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 Dominic Flandry - Spion im All

Dominic Flandry - Spion im All

Titel: Dominic Flandry - Spion im All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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Meldung ihm zugeschoben hatte. Eine Suchmaschine hatte außer den üblichen Handelsschiffen und Fischerbooten nichts gesehen. Nun, auch ein Defekt war nicht ausgeschlossen; es mangelte an Ersatzteilen, und das Bodenpersonal konnte nicht jedes Zeichen mechanischer Überbeanspruchung im voraus erkennen. Andererseits galten diese kleinen Aufklärungsmaschinen als sehr sicher und wenig störanfällig.
    Und die Merseier verstärkten ihre Anstrengungen. Die von ihnen kontrollierten Gebiete vergrößerten sich ständig. Bisher hatte ein Viertel des Planetenumfanges zwischen ihrem Einflußbereich und der Insel Kursoviki eine Art Pufferzone abgegeben, und so war die Zahl der bewaffneten Zusammenstöße in Grenzen geblieben. Aber wenn sie sich in dieser Richtung ausdehnten?
    Fragen wir, dachte Abrams. Es kann nicht schaden.
    Er drückte auf einen Telefonknopf, und das müde Gesicht eines Vermittlers blickte aus der Mattscheibe. »Verbinden Sie mich mit Runei«, befahl Abrams.
    »Jawohl, Herr Oberst. Wenn möglich.«
    »Was heißt: wenn möglich? Wofür werden Sie bezahlt? Sagen Sie seinem Verbindungsmann, daß ich meinen nächsten Zug machen will.«
    »Wie bitte?« Der Vermittler war neu hier.
    »Sie haben mich gehört.«
    Es würde eine Weile dauern, bis die Verbindung hergestellt wäre. Abrams öffnete eine Schublade, holte sein magnetisches Schachbrett heraus und grübelte. Sein schwarzer König saß in einer bösen Klemme; nahm er ihn zurück, geriet die Königin in Gefahr ... aber hier, der Läufer konnte ihn abschirmen und zugleich den weißen Turm bedrohen ... das war es.
    »Kommandant Runei, Herr Oberst.«
    Die Mattscheibe wurde dunkel, dann erschien ein neues Gesicht. Abrams konnte die individuellen Unterschiede zwischen Nichtmenschen ebenso leicht erkennen wie bei seinen eigenen Rassegenossen. Das gehörte zu seinem Geschäft. Ein ungeübtes Auge sah nur die Fremdartigkeit. Nicht, daß die Merseier besonders auffallend gewesen wären. Runei gehörte zur Gattung der echten Säuger und stammte von einem erdähnlichen Planeten. Die Reptilienahnen waren ein wenig deutlicher zu erkennen als beim Homo Sapiens; die haarlose, schwach geschuppte Haut und die kurzen, dreieckigen Rückenknorpel, die vom Nacken bis zur Spitze des dicken und langen Schwanzes verliefen, bezeugten es. Der Schwanz bildete das Gegengewicht zu einer vorgeneigten Körperhaltung und diente zusammen mit den Beinen als Sitzgelegenheit. Aber davon abgesehen, ähnelte Runei einem großen, breiten und etwas kurzbeinigen Mann. Starke Überaugenbögen und knochige Auswüchse an Stelle der Ohren änderten nichts daran, daß Kopf und Gesicht auf eine fast bestürzende Weise menschlich aussahen. Er trug die anliegende, schwarze, mit Silber abgesetzte Uniform seiner Waffengattung. Hinter ihm an der Wand waren ein Schiffsmodell, eine sonderbare Statuette und eigenartig geformte Hieb- oder Stichwaffen zu sehen; Erinnerungsstücke an ferne Welten.
    »Ich begrüße Sie, Kommandant«, sagte Runei mit musikalischer, akzentloser Aussprache. »Sie machen Überstunden?«
    »Und Sie gehören zu den Frühaufstehern, wie mir scheint«, grunzte Abrams. »Bei Ihnen muß gerade die Sonne aufgehen.«
    Abrams versuchte sich das gegnerische Hauptquartier vorzustellen. Starkad war ein großer Planet, dessen dichte und feuchte Atmosphäre die Landmassen benagte, eine Welt flacher Ozeane, vom Wind und den Monden aufgewühlt; eine Welt zahlloser großer und kleiner Inseln, aber ohne wirkliche Kontinente. Die Merseier hatten sich in einer Region niedergelassen, die sie Kimraigsee nannten, und ihre Flieger beherrschten den Luftraum. Selten kam ein Aufklärer nach Highport zurück, um zu berichten, wie es dort aussah. Eines Tages, dachte Abrams, wird jemand das stillschweigende Abkommen brechen und ein paar Beobachtungssatelliten in den Himmel schießen. Warum nicht wir? Natürlich werden die anderen dann statt mit Transportern mit Kriegsschiffen kommen und auf die Satelliten Jagd machen. Und dann müssen wir mit größeren Kriegsschiffen kommen ...
    »Gut, daß Sie angerufen haben«, sagte Runei. »Ich habe mich schon bei Admiral Enriques für die Destillierpumpe bedankt, aber ein besonderes Vergnügen ist es mir, diesen Dank einem Freund zu wiederholen.«
    »Wie?«
    »Sie wissen nichts davon? Eine unserer Wasserentsalzungsanlagen war ausgefallen. Ihr Admiral war so gütig, uns ein Ersatzteil zur Verfügung zu stellen, das wir im Moment nicht vorrätig hatten.«
    »Ach ja, diese Sache.«

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