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 Dominic Flandry - Spion im All

Dominic Flandry - Spion im All

Titel: Dominic Flandry - Spion im All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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Waffen. Die Salven hörten auf.
    »Schau hin, Dommaneek!« schrie Dragoika. »Ein rotes Licht ist ausgegangen!«
    »Ja ... ja, wir haben einen Zerstörer erwischt. Hurra!« Die übrigen Raketen schienen pariert worden zu sein. Die roten Punkte näherten sich rasch. Die Deckenbeleuchtung flackerte und verlosch. Nach ein paar Sekunden ging sie wieder an, aber das Licht blieb trüb. Also war auch das Stromaggregat ausgefallen. Und er konnte nichts tun als den Bildschirm zu beobachten!
    Der Begleitzerstörer des feindlichen Kreuzers trennte sich von ihm und verfolgte die »Umbriel«. Flandry biß die Zähne zusammen, bis seine Backenmuskeln schmerzten. »Sie haben gemerkt, daß wir hier Schwierigkeiten haben«, knirschte er. »Sie glauben, daß der Kreuzer allein mit uns fertig wird. Und vielleicht haben sie recht.«
    »Was meinst du damit?« fragte Dragoika.
    »Wir können nicht ausweichen, bis eine bestimmte Maschine repariert ist.« Mehr konnte Flandry nicht sagen, denn wie sollte er ihr in ihrer Sprache klarmachen, daß Phasenwechsel, also der Übergang von einer Geschwindigkeitsstufe zur nächsten, nicht mehr möglich waren? »Wir werden hier sitzen bleiben und schießen müssen.«
    Die »Sabik« war nicht ganz hilflos. Sie konnte abbremsen und die Lichtgeschwindigkeit unterschreiten, doch wäre das ein Verzweiflungsmanöver gewesen. Bei Überlichtgeschwindigkeit mußte der Feind den Phasengleichklang erreichen, wenn er der »Sabik« Schaden zufügen wollte, was ihn ebenso verwundbar machte. Aber der Kreuzer besaß jetzt die größere Fähigkeit, dem Feuer seines Gegenspielers auszuweichen. Die »Sabik« hatte außer ihren Antiraketen keinen Schutzschild mehr. Alles sah nach einem Ringen Brust an Brust aus.
    »Hyperfeldkontakt hergestellt«, sagte der Lautsprecher. »Alle Stationen – Feuer frei!«
    Flandry schaltete auf direkte Rundsicht um. Der Merseier zickzackte zwischen den Sternen. Manchmal sah man ihn von vorn, manchmal von der Seite. Es war ein nur für den Raum entworfenes Schiff, dickbauchig und nach beiden Enden hin verjüngt, wie eine Birne mit zwei Stielansätzen. Dragoika sog zischend den Atem ein. Blitze zuckten von neuem.
    Eine Titanenfaust schlug zu. Ein betäubendes Krachen brüllte durch das Schiff. Querschotte platzten und zerrissen wie Papier. Die Decksplatten kippten aufwärts und schlugen Flandry ins Gesicht.
    Augenblicke später kam er zu sich. Er fiel, fiel ins Bodenlose, blind ... nein, dachte er durch das Dröhnen in seinem Kopf, die Lichter sind aus, die künstliche Schwerkraft ist weg. Er tastete umher und merkte, daß er schwerelos schwebte. Seufzend entwich die Luft aus dem Raum. Blut aus seiner Nase bildete kleine Kugeltropfen, die frei in seinem Helm schwebten und ihm die Sicht zu nehmen drohten. Er sog den Mund voll, um sie hinunterzuschlucken. »Dragoika!« krächzte er. »Dragoika?«
    Der kleine Lichtkegel ihrer Helmlaterne schnitt einen Sektor aus der Finsternis. Sie war unsichtbar dahinter, aber ihre Stimme klang klar und fest. »Dommaneek, bist du heil? Was ist geschehen? Hier, hier ist meine Hand.«
    »Wir haben einen direkten Treffer bekommen.« Er schüttelte sich, bewegte Hände und Füße und fühlte Schmerzen in seinem Leib. Ein Wunder, daß nichts ernsthaft verletzt zu sein schien. »Hier drinnen sind alle Anlagen tot«, sagte er. »Ich weiß nicht, in welchem Zustand das Schiff ist. Wir müssen uns vergewissern. Ja, halt dich an mir fest. Stoß dich von den Gegenständen ab, aber nicht zu fest. Es ist wie beim Schwimmen. Fühlst du Übelkeit?«
    »Nein. Mir ist wie in einem Traum, sonst nichts.«
    Sie gelangten in den Korridor. Metallträger und verbogene Bleche versperrten den Weg. Die untere Hälfte eines Mannes trieb in einer Blutwolke, die Flandry sich vom Helm wischen mußte. Es war totenstill.
    Der nukleare Sprengkörper, der das Schiff getroffen hatte, konnte nicht groß gewesen sein, aber das Mittschiff war total zerstört. Schotte und andere Zwischenwände waren eingedrückt, doch sie hatten genug von den Hitze- und Druckwellen abgehalten, daß Flandry und Dragoika in ihrem Bugraum am Leben geblieben waren. Er rief in regelmäßigen Abständen in sein Funksprechgerät, bekam aber keine Antwort.
    Ein sternenerfülltes Loch gähnte vor ihnen, groß wie ein Scheunentor. Er befahl Dragoika, sich nicht von der Stelle zu rühren, faßte das Ende eines abgerissenen Kabels und stieß sich vom Schiff ab. Saxo war nur als der hellste der zahllosen Diamanten zu erkennen,

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