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 Dominic Flandry - Spion im All

Dominic Flandry - Spion im All

Titel: Dominic Flandry - Spion im All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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erledigen.«
    »So sagst du.« Sie machte ein unwilliges Gesicht.
    Er hatte nicht den Eindruck, daß dieser Abend ein großes Opfer für sie bedeutete. Während der Monate seiner Abwesenheit würde sie sich mit Liebhabern trösten. Wie sonst sollte eine Dame von vornehmem Stand, die sonst keine besonderen Talente hatte, ihre Zeit verbringen? Aber wenn sie verbittert wurde, konnte sie ihm schaden.
    »Schatz«, sagte er, »ich konnte vorher nicht davon sprechen. Es gibt zu viele Ohren, verstehst du. Diese Sache darf nicht vorzeitig publik werden, sonst kann ich mich vor Querschüssen nicht mehr retten.«
    Sie warf ihm einen kalten Blick zu. Er war groß, schlank und blond. In seiner grünen Uniform mit reichen Dekorationen an der Brust, dem beigefarbenen Umhang und den weichen, hellbraunen Halbstiefeln sah er stattlicher und hübscher aus, als recht war. »Ich weiß«, spottete sie. »Deine Karriere.«
    Er nickte. »Gewiß. Aber auch die Erhaltung des Friedens. Möchtest du einen Angriff auf die Erde miterleben? Das könnte passieren.«
    »Markus!« rief sie entsetzt. »Ist das dein Ernst?«
    Er nickte. »Diese Sache auf Starkad ist mehr als ein kleiner Grenzzwischenfall. Es wird als solcher ausgegeben, und viele Leute glauben daran. Aber ich habe meine eigenen Informationen – unzensiert, wenn du weißt, was ich meine. Die Gefahr eines großen Krieges mit Merseia ist gewachsen, und sie wächst weiter. Ich habe den Auftrag, mich an Ort und Stelle über den Konflikt zu unterrichten und dem Kaiser Meldung zu machen. Vielleicht läßt sich die Affäre auf dem Verhandlungsweg beilegen. Vielleicht auch nicht; es gibt mächtige Interessengruppen, die den Konflikt ausweiten möchten. Jedenfalls wird die Eskalation einstweilen weitergehen, und solange sie weitergeht, wird eine friedliche Regelung immer schwieriger zu erreichen sein. Das ist es, worauf einige ehrgeizige Militärs spekulieren. Darum möchte ich die ganze Bürokratie beiseite lassen. Ich werde mir Vollmacht besorgen, von Starkad direkt nach Merseia weiterzufliegen und dort eine Vereinbarung auszuhandeln. Ich glaube, es läßt sich machen. Die Leute dort sind schließlich auch vernunftbegabte Wesen, und auch unter ihnen wird es verantwortungsbewußte Führer geben, die nach einem Ausweg suchen. Ich kann ihnen einen zeigen.«
    Alicia saß still. »Ich verstehe«, sagte sie nach längerer Pause. »Du kannst dich auf mich verlassen.«
    »Du bist ein gutes Mädchen.« Er legte seine Hand auf die ihre und drückte sie kurz.

 
2.
     
     
    Der höchste Gipfel im zentralen Gebirgskamm der Insel Kursoviki war die Narpaspitze, die sich zwölftausend Meter über den Meeresspiegel aufreckte. In dieser Höhe war der Luftdruck auf Starkad dem irdischen Standard etwa angemessen, und ein Mensch konnte unbesorgt atmen. Hier, auf einem kleinen Hochplateau im Schatten des Gipfels, hatten die Menschen den Stützpunkt Highport errichtet; einen Landeplatz, umgeben von häßlichen vorfabrizierten Unterkünften. Zur Zeit beherbergte die Kolonie fünftausend Menschen, aber sie war in raschem Wachstum begriffen. Durch die Wände seines Büros hörte Oberst Max Abrams vom Nachrichtendienst der kaiserlichen Marine das Rattern von Baumaschinen.
    Seine Zigarre war wieder ausgegangen. Er kaute daran, bis er die Meldung auf seinem Schreibtisch durchgelesen hatte, dann zündete er den Stummel von neuem an. Eine blaue Wolke stieg auf und löste sich im dichten Dunst auf, der schon unter der Decke des kahlen kleinen Raumes hing. Das Büro und seine Kleider stanken nach kaltem Rauch. Er merkte es nicht.
    »Verdammt!« Der Drehstuhl ächzte unter seinem Gewicht. Er war ein bulliger, untersetzter Mann mit einem fleischigen Gesicht, kurzen grauen Haaren und stechenden Augen über der Hakennase. Der Kragen seiner zerknautschten Uniform war offen.
    Es war nicht nur, daß eine Maschine vermißt wurde und daß der Pilot wahrscheinlich tot war. Abschüsse waren keine Seltenheit. Der Junge hatte eben Pech gehabt. Wie hieß er eigentlich, ja, Fähnrich Dominic Flandry. Gut, daß ich ihn nie kennengelernt habe. Gut, daß ich seinen Eltern nicht schreiben muß. Aber die Gegend, wo er als vermißt gemeldet wurde, das war beunruhigend. Sein Auftrag war ein Aufklärungsflug über der Zletovarsee gewesen, kaum tausend Kilometer entfernt. Wenn die Merseier ihre Aktivität so weit ausgedehnt hatten ...
    Aber waren sie überhaupt verantwortlich zu machen? Niemand schien es zu wissen, was der Grund war, daß man die

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