Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)
Graf.
„Omar und Prinz Mirin kennen sich von Kindesbeinen an. Mein Schwiegervater Hadschi Othman, der Vater von Adnan, Salman und Omar, war Korangelehrter und hatte Omar auserkoren, ebenfalls Gelehrter zu werden.
Othman war Privatlehrer des damals jungen Prinzen Mirin und somit dessen geistlicher Vater. Mirin, Omar und Salman waren nahezu gleichaltrig, und trotz der unterschiedlichen familiären Hintergründe wurden sie enge Spielkameraden und Freunde.“
„Mahmut?“
„Mahmut? Eine der Ehefrauen von Scheich Mahmut ist eine Nichte Mirins. Tochter der Schwester einer seiner Frauen. Mirin und Omar haben den Kauf der U-Boote gemeinsam geplant und Mahmut mit der Durchführung betraut.“
„Wie sind sie an Naqui ul Haq gekommen?“ fragte Graf.
„Naqui?“ Aisha lächelte. „Naqui kenne ich bereits seit seinem ersten Aufenthalt in Deutschland. Vor sieben Jahren. Er war befreundet mit meinem Mann Salman. Ich hatte den Kontakt zu ihm längst verloren. Omar hat weitreichende Verbindungen in die gesamte islamische Welt. Besonders eng sind Omars Verbindungen nach Afghanistan und Pakistan. Omar hat seine Freunde dort gebeten, jemanden zu finden, der sich mit diesen kleinen U-Booten auskennt und der die Amerikaner so hasst, dass er bereit ist, im Heiligen Krieg gegen die USA zu sterben. Für die zweite Anforderung hätte er unter Hunderten von Kandidaten auswählen können. Er hat Naqui ausfindig gemacht. Naqui war inzwischen ein Held der pakistanischen U-Bootwaffe. Die andere Voraussetzung erfüllt er, wie du weißt, zu Genüge! Naqui war es, der euch als Lieferanten empfohlen hatte. Ich habe mich irrsinnig gefreut, als Naqui wieder in Hamburg auftauchte! Ich habe keinen besseren Freund als Naqui!“
„Und die drei jungen Burschen? Rashid, der andere, ich glaube er heißt Jussuf? Hakeem, der Sohn des Admirals.“
„Rashid und Jussuf haben ihre Gründe, den Westen zu verabscheuen. Hakeem ist einfach nur ein Schaf!“
„Hakeem ist in Pakistan.“
„Ich weiß. Eigentlich war geplant, ihn zu beseitigen. Aber dann hatten wir beschlossen, ihn als Geisel in der Hinterhand zu behalten. An Bord der Tzabeh war ohnehin kein Platz für ihn. Bei dem ganzen Sprengstoff!“
Grafs Türglocke läutete.
Aisha zuckte zusammen.
„Wer ist das?“ fragte sie.
„Woher soll ich das wissen?“ fragte Graf zurück. „Guck auf den Bildschirm neben der Eingangstür!“
Aisha ging, ihre Waffe durch den offenen Durchgang immer noch in Grafs Richtung haltend, an die Wohnungstür.
„Da steht ein Polizist,“ sagte sie. „Frag, was er will!“
„Rear Admiral Haroldson hat mir gerade bestätigen lassen, dass man den Gertrudecode und die von Ihnen vermutete Position der Tzabeh hat an die USSN Miami geben können. Jetzt können wir nur hoffen, Christian, dass Ihre Annahmen richtig waren!“
„Das werden wir gleich feststellen,“ antwortete Dr. Kummer sachlich.
„Frage ihn selbst!“ sagte Graf und blieb sitzen.
Die Türglocke läutete erneut.
Der Schuss krachte neben Grafs Bein in das Unterteil seines antiken Schreibtischs. Ein Erbteil aus der Familie, an dem schon seine Urgroßmutter gesessen hatte!
Seufzend stand er auf und ging zur Tür. Aisha blieb drei Schritte hinter ihm und hielt ihre Waffe auf ihn gerichtet.
Über die Wechselsprechanlage fragte er:
„Ja bitte?“
„Wachtmeister Habermehl,“ stellte der Mann sich vor. „Sind Sie Herr Graf? Herr Rupert Graf?“
„Ja.“
„Ist alles in Ordnung bei Ihnen? Eine Frau Orlowski hat uns gebeten, nachzufragen, weil Sie weder auf ihrem Festnetz noch auf Ihrem Handy erreichbar sind. Sie ist offenbar in ernster Sorge.“
„Schick ihn weg oder ich schieße!“ zischte Aisha.
In diesem Moment war auf dem Fernsehschirm in Grafs Arbeitszimmer eine gewaltige Explosion zu sehen. Eine riesige Wasserfontäne schoss in die Luft.
„Vielen Dank, Herr Wachtmeister. Es ist alles in Ordnung. Die Batterie meines Handys ist leer, und es gibt ein Problem mit meiner Festnetzanlage. Ich werde Frau Orlowski gleich anrufen!“
„Na, dann darf ich Ihnen eine gute Nacht wünschen,“ sagte der Polizist.
„Vielen Dank! Ich Ihnen auch!“
Über den Bildschirm des Fernsehers lief in breitem Schriftzug:
„BREAKING NEWS“
„Na, das hat hat aber gewaltig gerappelt!“ sagte Dr. Christian Kummer an Bord der Seasparrow nicht ohne Begeisterung zu Lieutenant Commander Carl Almaddi. „Und? Genau, wo ich gesagt habe!“
„Was ist da los?“ fragte Aisha.
„Eine Explosion!“
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