Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)
Rupert Graf gegen ein Uhr morgens gemeinsam mit Holger Brockert, einem Freund, der erfolgreich einen hohen Posten in der Werbebranche bekleidete, die Diskothek betrat, war es zum Bersten voll. Sobald der Geschäftsführer in der von Stroboskopblitzen erhellten Dunkelheit Graf erkannt hatte, gab er Graf ein Zeichen. Es dauerte einen kleinen Moment, bis andere Gäste umgesetzt worden waren und Grafs Sitzecke frei war. Noch während Graf und Brockert dabei waren Platz zu nehmen, wurde die von Graf bevorzugte Champagnermarke gebracht und die Flasche entkorkt.
Graf sah sich um.
Auf der Tanzfläche drängten sich junge Frauen, die miteinander tanzten, dazwischen einige Männer unterschiedlichen Alters. Auf der Galerie, auf der Graf und Brockert sich durch das Gedränge geschlängelt hatten, standen überwiegend Frauen und beobachteten das Geschehen auf der Tanzfläche und an der Bar. Und die Frauen musterten Graf und Brockert.
Rupert Graf war sich bewusst, dass er und sein Freund ein Paar waren, das Rätsel aufgab. Graf, in schwarzen Jeans, einem schwarzen Polohemd unter einem schwarzen Blazer, mit seinem kahlgeschorenen Kopf, Brockert mit fast schulterlangem grauem Haar und grauem Dreitagebart, aber in einem tadellosen dunkelblauen Anzug mit einem grellroten Hemd und roten Turnschuhen, sahen wahrscheinlich aus wie zwei Homosexuelle.
Trotzdem saßen sie schließlich so, dass jeder von ihnen eine junge Frau an seiner Seite hatte.
Nun war das Sam´s kein Lokal, das sich für romantische Gespräche eignete.
Kontakte wurden durch Blicke geknüpft und vertieft. Gespräche konnten nur geführt werden, indem man dem unmittelbaren Nachbarn ins Ohr brüllte, und selbst dann war nicht sicher, dass er oder sie einen verstand. In dem Getöse der Musik konnte eine Unterhaltung eigentlich nur dazu dienen, zu klären, wo man anschließend mit der gefundenen Partnerin noch hinging, zu ihr oder in die eigene Behausung.
Deshalb roch Rupert Graf den pfefferminzhaltigen Atem der jungen Dame, die neben ihm saß und sich an ihn wandte, eher, als er verstand, was sie ihm sagen wollte.
Erst beim zweiten Nachfragen verstand er, was sie rief, und auch das nur, weil er es von ihren Lippen ablas:
„Du musst sehr wichtig sein!“
„Wieso?“
„Die gesamte Ecke wurde für euch leergeräumt!“
Graf grinste.
„Mein Freund ist wichtig!“
Er konnte sehen, wie die Frau Brockert musterte.
„Den sehe ich zum ersten Mal,“ rief sie Graf ins Ohr. „Aber dich habe ich schon ein paar Mal gesehen. Und jedes Mal wurde für dich Platz gemacht!“
Graf betrachtete sie von der Seite. Hübsches Gesicht, lange blonde Haare, ein dunkles Kleid, das weit oberhalb ihrer Knie endete und an dessen Saum sie im Sitzen vergeblich zog, um ihre schlanken Oberschenkel zu bedecken.
Sie hatte akzentfreies Deutsch gesprochen. Immerhin!
Graf überlegte, ob sie ein Freudenmädchen wäre. In der Diskothek waren häufig käufliche junge Damen, wenn auch der oberen Kategorie. Die, die sich zu benehmen wussten und die Gäste nur diskret anmachten.
Rupert Graf hätte sich niemals zugetraut, in der dunklen Beleuchtung festzustellen, welche der zahlreichen gewagt gekleideten Frauen ein Freudenmädchen war oder eine der jungen Damen, die mit dem Geld der Eltern im Rücken in Düsseldorf studierten, welche in einer der vielen Werbeagenturen tätig oder aus dem nahen Köln herübergekommen war, wo sie in einem der privaten Fernsehsender als Ansagerin arbeitete. Sie sahen alle ziemlich gleich aus, schlank, sehr modisch gekleidet, mit langen Haaren. Wenn Graf in weiblicher Gesellschaft hierher kam, waren seine Begleiterinnen immer sofort in der Lage, zu erkennen, wer von den Mädchen eine Prostituierte war und dies im Brustton der Überzeugung festzustellen.
Sein Freund Holger Brockert war inzwischen in eine Unterhaltung mit der neben ihm sitzenden jungen Frau vertieft, die darin bestand, dass beide sich wechselseitig etwas ins Ohr brüllten. Immerhin vermittelten die direkt an das Ohr des Zuhörers gelegten Münder den Eindruck von bereits zustande gekommener Intimität.
Graf spürte wieder den Atem der Frau neben ihm an seinem linken Ohr. Soweit er verstand, wollte sie wissen, wie er hieß.
„Otto!“ rief er zurück. „Und du!?“
„Sabine!“
Sabine Sadler stammte aus einem kleinen Ort in der Nähe von Koblenz.
Sie hatte vier Semester lang in Bonn Medizin studiert und war seit neuestem an der Universität Düsseldorf eingeschrieben.
Solange sie die
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