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Doctor Sleep (German Edition)

Doctor Sleep (German Edition)

Titel: Doctor Sleep (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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ankündigte; jedenfalls hätte Lucy das gern geglaubt, weil es normal gewesen wäre. Aber Akne wurde auch durch Stress verursacht. Von Abras bleicher Haut und den dunklen Ringen unter ihren Augen ganz zu schweigen. Sie sah fast so krank aus wie Dan, als Lucy ihn zuletzt gesehen hatte. Da war er mit qualvoller Langsamkeit in Billy Freemans Pick-up gestiegen.
    »Ich kann jetzt nichts essen, Mama. Keine Zeit. Wahrscheinlich könnte ich’s sowieso nicht drinbehalten.«
    » Wie lange dauert es noch, bis es losgeht, Abby?«, fragte David.
    Abra sah keinen der beiden an. Stattdessen blickte sie starr auf den Fluss, aber Lucy wusste, dass sie den eigentlich auch nicht sah. Sie war weit weg, an einem Ort, wo keiner von ihnen ihr helfen konnte. »Nicht mehr lang. Ihr solltet mir jetzt beide einen Kuss geben und dann reingehen.«
    »Aber …«, fing Lucy an, sah jedoch, wie David den Kopf schüttelte. Nur einmal, aber sehr deutlich. Sie seufzte, nahm eine von Abras Händen (wie kalt die war!) und gab ihrer Tochter einen Kuss auf die linke Wange. David nahm die rechte.
    »Denk immer dran, was Dan gesagt hat«, sagte Lucy. » Wenn etwas schie fl äuft …«
    »Ihr solltet jetzt wirklich reingehen. Sobald es losgeht, nehme ich Hoppy und setze ihn mir auf den Schoß. Wenn ihr das seht, dürft ihr mich nicht mehr stören. Auf gar keinen Fall. Sonst muss Onkel Dan vielleicht sterben und Billy vielleicht auch. Kann sein, dass ich umkippe, als ob ich in Ohnmacht falle, aber das tue ich dann in Wirklichkeit gar nicht, deshalb fasst mich nicht an und lasst auch nicht zu, dass Dr. John mich anfasst. Lasst mich einfach in Ruhe, bis es vorüber ist. Ich glaube, Dan kennt einen Ort, wo wir zusammentreffen können.«
    »Ich kapiere überhaupt nicht, wie das klappen soll«, sagte ihr Vater. »Diese Frau – Rose – wird doch sehen, dass da kein Mädchen kommt, sondern …«
    »Ihr müsst jetzt reingehen«, sagte Abra.
    Sie gehorchten. In der Küche angekommen, warf Lucy John einen flehenden Blick zu, aber der konnte nur die Achseln zucken und den Kopf schütteln. Dann standen sie zu dritt am Fenster, die Arme umeinandergelegt, und blickten hinaus auf das Mädchen, das mit um die Knie geschlungenen Armen auf der Treppe saß. Es war nichts Gefährliches zu sehen, alles war friedlich. Als Lucy sah, wie Abra – ihre kleine Tochter – nach Hoppy griff und den alten Stoffhasen auf ihren Schoß setzte, stöhnte sie auf. John drückte sie an der Schulter. David zog sie enger an sich, und sie griff panisch nach seiner Hand.
    Bitte mach, dass meiner Tochter nichts passiert. Wenn etwas passieren muss … etwas Schlimmes … dann soll es diesem Halbbruder passieren, den ich nie gekannt habe. Nicht ihr.
    »Es wird schon klappen«, sagte Dave.
    Lucy nickte. »Natürlich wird es das tun. Natürlich wird es klappen.«
    Sie beobachteten das Mädchen auf der Treppe. Lucy begriff, dass Abra keine Antwort geben würde, wenn man sie rief. Abra war verschwunden.
    2
    Um zwanzig vor vier Ortszeit erreichten Billy und Dan die Abzweigung zum Stützpunkt des Wahren Knotens in Colorado, womit sie dem Zeitplan ein gutes Stück voraus waren. Über der unasphaltierten Zufahrt war ein gebogenes Holzschild im Ranch-Stil angebracht. In eingebrannten Lettern stand darauf: WILLKOMMEN AUF DEM BLUEBELL CAMPGROUND! BLEIB EINE WEILE DA, PARTNER! Das Schild am offen stehenden Tor war weniger gastfreundlich: BIS AUF WEITERES GESCHLOSSEN.
    Billy fuhr vorbei, ohne den Fuß vom Gas zu nehmen, blickte sich jedoch eifrig um. »Ich sehe niemand. Nicht mal auf dem Rasen. Allerdings haben sie wahrscheinlich jemand in der Empfangshütte da drüben versteckt. Du lieber Himmel, Danny, du siehst einfach furchtbar aus.«
    »Ein Glück, dass ich vorläufig an keinem Schönheitswettbewerb teilnehme«, sagte Dan. »Jetzt ist es noch eine Meile, vielleicht auch ein bisschen weniger. Auf dem Schild steht Panorama und Picknickplatz.«
    » Was, wenn sie da jemand postiert haben?«
    »Haben sie nicht.«
    » Wie kannst du dir da so sicher sein?«
    » Weil weder Abra noch ihr Onkel Billy was von dem Rastplatz wissen können; schließlich sind sie noch nie hier gewesen. Und von mir wissen die Wahren nichts.«
    »Das steht zu hoffen.«
    »Abra sagt, alle sind da, wo sie sein sollen. Sie hat es überprüft. Jetzt sei mal eine Minute still, Billy. Ich muss nachdenken.«
    Genauer gesagt wollte er an Hallorann denken. Nach dem grausigen Winter im Overlook hatten Danny Torrance und Dick Hallorann sich über

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