscher fühlte und einen deutschen Reisepass besaß, hatte der Major ihm klargemacht, habe er als Jude die verdammte Pflicht, den von allen Seiten bedrohten Staat Israel nach besten Kräften zu unterstützen!
Samuel Schwartz hatte dies anders gesehen. Ein frommer Jude, der regelmäßig die Synagoge besuchte, musste nicht zwangsläufig die Interessen des israelischen Staates vertreten!
Was Samuel Schwartz erschüttert hatte, war, dass Major Roth bestens über seine Familie unterrichtet war. Roth wusste genau, welche Verwandten Schwartz´ in den Konzentrationslagern umgekommen waren, wie Schwartz sein Vermögen erlangt hatte. Roth sprach plötzlich nicht mehr von Israel, er benutzte nur noch den Ausdruck ,das Heilige Land`. Und er appellierte eindringlich an Schwartz, das Heilige Land zu unterstützen. Schwartz hatte daraufhin geglaubt, es ginge um eine Spende.
Es hätte ihm Spaß gemacht, mit dem schlechtgekleideten Major über die Höhe eines Geldbetrages zu schachern.
Dem Major ging es jedoch nicht um Geld.
Er wollte andere Leistungen von Schwartz.
Samuel Schwartz hatte sich gesträubt.
Er hatte eine verwöhnte Familie, er hatte sein Geschäft. Er hatte keine Zeit für solche Geschichten. Das sagte er Roth.
Aber Roth hatte ihm keine Wahl gelassen. Was Samuel Schwartz´ Widerstand schließlich gebrochen hatte, war, dass Roth ihn mit einigen Unstimmigkeiten in seinen Steuererklärungen der vergangenen Jahre konfrontiert hatte. Wer schummelt nicht ein bisschen, wenn es darum geht, seine Einkünfte vor dem unersättlichen Zugriff des Fiskus zu schützen? Roth hatte kühl damit gedroht, sein Wissen über Schwartz´ Steuervergehen mit den deutschen Behörden zu teilen.
Samuel Schwartz hatte lange auf seine Frau Susannah einreden müssen, bis sie eingesehen hatte, dass ihm keine Wahl blieb.
Von dem Mann, den der Major belauschen wollte, hatte Samuel Schwartz noch nie gehört. Gut, er wusste von den Werften, die der
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