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 Dominic Flandry - Spion im All

Dominic Flandry - Spion im All

Titel: Dominic Flandry - Spion im All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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Gestalt, die nun herumwirbelte. Auf den ersten Blick schien es ein Arbeiter in einem Strahlenschutzanzug zu sein, aber dem einen Arm entsprossen statt einer Hand Werkzeuge, und der zurückgeklappte Helm zeigte ein metallisches Gesicht mit elektronischen Augen.
    Ein Merseiergesicht.
    Blaues Licht schoß wie ein Blitzstrahl aus der Werkzeughand und traf mit einem Funkenregen auf die Stahltür. Abrams hatte geistesgegenwärtig seinen Kopf zurückgezogen. Nun zielte er mit seiner Strahlpistole durch den schmalen Spalt und feuerte auf die Waffe des Eindringlings. Sie erlosch, und Abrams war mit einem Satz im Büro. Er feuerte wieder. Die Distanz war so kurz, daß sein Feuerstrahl, nadelscharf und dünn wie ein Bleistift, die Beine des Unbekannten abtrennte. Klappernd und polternd schlug der Eindringling auf den Boden.
    Abrams hob sein Handgelenk vor den Mund und brüllte ins Funksprechgerät: »Wache! Sofort zwei Mann zum Nachrichtenbüro!«
    Dann schaltete er das Licht ein. Das Wesen am Boden regte sich. Aus den Beinstümpfen floß kein Blut. Versengte Kabel, Batterien, Verstärker hingen heraus. Was er gefangen hatte, war weniger als die Hälfte eines Merseiers. Schwanzlos, ohne Brust und Unterkörper, ohne Gesicht. Natürlichen Ursprungs schienen nur ein Teil des Schädels, ein Arm und der Stumpf eines zweiten zu sein. Der Rest war Maschinerie. Noch nie hatte er eine so perfekte prothetische Arbeit gesehen. Er schüttelte verdutzt den Kopf. So etwas gab es nur bei Rassen, die sich nicht auf die Regeneration von Geweben verstanden oder keine Lagerung von Körpergeweben kannten. Die Merseier aber – immerhin, hier hatten sie einen wunderbaren Allzweckmechanismus!
    Das Wesen stieß haß- und angsterfüllte Worte hervor, die Abrams nicht verstand. Die Hand fummelte am metallischen Brustkorb herum. Um das Herz abzustellen? Abrams stieß das Handgelenk weg und pflanzte seinen Fuß darauf. »Langsam, Freundchen«, sagte er.

 
3.
     
     
    Fähnrich Dominic Flandry wußte nicht, ob er durch Glück oder Geschick und Kaltblütigkeit am Leben geblieben war. Mit neunzehn Jahren war es naheliegend, das letztere zu glauben. Er dachte nicht viel darüber nach; ihm genügte es, davongekommen zu sein.
    Außerdem waren seine Schwierigkeiten noch nicht behoben. Die »Archer« war ein Handelsschiff, das der Schwesternschaft von Kursoviki gehörte, und verfügte über eine kleine Radiostation, Geschenk hilfsbereiter, aber nicht ganz uneigennütziger Militärs. Die Anlage funktionierte jedoch nicht; die Leute von der Insel Kursoviki hatten keine Ahnung von der Pflege und Instandhaltung so komplizierter und empfindlicher Apparate. Dragoika, der weibliche Kapitän, befand sich zu Flandrys großem Glück gerade auf der Rückreise in die Heimat, doch der Wind stand ihnen entgegen, und sie würden tagelang mit dieser schlingernden und stampfenden Badewanne auf der rauhen See kreuzen müssen, bevor sie in heimatliche Gewässer kämen. Das war an sich nicht fatal; Flandry konnte durch die Eßöffnung seines Helms auch einheimische Nahrungsmittel zu sich nehmen. Der Geschmack allerdings war eine andere Sache.
    Mehr als das beschäftigte seine Gedanken die Tatsache, daß man ihn abgeschossen hatte. Eine Art Unterseeboot, das auch fliegen konnte, hatte sich plötzlich aus dem Wasser gehoben, seinen Hilferuf mit Störgeräuschen übertönt und die Maschine mit einer Lenkrakete getroffen. Wenigstens erklärte sich Flandry den Vorgang so; vielleicht war es auch ein Feuerstrahl gewesen, der seine Maschine zerstört und ihn zum Fallschirmabsprung gezwungen hatte.
    Wie er so auf den schwankenden Schiffsplanken stand und über die bewegte See hinausstarrte, kam Ferok an seine Seite, ein Mitglied der Besatzung und ein wackerer Mann, der sich beim Rettungsmanöver hervorgetan hatte. »Wenn die vaz-Siravo gemerkt haben, daß du am Leben geblieben bist, werden sie vielleicht kommen und dich suchen.«
    »Ja«, sagte Flandry, nach weiteren Worten suchend. Seine Kenntnisse der Sprache und der Gebräuche kursovikischer Einwohner waren so lückenhaft, wie sie nach einem dreimonatigen Schnellkursus sein mußten. Er spreizte die Beine gegen das Rollen und Stampfen des Schiffes, ein großer, schlaksiger Junge mit braunen Haaren, grauen Augen und einem langen, ebenmäßigen Gesicht, das Starkads Sonne dunkel gebrannt hatte. Vor ihm tanzte und schimmerte ein endloser grünlicher Ozean mit Sonnengesprenkel und Schaumkronen auf den kurzen, steilen Wogen. Tiefziehende

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