Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)
E-Mail war mit einem Virus versehen, der sich innerhalb von Minuten im gesamten Computernetz der DRRS verbreitete und dazu führte, dass sämtliche in das hausinterne Kommunikationsnetz eingeloggten PCs ständig und automatisch herunter fuhren. Also wurde der Wartungsdienst gerufen, um den Computerwurm auszumerzen und zusätzliche Sicherungsprogramme in die Computer zu laden.
Hymie Saltzmann lernte auf diese Weise Grafs Sekretärin Frau Orlowski kennen, die ihm, während er mit ihrem und Grafs Computer beschäftigt war, einen Kaffee anbot.
Saltzmann erhielt zu seinem Bedauern keinen Zugriff auf Grafs Passwort. Dieses wurde von der Sekretärin persönlich eingetippt, ohne dass er der schnellen Eingabe hätte folgen können.
Was jedoch Frau Orlowski nicht hatte ahnen können war, dass Hymie Saltzmann für die Instandsetzung ihres und Grafs PC nicht die für Großunternehmen entwickelte Reparationssoftware mit dem Virenschutzprogramm einspielte sondern eine, an der Experten in Tel Aviv und Amerikaner jüdischer Herkunft in Silicon Valley monatelang gearbeitet hatten. Dieses Programm hatte sich bereits vielfach bewährt. Es versorgte den israelischen Geheimdienst mittlerweile mit Informationen aus hunderten von Büros in der ganzen Welt.
Ab sofort würden zwei neue Informationsquellen hinzukommen.
Was immer Frau Orlowski oder Rupert Graf in ihre Computer eingäben, würde zeitgleich in Tel Aviv mitgelesen werden können.
Die beiden Wanzen in Grafs Büro und in seinem Vorzimmer zu verstecken, war ein Kinderspiel.
Schwieriger war es gewesen, eine Stelle zu finden, von der aus die Signale der beiden, auf unterschiedlichen Frequenzen sendenden Geräte empfangen werden konnten.
In der Nachbarschaft des Bürokomplexes gab es nur wenige Wohnhäuser, die allesamt einen Eindruck von geringem Wohlstand ihrer Mieter machten.
Ariel Roth hatte sich die Namensschilder an den Haustüren angesehen. Es handelte sich überwiegend um türkische Familien, um Jugoslawen und Russen oder Polen. Er hatte keinen einzigen Namen entdecken können, der auf einen jüdischen Hintergrund hingewiesen hätte.
Zwei Familien trugen arabische Namen. Roth vermutete, dass es sich um Marokkaner oder doch zumindest Nordafrikaner handelte.
Roth sprach zwar ganz leidlich Arabisch, aber nicht gut genug, um als Araber durchgehen zu können. Deshalb hatte er einen Israeli arabischer Herkunft einfliegen lassen Der Mann war im Jemen aufgewachsen, bevor er sich in Israel niederließ. Der hatte vorsichtig Kontakt zu den beiden Familienvätern geknüpft.
Der Hinweis, die DRRS plane eine geheime Rüstungszusammenarbeit mit Israel, hatte zunächst bei beiden Männern für tiefe Empörung und zur sofortigen Kooperationsbereitschaft geführt. Ohne dass sie voneinander wussten, hatten beide Männer zugestimmt, die aus dem Büro der DRRS übermittelten Daten mit den ihnen zur Verfügung gestellten Geräten aufzufangen und an vorgeblich arabische Kulturzentren in Karlsruhe und in Leipzig zu übermitteln. Diese beiden Kulturzentren waren tatsächlich Anschriften jüdischer Mitbürger, die auch in der Vergangenheit schon mit Major Ariel Roths Dienststelle zusammengearbeitet hatten.
Hymie Saltzmann hatte nach zwei Tagen bei der Computerwartungsfirma gekündigt mit der Begründung, intellektuell völlig unterfordert zu sein und selbst eine höhere gehaltliche Einstufung abgelehnt.
Allabendlich wurde Major Roth eine aus zahlreichen Pieptönen bestehende telefonische Nachricht aus Berlin übermittelt, die er mit Hilfe seines PC entschlüsselte und die die aus Grafs Büros und Wohnungen empfangenen Nachrichten wiedergab. Diese Nachrichten gab er an Oberst Ezrah Goldstein nach Tel Aviv weiter.
Mehr konnten sie im Augenblick nicht tun.
Rupert Graf ging an den Abenden der Wochenenden, die er in Düsseldorf verbringen konnte, gerne in die Diskothek Sam´s an der Königsallee. Als regelmäßiger Gast war er dort bekannt und bekam immer dieselbe Sitzecke zugewiesen, auch wenn er nicht zuvor reserviert hatte.
Das Lokal lebte davon, dass der Türsteher dafür sorgte, dass die weiblichen Gäste immer in der Überzahl waren. Normalerweise betrug das Verhältnis zwei zu eins. Hinzu kam, dass die weiblichen Gäste erheblich jünger waren als die männlichen. Dies wiederum war der Spendierlaune der männlichen Gäste zuträglich, die, umgeben von charmanten und gutaussehenden jungen Frauen, gerne Champagner bestellten und die weiblichen Gäste zum mittrinken einluden.
Als
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