Dolly - 15 - Ein Möwenfest im Möwennest
übermütig.
„Klar!“ gab Dolly lachend zurück. „Und ganz sicher auch das aufregendste!“
Fröhlicher Umzug
Aufregend wurde es bereits beim Abendessen. Schon jetzt hieß es zusammenrücken, um Platz für die spontan von der Direktorin eingeladenen Eltern zu schaffen. In der Küche wurden, so gut es ging, eilig die Portionen verlängert und zusätzlich große Platten mit belegten Broten hergerichtet für diejenigen, die nicht satt wurden. Im Speisesaal herrschte Festtagsstimmung, endlich war auch Gelegenheit, sich die Ferienerlebnisse zu berichten und die letzten Neuigkeiten auszutauschen.
Man hielt sich nicht allzulange bei der Mahlzeit auf, denn es gab ja noch viel zu tun, und kaum war der Nachtisch gegessen, stürmte alles nach draußen, um die Schlafsäle für die Gäste bereitzumachen.
Jeder Schlafsaal mußte fünf weitere Betten aufnehmen, die Schülerinnen des Westturms wurden gleichmäßig auf den Ost-und den Nordturm verteilt.
„Wir kriegen unmöglich noch fünf Schränke und fünf Kommoden in den Schlafsaal“, sagte Dolly. „Ihr werdet euch damit abfinden müssen, daß ihr Schränke und Kommoden miteinander teilt. Sprecht untereinander ab, wie ihr das organisieren wollt.“
„Ganz einfach“, erklärte Mona. „Wir, die sich gut kennen, werden jeweils zu zweit einen Schrank und eine Kommode teilen. Dann haben die Gäste jeder einen Schrank und eine Kommode für sich.“
„Das sehe ich überhaupt nicht ein!“ maulte die verwöhnte Alexa aus der Ersten. „Das ist doch ungerecht! Warum können die Gäste sich nicht den Platz teilen! Ich kann unmöglich meine ganzen Sachen in einem halben Schrank und zwei Schubfächern unterbringen!“
„Hast du keinen besseren Vorschlag?“ tadelte Olly sie. „Gäste sind Gäste, wir haben sie eingeladen, also sollen sie auch bevorzugt werden. Was kann es dir schon ausmachen, deinen Platz für eine Weile mit deiner besten Freundin zu teilen!“
„Ganz einfach“, Babsi kicherte, „weil sie keine hat!“
Alexa schnaufte verächtlich durch die Nase und verließ das Zimmer der Hausmutter.
„Los, Kinder, fangen wir an!“ mahnte Susu.
„Wie sollen wir die Möbel stellen?“ fragte Anna-Sophie.
„Nun, ich würde sagen, das bleibt eurer Phantasie überlassen“, erwiderte Dolly. „Vielleicht kommt aus jedem Schlafsaal eine andere Idee, wie man das Zimmer am platzsparendsten einrichten kann. Wenn ihr meine Hilfe braucht, ruft mich!“
„Okay.“
Die Mädchen stoben auseinander. Alsbald hörte man im ganzen Haus eifriges Möbelrücken. Lachen und Diskutieren mischten sich mit Vorwürfen und Schmerzensschreien.
„Aua! Ich hab’ mir den Finger eingeklemmt!“
„Bahn frei, sonst fällt mir alles runter!“
„Halt, nicht so schnell, du quetschst mich ja an die Wand wie eine tote Fliege, paß doch auf!“
„Faß mal einer mit an, das ist zu schwer! Hier doch nicht… da drüben, du Trottel!“
„Menschenskind, merkst du nicht, daß du auf meiner Cremedose stehst?“
„Wem gehört dieser dämliche Koffer da, er stört!“
„Die Kommode da rüber! Nein, hierher. Nein, doch besser dahin!“
„Wenn ihr die Betten nebeneinander stellt wie Ehebetten, kriegen wir vielleicht alle in eine Reihe… und die Schränke stellen wir alle auf die andere Seite, einen dicht an den anderen, wie eine zusammenhängende Schrankwand.“
„Das sieht doch doof aus!“
„Aber es ist praktisch!“
„Und wenn wir die Schränke an die Fußenden der Betten stellen?“
„Dann sieht das Zimmer nur noch aus wie ein dunkler Schlauch!“
„Oder wie ein Schlafwagen! Ist doch lustig!“
„Kommt auf einen Versuch an. Wenn es uns nicht gefällt, ändern wir es wieder.“
„Beeilt euch, die aus dem Westturm kommen mit den Betten. Und wir haben noch nicht mal die Schränke fertig ausgeräumt!“ rief Juliane. Sie schaute aus dem Schlafsaal der Zweiten auf den Flur hinaus, wo sich auf der Treppe eine lange Prozession mit Matratzen und Betten beladener Mädchen näherte.
„Sind sie schon da? Laß mal sehen!“
Franziska drängte sich an ihr vorbei und stieß Juliane, die beide Arme voller Sachen trug, ungeschickt an.
„Au, paß doch auf!“
„Ich bin gespannt, wen sie zu uns schicken und wer in den Ostturm kommt“, rief Martina und drängte sich nun ihrerseits zwischen die anderen.
„Die aus der Dritten kriegen die zickige Marieluise und Dotti, die immer so muffelt“, flüsterte Franziska. „Die Ärmsten, sie können einem wirklich leid tun!“
„Aber auch die Ulrike, und die
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