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Dolce Vita, süßer Tod: Kriminalroman (Inspektor Stucky) (German Edition)

Dolce Vita, süßer Tod: Kriminalroman (Inspektor Stucky) (German Edition)

Titel: Dolce Vita, süßer Tod: Kriminalroman (Inspektor Stucky) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fulvio Ervas
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Überschrift Angriff auf Verkäuferin erschienen.
    Antimama …
    Der Agente, der die Aussage der Frau aufgenommen hatte, hatte das Pralinenpapierchen in einen versiegelten Umschlag gesteckt. Klema hat also das übliche Geschenk zurückgelassen, aber dieses Mal war die Praline schon halb ausgepackt gewesen und das Blättchen war auf den Boden gefallen. Stucky faltete es vorsichtig auf: Amor ist der Erste der Götter. Platon.
    Er griff nach dem Telefon, rief bei der Redaktion des Gazzettino an und fragte nach dem Journalisten, der die kurze Meldung verfasst hatte.
    »Ich bin Inspektor Stucky.«
    »Alessi am Apparat, Signor Inspektor.«
    »Haben Sie mit dem attackierten Mädchen gesprochen?«
    »Befasst sich die Polizei mit dem Fall?«
    »Normale Routine, nach einer Anzeige wegen eines Übergriffs. Was hat das Mädchen Ihnen erzählt?«
    »Nichts Besonderes, leider. Sie hat nichts gesehen …«
    »Auch ich werde ihr einen Besuch abstatten.«
    »Signor Inspektor, das mag ja ein Fall sein, aber … man hat mir auch von anderen Attacken berichtet. Ich telefoniere gerade mit verschiedenen Geschäften. Die Angelegenheit ist ziemlich ernst. Was meinen Sie?«
    »Dazu kann ich Ihnen nichts sagen.«
    »Dann stimmt es also … Eine der Attackierten, Signorina Mazzotti, ist meine Nichte, und das Mädchen hat mir im Vertrauen auch etwas von der Schokoladenpraline erzählt …«
    »Signor Alessi, dass es Ihnen ja nicht einfällt, die Sache mit der Praline in die Zeitung zu setzen!«
    »Kann ich Sie treffen, später?«
    »Ich bin sehr beschäftigt …«

    Eine unwillkommene schlechte Laune begann, ihm auf den Magen zu drücken. Es sah keineswegs so aus, als würde sich diese Sache von selbst erledigen.
    Den Sonntag hatte er auf dem Trödelmarkt verbracht. Eine Ausstellung ansprechenden Plunders in einem runden Arkadenbau, im erfreulichen Wettbewerb präsentiert und unter einem guten Stern stehend. Trotz des grauen Tages und des Regens, der zeitweise nur herabnieselte, einem aber manchmal auch ins Gesicht klatschte, hatte er sich von dem faszinieren lassen, was auf den Flohmarkttischen zusammengewürfelt dalag, von kleinen Werken der Goldschmiedekunst, Spielzeugen aus Blech, Kaffeemühlen, bunten Gläsern von anno dazumal, Büchern, darunter manche Rarität, und Erinnerungsstücken aus der Militaria-Abteilung, Medaillen und Fotos. Es gab auch ein Grammofon von der Art, wie man sie in alten Filmen sah, sowie Backtröge, Tische, Sessel und seine geliebten Stühle, Meisterwerke mit geschwungenen Linien; einen aus dem Jahr 1887 hätte er sogar erstanden, wäre er nicht so teuer gewesen.
    In einer Osteria um die Ecke hatte er zu Mittag gegessen, einem Lokal mit schönen Balken, Jazzmusik und köstlichem Essen. Dort waren auch all diese Antiquitätenhändler, Leute mit Launen und Schrullen, stämmige Frauen und Männer, die alles andere als gewöhnlich waren; eine gewisse Weisheit und Liebe ließ sich aus dem erahnen, was sie miteinander tuschelten, zu zweit oder in Gruppen, eine Esoterik des Marktes. Zweifellos wäre der Verkauf von Schimmelkäse ihre Sache nicht gewesen.
    Ein angenehmer Tag. Stucky hatte sich zu seiner Entscheidung beglückwünscht. Aber nach der Kür kam die Pflicht. Er besorgte sich eine topografische Übersicht über das Stadtzentrum mit Angaben zu den verschiedenen dort angesiedelten Geschäften und begab sich mit dieser Karte zum Laden von Signorina Callegari, der zuletzt attackierten Verkäuferin.
    Es war ein Optikerladen. Stucky blieb stehen, um die Schaufenster zu studieren; sie waren mit roten Tüllschleiern dekoriert, die mit Bäuschen und Püffen aus imitiertem Schnee zusammengehalten wurden. Den ausliegenden Brillen war, trotz ihrer praktischen Funktion, eine besondere Schönheit zu eigen. Manche wirkten aggressiv, andere zierlich, wieder andere nur langweilig. Eine in Blau. Zwei blaue, wirklich bildschön. Verstohlen spähte er durch die Scheiben und sah, dass sich im Geschäft zwei andere Verkäuferinnen befanden.
    »War es Signorina Callegari, die das Geschäft am Abend abgeschlossen hat?«
    »Ja, sie ist die Verantwortliche; sie genießt das Vertrauen des Besitzers«, sagte die Brünette.
    »Das Vertrauen!«, meinte die andere höhnisch lachend, die die Hände in den Taschen versenkt hielt.
    »Darf ich Sie noch fragen, ob sie Drohungen erhalten hat? Gab es hier jemals Fälle von Belästigungen?«
    »Nein … davon hat sie uns nie etwas erzählt.«
    »Und wie ist es mit Ihnen?«
    »Nein … auch

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