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Doctor Sleep (German Edition)

Doctor Sleep (German Edition)

Titel: Doctor Sleep (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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waren sofort bei ihr. Gemeinsam trugen sie sie in die Küche.
    »Alles in Ordnung«, sagte Abra. »Ihr könnt mich runterlassen.«
    Das taten sie, wenn auch vorsichtig. David Stone blieb neben ihr, um sie beim leichtesten Wackeln ihrer Knie aufzufangen, aber sie blieb sicher stehen.
    » Was ist mit Dan?«, fragte John.
    »Dem geht es gut. Mr. Freeman hat seinen Pick-up demoliert – das ging nicht anders –, und er hat eine Schnittwunde am …« Sie legte sich eine Hand an die Wange. »… aber ich glaube, sonst ist ihm nichts passiert.«
    »Und diese Leute? Der Wahre Knoten?«
    Abra hob die flache Hand zum Mund und blies darauf.
    »Hinüber.« Und dann: » Was gibt’s zu essen? Ich hab einen Wahnsinnshunger.«
    11
    Dass es Dan gutgehe, war eher eine leichte Übertreibung. Er schleppte zu Billys Pick-up und setzte sich in die offene Tür, um wieder zu Atem zu kommen. Und zu Verstand.
    Wir waren im Urlaub, reimte er sich eine Geschichte zusammen. Ich wollte unser altes Viertel in Boulder wiedersehen. Dann sind wir hier heraufgefahren, um einen Blick vom Dach der Welt zu werfen. Als ich gesehen hab, dass der Campingplatz verlassen war, wurde ich übermütig und hab mit Billy gewettet, ich könnte seinen Wagen den Abhang hoch bis zur Treppe der Plattform fahren. Dabei war ich zu schnell und hab die Kontrolle verloren. Bin an einen der Stützpfosten gekracht. Tut mir echt leid. Das war ein wirklich dämlicher Einfall.
    Es war zwar eine anständige Geldstrafe zu erwarten, aber einen Lichtblick hatte die Story: Den Alkoholtest würde er mit Bravour bestehen.
    Dan warf einen Blick ins Handschuhfach und fand eine Dose mit Feuerzeugbenzin. Kein Zippo – das steckte bestimmt in Billys Hosentasche –, aber da lagen tatsächlich zwei angebrochene Streichholzbriefchen. Er ging dorthin, wo der Zylinder lag, und übergoss ihn ausgiebig mit dem Feuerzeugbenzin. Dann hockte er sich hin, riss ein Streichholz an und warf es in die umgedrehte Innenseite des Huts. Der brannte nicht lange und züngelte im Wind, bis er nur noch Asche war.
    Es roch nach Fäulnis.
    Als Dan aufblickte, sah er Billy auf sich zutrotten. Sein Freund wischte sich mit dem Ärmel über das blutige Gesicht. Während sie gemeinsam durch die Asche trampelten, damit kein Funke mehr übrig war, der einen Waldbrand auslösen konnte, trug Dan die Geschichte vor, die sie der Polizei erzählen würden.
    »Die Reparatur von dem Ding da werde ich bezahlen müssen, und die ist bestimmt nicht billig«, sagte er. »Gut, dass ich was angespart hab.«
    Billy schnaubte. » Wer soll dich wegen dem Schaden denn verklagen? Von diesem Wahren Knoten sind bloß noch die Klamotten übrig. Hab’s mir angeschaut.«
    »Leider gehört das Dach der Welt dem großen Staate Colorado«, sagte Dan.
    »Scheiße«, sagte Billy. »Das ist nicht fair, immerhin hast du Colorado und dem Rest der Welt gerade einen ziemlichen Gefallen getan. Wo ist eigentlich Abra?«
    » Wieder zu Hause.«
    »Gut. Und es ist vorbei? Wirklich vorbei?«
    Dan nickte.
    Billy starrte auf die Asche von Rose’ Zylinder. »Das Ding ist verflucht schnell verbrannt. War fast wie einer dieser Spezialeffekte im Film.«
    » Wahrscheinlich war der Hut sehr alt.« Und voller Magie, dachte er, ohne es auszusprechen. Der von der schwarzen Sorte.
    Dan ging zum Pick-up und setzte sich ans Lenkrad, um im Rückspiegel sein Gesicht zu betrachten.
    »Siehst du irgendwas, was nicht da sein sollte?«, fragte Billy. »Das hat meine Mama immer gefragt, wenn ich belämmert in den Spiegel geschaut hab.«
    »Nichts«, sagte Dan. Auf seinem Gesicht breitete sich ein Lächeln aus, das müde, aber echt war. »Absolut nichts.«
    »Na, dann rufen wir mal die Polizei an und erzählen von unserem Unfall«, sagte Billy. »Normalerweise hab ich mit den Typen lieber nichts zu tun, aber momentan ist mir ein bisschen Gesellschaft ganz lieb. Hier gruselt es mich irgendwie.« Er warf Dan einen verschmitzten Blick zu. »Massenhaft Geister, stimmt’s? Deshalb haben die Typen auch diesen Ort ausgewählt.«
    Das war zweifellos der Grund gewesen. Aber man musste kein Ebenezer Scrooge sein, um zu wissen, dass es nicht nur böse Geister gab, sondern auch gute. Auf dem Weg zum Parkplatz blieb Dan stehen, drehte sich um und warf einen Blick auf das Dach der Welt. Er war nicht besonders überrascht, auf der Plattform einen Mann am zerbrochenen Geländer stehen zu sehen. Der Mann hob die Hand, durch die der Gipfel des Pawnee Mountain sichtbar war, und hauchte einen

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